Atemlos - Toedliches Erbe
Rundblick ergab, dass etliche der Überwachungskameras zertrümmert worden waren. Keine Zeugen. Keinerlei Aufzeichnungen.
Ihm wurde ganz leicht im Kopf. Fantastisch leicht. Ein heiteres, beschwingtes Gefühl. So als wäre er unsichtbar …
Mach … verdammt … noch mal, dass du … hier rauskommst!
Seine Lungen brannten, so stark war sein Bedürfnis, Luft zu holen. Er musste atmen,
unbedingt.
Wieso zum Teufel auch nicht? Er fühlte sich voller Kraft, bereit, aus sich herauszugehen, scheiß unglaublich. Er wünschte, Dakota wäre hier.
Jetzt.
Er wollte ihr die Brüste entblößen und den Geschmack ihrer Sommersprossen kosten. Er wollte mit seinem Steifen in ihre feuchte Hitze eindringen …
Drogengeschwafel! Reiß dich verdammt noch mal zusammen, Maguire!
Das durch die hohen Fenster einfallende Sonnenlicht ließ die halb nackten Körper mit ihren ineinander verschlungenen Gliedmaßen in allen Einzelheiten erglühen. Heruntergezogene Hosen hingen um die Knöchel der Männer, Frauenkleider waren hochgerutscht, Blusen zerrissen, Brüste entblößt. Alle waren mitten im Geschlechtsakt umgekommen. Der Sex war eindeutig gut gewesen, dem verzückten Ausdruck ihrer Gesichtern nach zu urteilen.
Er
wollte …
Er
brauchte …
»Rand?« Die Stimme – sexy, weiblich und so verdammt heiß wie die Sünde selbst – zerriss die drückende Stille in der von Toten übersäten Bank. »Rand, wir müssen los. Der Übeltäter hat sich wieder in Bewegung gesetzt – oh, Scheiße!«
Er wirbelte herum – viel zu schnell – und wäre fast auf die Knie gestürzt, weil sein Körper ergriffen war von überwältigender, ihn völlig einnehmender Lust. Es fühlte sich an, als ob ein tollwütiges Tier in seinem Inneren tobte. Wie in Zeitlupe umfloss ihr rotes Haar ihre schmalen Schultern, lodernde Flammen, die an den üppigen Rundungen ihrer Brüste züngelten, die Konturen perfekt hervorgehoben von ihrem dünnen weißen T-Shirt. Er konnte den Rosengeschmack ihrer Knospen geradezu schmecken. In der engen Jeans, die ihre langen Beine noch betonte, wirkten ihre fraulichen Hüften überaus aufreizend.
Rand stellte sich die zarten, fuchsroten Locken an der Innenseite ihrer Schenkel vor, während sein Puls wie von Sinnen beschleunigte. Er wollte sie. Brauchte sie. Sein Herz drohte, in der Brust zu zerspringen. Sein Schwanz pochte, ein quälend hartes Ding, das nach Befriedigung schrie.
Mit trockenem Mund presste er die Worte hervor: »Verschwinde. Raus. Jetzt!«
»Verdammt! Verdammt! Verdammt!« Das Blut wich aus Dakotas Kopf, als sie die hinter Rand am Boden liegenden Toten bemerkte. Schließlich fiel ihr Blick auf sein verpeiltes Lächeln. Schnuppernd nahm sie einen mit Rosenduft durchsetzten Atemzug und verfluchte sich augenblicklich innerlich, als ihr klar wurde, was sie da gerade getan hatte. Zwar hatte sie
Rapture
in dieser Form noch nie gerochen, trotzdem wusste sie sofort, um was es sich handelte. Prompt stellte sich die Wirkung ein. Sie war köstlich. Der sanft-rosige Geruch durchzog in Wellen ihren Körper, erweiterte ihre körperliche Eigenwahrnehmung und bestürmte sie geradezu, sich auf Rand zu werfen und ihn gleich hier auf dem Marmorboden … Oh, um Himmels willen!«
Sie packte seinen Arm.
»Rapture!
Nichts wie weg hier!«
Seine sonnengebräunte Gesichtshaut war straff gespannt, was ihm ein raubtierhaftes Aussehen verlieh, sodass sich ihr die Nackenhaare sträubten. Er widersetzte sich ihrem Drängen, zur Eingangstür zu rennen. Seine Augen glänzten fiebrig, sein Haar war völlig durcheinander, und seine Lippen übten eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus.
Was hatte sie da gerade gesagt? »He!«, protestierte sie. Ihr schillernder Verstand versetzte sie an einen warmen, angenehmen Ort. Einen Ort, an dem es weder kalte Marmorböden noch Tote gab.
Nur Rand.
»Sofort.
« Obwohl sie schrie, schien das Wort eher an ein Stöhnen zu erinnern, als er ihr seine große Hand auf die Brust legte und seine Finger sich um deren verlangende Schwere schlossen. Sie hielt den Atem an, packte seine Hand mit festem Griff und versuchte, ihn hinter sich herzuziehen. »Das ist
Rapture
. Versuch, nicht zu atmen. Sag kein Wort.
Beweg dich!«
Dabei hatte sie selbst schon mehrere Atemzüge genommen. Der sanfte rosafarbene Rosenduft der Droge drang in jede Zelle ihres Körpers und ließ ihre Venen und Adern vor Wonne und Glück anschwellen.
Trotzdem wusste sie, dass sie hier rausmussten. Wusste …
Der betörend sinnliche Rosenduft
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