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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Übrigen möchte ich dich daran erinnern, dass ich nicht die Einzige war, die an dieser Formel gearbeitet hat. Wir waren sechs Teams, und eines davon hat dein Vater geleitet.«
    »Und wieso hast du gegenüber der Staatsanwaltschaft in einer eidesstattlichen Erklärung versichert, dass nicht du es warst, die ihn mit den mit einer Überdosis versehenen Oblaten versorgt hat?« Mit den Zähnen entfernte er die Preisschilder von seinen neuen Kleidungsstücken.
    Dakota starrte weder auf seine kräftigen Beine, noch war sie sonderlich traurig, dass sein Hemd zu weit herabhing, um ihr einen Blick auf seine geriffelten Bauchmuskeln – oder tiefer – zu erlauben. Dann riss sie seine Bemerkung mit einem dumpfen Schlag aus ihrer flüchtigen Fantasie. Sie atmete offenbar noch immer. Auch wenn sie nicht spürte, dass ihre Lungen sich bewegten, während sie ihn – aus einem völlig anderen Grund – mit trockenen Augen und sprachlos anstarrte.
    »Hättest du damals die Wahrheit gesagt«, erklärte er, während er sich das Hemd aufknöpfte, »hätte ich zu dir gestanden. Dir den besten Anwalt besorgt, der für Geld zu haben war. Du hättest nichts weiter tun müssen, als zuzugeben, dass du einen verdammten
Fehler
gemacht, dass du die Dosis nicht absichtlich so hoch eingestellt hast.«
    »Ja, das hätte ich tun sollen«, erklärte sie ihm ausdruckslos und ohne besondere Betonung. Denn diese Lüge würde wenigstens
einen
von ihnen glücklich machen, und das Endergebnis wäre ohnehin dasselbe. Sie war schon längst ins Visier geraten.
    »In zwei Wochen beginnt der Prozess.« Während er sie mit gerunzelter Stirn musterte, schmiss er sein Hemd aufs Bett und stand in all seiner Pracht und seiner unbefangenen Nacktheit da. Noch immer halb erigiert. Er hatte breite Schultern, eine herrlich behaarte Brust und lange Beine. Er besaß den Körper eines durchtrainierten, gestählten Athleten. Jeder harte Zoll von ihm war ihr vertraut und ebenso jeder weiche, wunde Punkt.
    Jetzt jedoch spürte Dakota überhaupt nichts mehr. Weder die quälende Begierde noch die Verärgerung darüber, dass er sich in den Jahren seitdem kein Stück verändert hatte. Ja, nicht einmal Bedauern darüber, dass er sie so emotionslos musterte.
    »Also gut.«
    »Du wirst also zu seinen Gunsten aussagen?«
    »Wenn es das ist, was du willst.« Sie vernahm ihre eigene dumpfe Stimme wie aus weiter Ferne. »Ja, sicher.«
    »Danke.«
    Blinzelnd stellte sie ihn wieder scharf – und war verwirrt, ihn mit der neuen Jeans und einem schwarzen T-Shirt bekleidet zu sehen. Offenbar hatte sie sich für ein paar Minuten abgemeldet. Nicht eben klug. Sie musste auf Draht sein, ganz besonders jetzt. Erst recht in seiner Gegenwart. Sie griff nach ihrer Tasse, führte sie an den Mund und erinnerte sich, dass sie längst ausgetrunken hatte.
Reiß dich zusammen.
    »Fühlst du dich fit genug, um mit dem Auto zu fahren? Wenn nicht, lasse ich dich hier zurück. Dann kannst du die Koordinaten telefonisch durchgeben.«
    »Ich fühl mich blendend, Autofahren ist kein Problem«, versicherte ihm Dakota. Es würde schon gehen. Alles, was sie brauchte, waren ein paar aufmunternde Worte – dass Blut dicker war als Wasser und dass die Menschen außerstande waren, die Wahrheit zu erkennen, es sei denn, sie sprang ihnen mit dem Hintern ins Gesicht. Sie musste sich jetzt wie ein großes Mädchen benehmen und sich daran erinnern, dass sie einen Job zu erledigen hatte. Andernfalls konnte sonst was passieren.
    Denn so übel diese Bankgeschichte auch war, sie wusste, die Droge besaß das Potenzial zu noch weit Schlimmerem.
    Sie stellte die leere Tasse auf den Tisch und kramte dann ihr GPS und den Behälter mit den Phiolen aus ihrer Tasche hervor. Bis es klappte, musste sie erst einmal so tun als ob. »Dann wollen wir doch mal sehen, bis wohin es unser gesuchter Mann in den letzten vier Stunden geschafft hat.« Im selben Moment, in dem sie den harten Behälter berührte, entfuhr ihr ein leiser Fluch.
    »Verdammt aber auch! Die Spur ist kalt«, stellte Rand ausdruckslos fest. Er hatte sich hingesetzt, um die Sportschuhe anzuziehen, und sah jetzt zu ihr herüber, gefasst auf die schlechten Neuigkeiten.
    »Nein. Die Spur ist noch immer heiß. Das Problem ist, wir haben es mit jetzt zwei Personen zu tun, die wir verfolgen müssen.« Sie wählte beliebig eine der beiden Zahlenreihen aus, die einem doppelten Lochstreifen gleich vor ihrem inneren Augen vorüberliefen, und tippte sie in ihr GPS ein. »Die eine

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