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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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mitunter schwierig war, sie überhaupt auseinanderzuhalten.
    Es herrschte ziemlich reger Verkehr. Rand stützte beim Fahren den Ellbogen auf die Fensterkante. »Wir verfolgen also noch immer die Phiolen?«
    »Eine davon, nehme ich jedenfalls an. Oder doch zumindest die Person, die sie bei sich hat. Vertraue niemandem. Ich bin auf dem besten Weg, mir das Maguire-Credo zu eigen zu machen.«
    Er ließ den Blick auf die roten Rückleuchten vor ihnen gerichtet. »Dich eingeschlossen?«
    »Ich könnte die eine Spur ganz alleine verfolgen, was mich irgendwann zu ihrer Quelle führen würde. Ich bin nicht auf dich angewiesen. Aber du brauchst mich.«
    Das war verrückt.
Sie
war verrückt. Dakota klemmte ihre Hände zwischen ihre angezogenen Knie, sodass die Waffe unter dem Niveau der Wagenfenster – und vor allem vor neugierigen Blicken – verborgen blieb. Das Adrenalin ließ ihre Hände zittern.
    »Möchtest du mir vielleicht verraten, was zum Teufel hier gespielt wird?« Seine Stimme klang lässig, aber unter seinem Auge zuckte ein Muskel. »Ich wusste gar nicht, dass du auf Waffen stehst und eine ganze Umhängetasche voller Verkleidungen mit dir herumschleppst.«
    Wie viel sollte sie ihm verraten? Mit wie wenig würde er sie davonkommen lassen, bevor er Antworten verlangte, die sie ihm nicht geben konnte – oder
wollte?
    »Wer immer diese Leute sind, ich glaube, sie versuchen, die Grenzen und Anwendungsmöglichkeiten dieser Droge auszutesten. Sie demonstrieren potenziellen Kunden die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten, bevor sie auf den Markt geworfen wird.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Weil nichts anderes einen Sinn ergab. »Das ist eine wohlbegründete Vermutung.«
    »Und wer sind
sie?
«
    Sie überhörte seinen gereizten Ton. »Meiner Meinung nach handelt es sich um die gleichen Leute, die ein ureigenes Interesse daran hatten, dass Rydell Pharmaceuticals pleiteging. Damals, vor zwei Jahren.«
    Er stieß ein ungläubiges Schnauben aus. »Sind das etwa die spärlichen Infos, die du deiner Kristallkugel entnimmst?« Als er an einer roten Ampel stehen blieb, wandte er sich kurz herum und nahm ihr die Waffe aus der Hand – mit derselben Leichtigkeit, mit der er einem Kleinkind ein Spielzeug weggenommen hätte. Sie hatte es nicht mal kommen sehen. Ein Wimpernschlag, und schon war sie weg. Ihre Finger brannten schmerzhaft – und ihr Stolz nicht minder. »Das verdammte Ding ist ja sogar noch gesichert«, teilte er ihr mit vor Empörung triefender Stimme mit. »Wenn du das nächste Mal eine Waffe auf jemanden richtest, dann nur, wenn du fest entschlossen bist, sie auch abzufeuern.« Er schob sie unter seinen Sitz. »Wie tief bist du in diesen Riesenschlamassel verwickelt, Dakota?«
    Ihr juckte die Kopfhaut unter der Perücke. Wenn sie das Ding jedoch abnahm, würde die Polizei, so ihre Befürchtung, genau im selben Moment vorbeifahren und sie an den Haaren erkennen, auf die sie sich so verdammt viel einbildete, und sie auf der Stelle verhaften. Also gab sie sich damit zufrieden, sich durch das Maschenwerk am Kopf zu kratzen. »Ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll.«
    »Versuchs mal mit dem Anfang.«
    »Aber du musst versprechen, zuzuhören, ohne mich zu verurteilen oder gleich in die Defensive zu gehen. Kriegst du das hin?« Mehrere pochende Herzschläge wartete sie ab, dann endlich nickte er. Sie atmete einmal tief durch, um sich innerlich zu wappnen. Ihr war, als hätte sie schon seit Ewigkeiten Angst. »Vor einigen Jahren kam es zu merkwürdigen Vorfällen im Labor …«
    »Etwa noch zu der Zeit, als wir zusammen waren?« Seine Miene verhärtete sich fast augenblicklich. »Und du hast damals ganz zufällig nichts davon erwähnt?«
    Er hatte sich dumm und dusselig geschuftet, um Maguire Security aus den Startlöchern zu bekommen, und war ständig auf Achse gewesen. Sie hatte ihrem neuen Liebhaber nicht die Ohren vollheulen wollen wegen eines Vorfalls am Arbeitsplatz, der bestenfalls ein Ärgernis darstellte. »Meine Arbeit unterlag der Geheimhaltung, und was damals passiert ist, war nicht besorgniserregend«, erklärte sie gleichmütig, »einfach nur merkwürdig. Ich war nicht die Einzige, der es auffiel. Unterlagen verschwanden, nur um anschließend an einem nicht gesicherten Ort urplötzlich wieder aufzutauchen. Es war, als hätte ein Poltergeist …«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bitte dich!«
    »Ich sage ja nicht, dass es
tatsächlich
ein Geist war, Rand. Das ist doch nur so eine Redensart.« Sie

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