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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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trotzig ihr Kinn vorschieben ließ. Sie versteifte sich. »Und ich hab die Daten auch nicht selbst gestohlen – nur um sie wie die letzte Idiotin zwei Jahre später auf meinem iPad gespeichert zu lassen. Auf den Diebstahl geistigen Eigentums stehen hohe Strafen. Der Diebstahl von Rydells Formel fällt unter das Gesetz für Industriespionage. Das bedeutet nicht nur eine saftige Geldstrafe, dafür kann man mehrere Jahre ins Gefängnis wandern. Irgendjemand hat sie dort
hinterlegt
. Jemand will mir da was in die Schuhe schieben.«
    Offensichtlich. Sein Radar war in Alarmbereitschaft, seit sie angefangen hatte, von der Vergangenheit zu sprechen.
    Wenige Wochen vor der Laborexplosion war sein Vater während seiner zweiten Hochzeitsreise in Italien wegen des Mordes an Rands Mutter verhaftet worden. Sofort nach Erhalt der Nachricht war Rand nach Rom geflogen. Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater war immer schon schwierig gewesen, und da sein Vater dazu neigte, sich wegen der – wie er es nannte – allzu knauserigen Kontrolle seiner Frau über die Familienfinanzen mit ihr in die Haare zu kriegen, war Rand mit den schlimmsten Befürchtungen in Italien eingetroffen. Nachdem er sich jedoch ausgiebig mit seinem Vater unterhalten und von seinen Anwälten gehört hatte, wusste er, dass der Tod seiner Mutter zwar ein tragischer Unfall war, seinen Vater aber keine Schuld traf.
    Nach ihrem Tod waren beide, sein Vater und Rand, am Boden zerstört gewesen. Rand hatte ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter gehabt, und was immer Paul Maguire gewesen sein mochte, als Ko-Abhängiger hatte er seine Frau auf seine Weise geliebt. Er hatte ihr während ihrer schlimmen Anfälle von chronischer Depression zur Seite gestanden, was nicht einfach gewesen war. Rand zollte ihm Anerkennung dafür, dass er durch ein paar sehr üble Phasen zu der Frau gehalten hatte, die er liebte.
    Sie hatten beide große Hoffnungen auf das neue Medikament von Rydell Pharmaceuticals gesetzt. Tag und Nacht hatte sein Vater gemeinsam mit dem Team daran gearbeitet, es Schritt für Schritt in mühevoller Kleinarbeit zu optimieren.
    Dakota selbst hatte seinen Vater dann für die Dauer der Reise mit einem Monatsvorrat des Medikaments versorgt. Ihm erklärt, es handle sich um die Chargennummer mit den geringsten Nebenwirkungen – eben jene, deren Anerkennung durch die Arzneimittelbehörde unmittelbar bevorstand, wie sie ihm gegenüber beteuerte.
    Nachdem es dann zu der Tragödie gekommen war – und man Rydell in der Presse den Wölfen vorgeworfen hatte –, hatte Dakota vehement bestritten, Paul das Medikament nach Italien geschickt zu haben, und sich geweigert, zu seinen Gunsten auszusagen. War Rand anfangs nur verblüfft über ihre Weigerung, sich zu ihrem Fehler zu bekennen, so war er später außer sich. Er hatte sie von Italien aus angerufen und mit ihr Schluss gemacht. Es war ihm scheißegal gewesen, dass das Hochzeitskleid bereits gekauft und alle möglichen Leute Anzahlungen bekommen hatten. Seine Mutter war tot, und sein Vater saß im Gefängnis. Er war nicht in der Stimmung, scheiß vernünftig zu sein.
    Zu diesem Zeitpunkt war die Explosion im Labor wenige Wochen zuvor nicht mehr als eine Fußnote in seinem Leben gewesen. Er wusste, dass Menschen ums Leben gekommen waren, wusste, dass Dakota nicht unter ihnen war. Sie war vom Labor, das sich voll und ganz hinter Paul Maguire stellte, gefeuert worden und hatte Hausverbot auf dem Betriebsgelände. Davon abgesehen kümmerte es ihn nicht die Bohne, was sie danach oder seitdem getan hatte.
    Was hätte jemand dadurch zu gewinnen, diese Laboraufzeichnungen auf ihrem iPad abzuspeichern? Erst recht, da außer ihr niemand wusste, dass sie sich überhaupt auf ihrem Gerät befanden? »Hast du jemanden im Verdacht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hab mir schon das Gehirn zermartert. Offensichtlich hat es etwas mit dem plötzlichen Auftauchen von
Rapture
auf dem Markt zu tun.« Ihre blassen Augen leuchten im Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos auf. »Wir haben einen Zeitplan und liegen absolut in der Zeit. Sobald wir herausgefunden haben, wer für die Hochzeit und die Bank verantwortlich war, wird uns der Betreffende auf direktem Weg zum Hersteller der Droge führen.«
    »Und was genau beabsichtigst du dann zu tun, Dakota? Willst du die Leute zur Rede stellen – Leute, die sich vom Verkauf dieser Droge einen Milliarden-Dollar-Profit erhoffen? Du hast völlig den Verstand verloren. Selbst Staaten

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