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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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die Bank nicht ausgeraubt hatten. Besser, er ging jetzt auf Nummer sicher.
    Er nahm die Glock aus seinem Schulterhalfter – und wäre fast gegen Dakota gelaufen, als diese urplötzlich stehen blieb. »Geh weiter! Bleib um Himmels willen bloß nicht stehen, Herrgott!«
    »Meine Schuhe!« Sie streifte ihre High Heels ab und verstaute sie in ihrer Tasche. Dann sprang sie leichtfüßig die Treppe hinab – barfuß.
    Rand schloss auf und blieb dicht hinter ihr, fast unmittelbar auf ihren Fersen. Er konnte die Wärme ihrer Haut riechen und den schwachen, betörenden und berauschend vertrauten Zitronenduft ihres Haars. Selbst in der vergleichsweise trüben Beleuchtung des Treppenhauses strahlte die Farbe nur allzu verräterisch. »Hast du keine Kappe oder irgendwas, womit du deinen Kopf bedecken kannst?«
    »Oder irgendwas.« Ohne stehen zu bleiben, kramte sie in ihrer Handtasche und förderte eine Handvoll hellbrauner Haare zutage. »Halt das mal eben.« Damit schob sie die Tasche in die ungefähre Richtung seiner Brust und machte sich daran, ihr Haar zu einem Knoten einzudrehen. Dann hielt sie es mit einer Hand fest und zerrte die Perücke mit der anderen darüber.
    »Wie ist das?«, fragte Dakota und drehte sich kurz zu ihm herum. Das glatte braune Haar fiel ihr bis auf die Schultern, die Ponyfransen reichten bis knapp über ihre grünen Augen mit den langen Wimpern. »Besser?«
    Nein. Er vermisste ihre roten Haare. »Es erfüllt seinen Zweck. Könntest du ein bisschen schneller laufen?«
    Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu und wandte sich dann etwas zu überhastet ab, sodass er sie am Arm packen musste, um zu verhindern, dass sie über ihre eigenen Füße stolperte. Unbeirrt fragte sie: »Möchtest du auch eine Verkleidung?«
    Er gab ihren Arm mit einem sanften Schubser frei, damit sie bloß weiterging. »Hast du immer mehrere Verkleidungen dabei?«
    Sie zuckte die Achseln und vermied es dabei knapp, ihm in die Augen zu sehen – stattdessen konzentrierte sie sich darauf, nicht erneut zu stolpern. »Ich mag es eben, ab und zu mein Aussehen zu verändern. Und, ich erwähnte es bereits, ich war einkaufen. Ich hätte da noch diese …« Sie zerrte einen weiteren Haarschopf aus ihrer Tasche – einen kurzen und schwarzen diesmal.
    »Danke, nein.«
    Sie stopfte ihn zurück in ihre Umhängetasche, kramte dann in einer ihrer Einkaufstüten und reichte ihm eine schwarze Baseballkappe. »Dann die hier. Setz mal die Kappe auf. Oh, warte … Wie wärs denn hiermit?«
    Er stülpte sich die Baseballmütze über, nahm die Lesebrille und setzte sie auf. Das Glas war ungeschliffen. »Du bist ja ein richtiger Houdini.« Sie kamen an einer Tür vorbei, die in die dritte Etage führte.
    Als sie bei dem Schild ankamen, das auf den Übergang zu dem an das Hotel angrenzenden Parkhaus hinwies, war sie schweißgebadet und außer Atem. Genau so, dachte Rand, sah sie nach einer Runde leidenschaftlichem Sex aus.
    »Und jetzt?«
    »Werden wir uns einen fahrbaren Untersatz beschaffen.« Mittlerweile war die Dämmerung hereingebrochen, und im halb leeren Parkhaus war es schummrig. Die Pendler hatten ihre Büros verlassen und Feierabend gemacht, und das Dinnerpublikum war noch nicht eingetroffen – trotzdem standen eine ganze Reihe von Autos zur Auswahl.
    Rand wählte einen unauffälligen Kombi aus. »Hier.« Er drückte ihr den kleinen Werkzeugsatz in die Hand, den er stets in seiner Gesäßtasche dabeihatte. »Mach schon – schraub die Nummernschilder von dem Lieferwagen da drüben ab. Ich schließe inzwischen das Schätzchen hier kurz.«
    Als sie mit den Nummernschildern zurückkam, schnurrte der Kombi bereits munter vor sich hin. Er tauschte die Nummernschilder aus, schraubte die des Lieferwagens an den Kombi und umgekehrt und kam zufrieden zurückgetrabt. »Ist nicht gerade eine Gehirn- OP , aber es wird uns ein wenig Zeit verschaffen.«
    Von unten auf der Straße hörte er Sirenen, dann sah er die blinkenden Blaulichter, die sich im Rückspiegel eines nahen Pkws spiegelten. Es gab jede Menge Gründe, weshalb die Polizei im Hotel sein konnte, trotzdem wusste Rand sofort, dass sie nach ihnen suchten. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie sie sie so schnell hatten aufspüren können. Er öffnete die Tür auf der Fahrerseite und gestikulierte. »Steig schon ein.«
    Dakota warf ihm einen überraschten Blick zu. »Du möchtest, dass ich fahre?«
    »Hast du ein Bluetooth-Headset?« Als sie daraufhin nickte, erklärte er ihr: »Hol es raus. Du

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