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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die Wirkung war schon nach einer Stunde verflogen. Ich hatte längst nicht so viel abbekommen wie du. Sei unbesorgt, ich habe niemanden auf der Straße vergewaltigt und ausgeraubt. Ein paar Mal musste ich allerdings haltmachen, um …« Sie machte bewusst eine Pause. »… um mich zu entspannen, aber nach einer Weile war es eigentlich ganz gut auszuhalten. Jetzt haben wir wenigsten etwas Frisches zum Anziehen. Spart uns Zeit. Du kannst dich später bei mir bedanken.« Sie ließ ihre Umhängetasche auf den Boden fallen, machte es sich in dem Sessel ihm gegenüber bequem und zog die Füße unter sich. Erst dann nahm sie die Tasse entgegen, die er ihr mit versteinerter Miene reichte. Dass er nicht eben erfreut war über ihren Einkaufsbummel, war ihr völlig schnuppe. Sie war schon ein großes Mädchen; sie brauchte seine Erlaubnis nicht, um zu tun, wonach ihr gerade war.
    Die Befriedigung ihrer intimen Bedürfnisse eingeschlossen, sofern er sich verweigerte.
    Sie sog den wohlriechenden Dampf ein und murmelte anerkennend: »Hmmm. Das Elixier der Götter.« Genüsslich nahm sie einen kleinen Schluck.
    »Der Kerl hat mindestens vier Stunden Vorsprung. Wenn du vollständig wiederhergestellt warst, hätten wir längst schon wieder unterwegs sein können.«
    Sie schwenkte den Becher in seine Richtung. »Als ich im Fitnessraum nach dir gesehen habe, warst du immer noch … in Schwierigkeiten. Also bin ich einfach losgezogen.«
    »Ich bin sicher, dass es im Hotel ebenfalls eine Boutique gibt«, stellte er klar, während er den Zahnstocher aus einem Sandwich zog, das allem Anschein nach mit sämtlichen in der Hotelküche verfügbaren Aufschnittsorten belegt war. Er biss hinein.
    Dakotas Magen gab ein vernehmliches Knurren von sich. Sie entfernte die oberste Brotscheibe von ihrem Sandwich und pflückte mit den Fingern ein paar Scheiben Roastbeef herunter. »Mit himmelschreienden Preisen und ohne wirkliche Auswahl? Ich denke, dieser Teil des Gesprächs ist durch, meinst du nicht auch?« Sie biss ein Stück ab – es war scharf gewürzt und köstlich –, dann noch ein zweites.
    Da – der Muskel in seiner Wange zuckte wieder. Wie immer, wenn er sauer war. »Wir sind hier, um zu arbeiten, nicht um einzukaufen.«
    »Wir sind hier, weil wir einem Hinweis nachgehen.« Dakota kuschelte sich noch ein wenig bequemer in den Winkel ihres Sessels und kratzte sich mit einem nackten Fuß am anderen. »Und nicht, um mit DL 6–94 vergiftet zu werden – was übrigens
zu keinem Zeitpunkt
die vorgesehene Anwendung war – oder um uns auf unseren Zimmern einzusperren und abwarten zu müssen, bis die Wirkung nachlässt.« Sie konnte einer weiteren Stichelei nicht widerstehen. »Und ganz sicher sind wir nicht in diesem Luxushotel, um miteinander zu vögeln, auch wenn der äußere Schein dagegen spricht. Trotzdem, jetzt sind wir hier. Also, wie geht’s jetzt weiter?«
    Sie hätten die letzten drei Stunden damit verbringen können, unvergesslichen Sex zu haben, doch aus für sie unerfindlichen Gründen hatte er ihr Angebot abgelehnt. Offensichtlich war Rands Abneigung gegen sie stärker als selbst das stärkste Aphrodisiakum.
    Eine deprimierende Erkenntnis und eine höllisch ärgerliche obendrein.
    Nicht, dass sie sich beklagte – nicht sehr, oder jedenfalls
nicht mehr
sehr, überlegte Dakota.
    Er erhob sich aus seinem Sessel, und die Einkaufstüte fiel unbemerkt zu Boden. Den Kaffee in der Hand schritt er einmal vor dem Bett auf und ab, dann noch einmal. Sein Verhalten hatte etwas von einem rastlosen, nervösen Fußwippen. Einem im Leerlauf aufheulenden Motor oder in der Hosentasche klimpernden Münzen. Mit anderen Worten, es war nervig und wenig hilfreich.
    »Du bleibst hier«, entschied er schließlich. »Mach das hier zu deinem Befehlsstand. Wir bleiben über Handy in engem Kontakt.«
    Der Kaffee war heiß und stark – genau, wie sie ihn mochte. Dakota hielt die Tasse zwischen ihren Handflächen und musterte ihn höflich über den Tassenrand. »Ich denke, ich werde nichts dergleichen tun.«
    Er warf ihr einen kühlen Blick zu. »Möchtest du etwa nach Monaco zurückfahren?«
    Den Kopf zur Seite geneigt, zog sie die Brauen hoch und hatte die Augen weit geöffnet. »Zwing mich doch.«
    In seinem Unterkiefer zuckte ein Muskel – wie immer, wenn er die Zähne aufeinanderbiss. »Dutzende von Menschen sind heute umgekommen, weil sie deine machiavellistische Kreation eingeatmet haben.

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