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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Glock aus dem Schulterhalfter und bewegte sich vorsichtig, auf jedes Geräusch achtend und mit einem geschärften Gespür für seine Umgebung.
    Als er behutsam einen der Türflügel öffnete, fiel ihm erneut die unnatürliche, völlige Stille auf. Müsste hier nicht irgendjemand sein? Sicherheitspersonal? Ein Hausmeister? Irgendwelche Managertypen, die noch Papierkram aufzuarbeiten hatten?
    Dann sah er die Leichen.
    Totenstill lagen sie in Gruppen dahingestreckt auf dem Boden über den gesamten, in Mahagoni und Marmor gehaltenen Raum verteilt. Nichts rührte sich. Ein schwacher, süßlicher Rosenduft mischte sich unter den Geruch des Todes. Er hielt den Atem an, für den Fall, dass es sich um ein durch die Luft übertragenes Gift handelte, und suchte den weiten, offenen Bereich rasch mit den Augen ab. Seine Fähigkeit, unter Wasser die Luft anhalten zu können, hatte ihm schon mehrfach einen Auftrag eingebracht. Jetzt dankte er Gott für diesen Teil seines Trainings. Denn alles deutete darauf hin, dass die Kunden der Bank mit Gas vergiftet worden waren. Zudem verspürte er ein schleichendes Gefühl der Trägheit, das allmählich von ihm Besitz ergriff, während er dort stand.
Verdammtescheißeauch.
    Überall lagen Bankkunden und Angestellte herum wie tote Fliegen, alle in unterschiedlichen Stadien der Entkleidung. Alte, junge, völlig beliebig. Sie waren gestorben, während sie es wie die Karnickel miteinander getrieben hatten. Der Anblick war ein Schock – selbst, nachdem er bereits bei der Hochzeitsfeier etwas ganz Ähnliches gesehen hatte. Ein pornografisches Stillleben, ebenso verstörend wie gespenstig.
    Mit brennenden Lungen ging Rand neben einem eng umschlungenen jungen Paar in die Hocke und versuchte, hinter dem Ohr des Mannes einen Puls zu ertasten. Die unter ihm liegende Frau starrte aus glasig-weiß getrübten Augen zu ihm hoch. Ein kurzer Rundblick ergab, dass alle diese milchig-trüben Augen hatten.
    Alle diese Leute waren mitten im Geschlechtsakt unterbrochen worden.
    Und alle waren tot.
    »Herrg…« Ein süßlicher Schwall von Rosenduft füllte Rands Lungen und weitete sie. Dann flutete eine Woge von Adrenalin seinen Körper, und ein Gefühl der Euphorie übermannte all seine Sinne. Sein Herz begann zu rasen, und sein Schwanz erwachte mit aller Macht zum Leben.
    Mit einem leise gemurmelten
Scheiße
atmete er aus, hielt dann die Luft an, riss mit einem Ruck die leere Plastiktüte aus seiner Gesäßtasche und presste sie sich auf Mund und Nase.
    War das etwa dasselbe Dreckszeug, das man den Hochzeitsgästen unter den Champagner gemischt hatte? Die Körperhaltung der Toten sprach eine deutliche Sprache. Scheiße, ja. Es musste durch das Belüftungssystem oder die Klimaanlage eingeleitet worden sein.
    Er hatte gerade mal ein paar Züge eingeatmet, und doch hatten diese eine tief greifende Wirkung auf seinen Körper. Rand war durch und durch erregt, fast schon qualvoll, seine Sinne waren geschärft und seine Reflexe geradezu aufreizend verlangsamt. Er wollte nur noch eins: vögeln. Was auch immer, wen auch immer. Es war ein mächtiger, unwiderstehlicher Trieb, ein Diktat, das sich unmöglich ignorieren ließ. Seine Haut wurde ihm zu eng, seine Lungen fühlten sich an, als würden sie zusammengepresst, und sein Schwanz wurde so hart, dass der Schmerz kaum auszuhalten war.
    Mach, dass du verdammt noch mal hier rauskommst!
Das Plastik fest auf sein Gesicht gepresst, sehnte er sich danach, einmal tief und erlösend durchzuatmen.
Jetzt! Nein, verdammt! Reiß dich zusammen … Sieh verdammt noch mal zu, dass …
    Während es ihm fast die Lungen zu zerreißen schien und ihm der Schweiß über die Schläfen rann, zwang er seinen trägen Verstand, so viele Informationen wie möglich aufzunehmen. Er versuchte, sein Augenmerk ganz auf die Lichtaura zu konzentrieren, die alles auf magische, wahrhaft schöne Weise umfing. Ein Licht, wie er es von den religiösen Gemälden überall in Europa kannte. Das Licht der Reinheit und der Liebe, der heiligen, verfluchten …
    Er hämmerte sich die Glock gegen den Wangenknochen. Spürte kaum etwas. Er schlug mit der Faust auf einen nahen Marmortresen. Schmerz, entrückt und losgelöst, schoss durch seinen Arm. Hinter dem langen Tresen mit den Kassenschaltern stand die Tür des Tresorraums sperrangelweit offen. Niemand hatte die Diebe aufgehalten. Alle hatten voll und ganz unter dem Bann des mächtigen Aphrodisiakums gestanden, genau wie tags zuvor die Hochzeitsgäste. Ein kurzer

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