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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Verfolgungswahn, aber Rands und Hams plötzliches Verstummen war ein Beleg dafür, dass sie niemandem trauen konnten.
    »Kein Kommentar!«, sagte Seth Creed, kaum dass er den Hörer abgenommen hatte.
    »Mr Creed, Dr. Dakota North hier. Ich arbeite mit Rand Maguire zusammen …«
    »Haben Sie den Mistkerl schon gefasst, der uns unter Drogen gesetzt hat?«
    »Wir arbeiten daran. Könnte ich vielleicht mit dem Mitarbeiter sprechen, dem Rand die Verantwortung übertragen hat?«
    »Was denn, wissen Sie etwa nicht, wer das ist?«, hakte er mit Argwohn in der ungeduldigen Stimme nach.
    »Das war zu dem Zeitpunkt nicht wichtig.«
    »Und jetzt auf einmal doch?«
    Nicht eben begeistert von seiner abweisenden Art, konterte Dakota mit einer Gegenfrage. »Ist Rands Stellvertreter da, Mr Creed?«
    »Heute Morgen sind hier alle auseinandergegangen. Eigentlich bin ich schon auf dem Weg zu seinem Vater, um ihn vor meiner Rückkehr nach Hause noch kurz zu besuchen.« Er seufzte ungeduldig. »Kann ich vielleicht irgendetwas tun …?«
    »Nein, danke. Ist keine große Sache. Ich werde Rand später selbst fragen. Danke.« Wurde auf deren Seite etwa nicht ermittelt? Womöglich nicht. Hatte er dasselbe gedacht, wie sie – traue niemandem – und alle nach Hause geschickt? Vielleicht hatten seine Leute ja Ham begleitet und waren jetzt schon hier in Paris – bereit, ihm zu Hilfe zu eilen, wenn er sie brauchte?
    Dakota legte den Hörer des Hoteltelefons auf und begann, in dem beengten Zimmer auf und ab zu gehen. Von der Tür zum Fenster und wieder zurück, dann das Ganze von vorn. »Verdammt! Also schön. Was ist zu tun? Atme. Denk nach, leg dir einen Schlachtplan zurecht.«
    Sie wusste, dass die Leitung noch immer offen war, aber so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte weder Ham noch Rand hören. Die gute Nachricht war: Sie war sich sicher, dass Rand noch lebte – andernfalls wären seine GPS -Daten längst erloschen. In welcher Verfassung sich Mark Stratham befand, war allerdings unmöglich festzustellen. Rand rührte sich nicht von der Stelle, und der Kerl, nach dem er suchte, schien sich ebenfalls nicht zu bewegen. Und sie saß etliche Blocks entfernt in einem Hotelzimmer fest.
    Oder auch nicht.
    Noch war die Kavallerie nicht im Anmarsch. Oder besser, sie
war
im Anmarsch; ob es ihr gefiel oder nicht, denn die Kavallerie war
sie selbst
.
    Rand kam mit überraschender Heftigkeit wieder zu sich – ausgelöst durch einen Schmerz, der sich einem weißglühenden Sonnenaufgang gleich in sein Gehirn bohrte. Nicht der geringste Lichtschimmer war zu sehen, und das Gewicht von Hams nicht unbeträchtlicher Leibesfülle drückte ihn fest auf den kalten Steinfußboden. Er fröstelte, als die Kälte seinen Körper von allen Seiten bedrängte. Seine Kleidung war pitschnass – von der aus dem Gestein sickernden Feuchtigkeit und möglicherweise Hams Blut. Deutlich konnte er ihn aus den Duftnoten von Schimmel und Verfall heraus riechen – den scharfen, metallischen Geruch des Todes.
    Obwohl er wusste, dass sein Freund tot war, versuchte er nestelnd, einen Puls an seinem Hals zu finden. Nichts. Gott verdammt. Er hatte niemanden kommen hören, aber vermutlich hatten Hams angestrengtes Atmen, seine eigenen Antworten auf Dakotas Fragen und das Scharren ihrer Füße auf dem mit einer Sandschicht bedeckten Steinboden das Nahen des Killers übertönt.
    Er schaffte es, Hams Körper von sich herunterzuwälzen und drückte dann auf seine Zifferblattbeleuchtung, um nach seiner Waffe und seinem Headset suchen zu können. Beides fand er in unmittelbarer Nähe. Automatisch überprüfte er seine Waffe, das konnte er selbst mit geschlossenen Augen tun. Das Magazin steckte noch – so weit die gute Nachricht. Die schlechte war, dass die Taschenlampen – sowohl seine eigene als auch Hams – beim Aufschlag auf dem Boden zu Bruch gegangen waren.
    Kein Telefonempfang und keine andere Lichtquelle als das schwache und wenig effektive, bläuliche Licht seiner Armbanduhr. Er hatte praktisch jeden Kontakt zu Dakota verloren und obendrein keinerlei Schimmer, wo zum Teufel er sich befand oder wie er weiter vorgehen sollte.
    Als er wankend wieder auf die Beine kam, fand er unmittelbar neben Hams Körper dessen Waffe und schob sie sich unter seinem Jackett hinten in die Jeans. Irgendjemand hatte gewusst, dass sie hier waren – jemand, der dumm genug war, nicht nachzusehen, ob
er
noch lebte oder tot war. Zu Rands Gunsten sprach im Augenblick nur eins: Der Killer wusste nicht,

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