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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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und sah sich kurz in ihrem Zimmer um. Abgesehen von dem Bett, in dem erkennbar jemand geschlafen hatte, glich es im Großen und Ganzen einem leeren Hotelzimmer. Da stand ein kleiner Rollkoffer, den sie bei ihrer Ankunft noch nicht dabeigehabt hatte, dazu lagen auf dem Stuhl weitere Einkaufstüten. Er schüttelte den Kopf. Sie befand sich inmitten eines von Drogen ausgelösten Rausches und ging verdammt noch mal einkaufen.
Frauen.
    »Gibt es Bildmaterial?«
    »Nur eine ungefähre Beschreibung sowie ein grobkörniges Standbild aus dem Überwachungsvideo. Könnte jeder sein. Anhand der Aufzeichnungen der Überwachungsanlage werden sie dich nicht identifizieren können. Allerdings haben sie eine ziemlich brauchbare Beschreibung von den Leuten auf der Straße.«
    Richtig – zwischen der Bank und dem Wagen waren Passanten gewesen – jede Menge. »Verdammte Scheiße!«
    »Angeblich steht eine Verhaftung unmittelbar bevor.«
    »Unwahrscheinlich. Trotzdem werde ich mich so schnell wie möglich wieder auf den Weg machen.«
    Dakota stand im Durchgang zwischen den beiden Zimmern – starr wie ein Reh im Scheinwerferkegel. Er sah sich kurz um, um zu prüfen, ob er selbst auch etwas liegen gelassen hatte. Hatte er nicht. Er trat zurück in ihr Zimmer und schloss die Verbindungstür. Ihre Fingerabdrücke abzuwischen – in beiden Schlafzimmern, den Badezimmern und dem Fitnessraum – wäre völlig sinnlos. Verdammt, beim Einchecken vorhin hatte er die Firmenkarte benutzt.
    Wenn es der Polizei irgendwie gelang, ihre Spur bis zum Hotel zurückzuverfolgen, säßen sie in der Tinte. Denn um sie mit dem Vorfall in der Bank in Verbindung zu bringen, gab es ja nicht nur ihre Fingerabdrücke und seinen Namen auf der Hotelrechnung – hinzu kam ihr überaus öffentlicher Auftritt bei ihrer Ankunft.
    »Sonst noch was?«, erkundigte er sich betont gelassen bei Ligg.
    »Im Fernsehen war ein sieben Sekunden langes Video von dem Zwischenfall zu sehen, ehe die Ausstrahlung – allem Anschein nach von höchster Stelle – gestoppt wurde. Ziemlich obszönes Zeug. Es heißt, die Diebe sind mit fünfhunderttausend Euro entkommen. Siebzehn Tote. Todesursache unbekannt. Da ich davon ausgehe, dass du nicht plötzlich um fünfhundert Riesen reicher bist, wage ich mal eine Vermutung: Die Täter waren vor euch da.«
    »Es war dasselbe Dreckszeug, mit dem auch die Hochzeitsgäste vergiftet wurden, allerdings erheblich stärker.«
    »Und es wurde auch nicht in Zwei-Riesen-die-Flasche-Champagner verabreicht«, bemerkte sein Mitarbeiter trocken, »es sei denn, das ist jetzt so üblich – anstatt eines Gläschens zum Anstoßen bei der Eröffnung eines neuen Kundenkontos. Wie lautet deine Vermutung?«
    »Es wurde durch die Klimaanlage eingeleitet. Es duftete schwach nach Rosen. Hat vermutlich jeden innerhalb von zehn Minuten getötet?« Er sah Bestätigung heischend kurz zu Dakota.
    Sie hob die Hand, die Finger ausgebreitet.
    »Sagen wir eher fünf«, verbesserte sich Rand bitter.
    »Dieser Hurensohn.«
    »Halt mich über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.« Rand unterbrach die Verbindung und sah Dakota an, war in Gedanken aber noch immer bei den Eindrücken aus der Bank. »Pack deine Sachen zusammen. Wir müssen los.«
    Ohne irgendwelche Fragen zu stellen, stopfte sie mehrere Einkaufstüten in ihre Umhängetasche und packte den Koffergriff. »Wer ist denn gestorben?«
    »Der Stiefvater des Bräutigams.« Mit ausgestreckter Hand bedeutete er ihr zu warten, während er die Tür öffnete und einen Blick in den Flur dahinter warf. »Die Luft ist rein. Hier, gib das mir.« Er nahm ihr den kleinen Koffer aus der Hand und beorderte sie mit einem Wink vor ihm durch den breiten, gut beleuchteten Flur.
    »Wozu diese Heimlichtuerei?« Sie passierten die Reihe der Aufzüge und hielten auf die Treppe zu. »Es kann unmöglich jemand wissen, dass wir in diesem Hotel abgestiegen sind«, führte sie an, als er die Tür zum Treppenhaus öffnete.
    »Möchtest du dein Leben darauf verwetten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber dir ist noch in Erinnerung, dass wir uns im sechzehnten Stock befinden, ja?«
    »Dann solltest du dich besser beeilen.« Rand spürte ein Jucken hinten am Hals, und er sah kurz nach oben und nach unten. Kein Mensch zu sehen. Trotzdem hatte er das dringende Bedürfnis, Hotel und Stadt schnellstmöglich zu verlassen. Er konnte es sich nicht leisten, verhaftet zu werden und in einem langwierigen Verfahren nachweisen zu müssen, dass er und Dakota

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