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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Straße zu halten. »Scheiße.«
    Das konnte er laut sagen.
    Er feuerte eine Reihe weiterer Schüsse durch das Seitenfenster, die augenblicklich mit einer Salve aus dem anderen Auto erwidert wurden. In der Dunkelheit sah Dakota das Aufblitzen des Mündungsfeuers – und wartete nur darauf, dass einer von ihnen getroffen wurde.
    Keine Kugel durchbohrte ihr Hirn, sie spürte lediglich den alles durchrüttelnden Aufprall des anderen Wagens, der sie erneut rammte – augenblicklich begleitet vom Klirren zersplitternden Glases. Der Aufprall rüttelte sie durch bis ins Mark, als der Lieferwagen unter schrillem Reifenquietschen quer über die Straße schlingerte. »Verdammter Hurens…«
    »Was …?« Sie hob den Kopf und versuchte, sich ein Bild vom Geschehen zu machen.
    »Unten bleiben!«
    Sie vergrub ihr Gesicht im Schoß. Mit einem lauten Knall ging das Seitenfenster neben ihr zu Bruch und überschüttete sie mit Brocken von zersplittertem Glas. Im Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Verkehrs glitzerten sie in ihrem Haar und auf der Kleidung wie Diamanten. Die Augen fest zusammengepresst, die Arme schützend um den Kopf geschlungen, stützte sie sich mit den Füßen auf dem Wagenboden ab, als der Lieferwagen seitlich ausbrach, über irgendetwas hinwegholperte und dann erneut ins Schleudern geriet. Im Lärm aus gellendem Hupkonzert und quietschenden Reifen sah sie die anderen Autofahrer praktisch vor sich, wie sie auf die Bremsen stiegen und ihre Fahrzeuge verrissen, um dem ins Schlingern geratenen Lieferwagen auszuweichen.
    Rand stieß einen erneuten Fluch aus. Soeben hatte das schwerere Fahrzeug sie abermals von hinten auf der Fahrerseite gerammt und ein Stück weit in den neben der Straße verlaufenden Abflussgraben gedrängt – ein Höhenunterschied von gut einem halben Meter. Der Lieferwagen neigte sich gefährlich zur Seite, und Dakota umklammerte den Türgriff und stemmte ihre Füße gegen das Bodenblech.
    »Keine Sorge«, brüllte er. »Ich bin immer noch Mitglied im VPA .«
    »Verein für pubertäre Angeberei?«
    »Verband professioneller Autofahrer.«
    »Ja, klar. Das ist doch der Laden, für den man keine Invaliditätsversicherung bekommt, richtig?«
    »Ich bin schon Dutzende solcher Hochgeschwindigkeitsverfolgungsrennen gefahren. Lass einfach den Kopf unten. Ich hänge die schon ab.«
    Nur war dies kein Filmstunt, wo es zwei oder drei Probeläufe gab und das Ganze mehrfach aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen wurde, damit es realistisch wirkte. Auch würde Rand sie kaum abhängen, solange sie wie mit einem Klettstreifen befestigt an der Seitenwand des Lieferwagens klebten. »Sag dem Regisseur, es wird langsam Zeit für das Kommando ›Schnitt‹!«
    Er beschleunigte. Gestrüpp und Zweige der am Straßengraben stehenden Bäume peitschten gegen den Rumpf des Lieferwagens. Das andere Fahrzeug rammte sie mit voller Wucht von hinten, dann gleich darauf noch einmal und schob sie vorwärts auf ein kleines Wäldchen zu, das im Lichtkegel ihrer Scheinwerfer zu erkennen war.
    Erneut sirrte eine Kugel durch den Lieferwagen. Sie zertrümmerte das hintere Seitenfenster auf der Beifahrerseite und hinterließ einen riesigen, spinnennetzartigen Riss in der Windschutzscheibe, was die Sicht nach vorn erschwerte. Dakota grub ihre Fingernägel in die Türarmstütze aus Lederimitat, um nicht jedes Mal laut loszukreischen, wenn der andere Wagen sie rammte oder ein weiterer Schuss abgefeuert wurde. Nicht etwa ihretwegen – verdammt, liebend gern hätte sie sich wie ein kleines Mädchen die Lunge aus dem Hals geschrien. Bloß wollte sie Rand nicht ablenken, der gerade sein Meisterstück ablieferte.
    Gott sei Dank wusste er mit einem Auto umzugehen. Nur hatte er es bei seinem Job gewöhnlich mit anderen Stuntmen zu tun und nicht mit einem mörderischen Irren, der fest entschlossen war, ihn umzubringen.
    Der Wagen schlingerte und landete, die Bäume nur knapp verfehlend, mit einem Hüpfer wieder auf der Straße. Nur um gleich darauf erneut von hinten gerammt zu werden. Ihr Kopf wurde nach hinten gerissen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm helfen konnte. Halt einfach die Klappe und lenk ihn bloß nicht ab – etwas Besseres fiel ihr nicht ein.
    Sie erinnerte sich nicht, wann genau sie den Kopf von ihren Knien genommen hatte, aber wenn sie schon sterben musste, zog sie es vor, dem Tod ins Auge zu blicken. Sie straffte den Gurt über ihrem Oberkörper und hielt den Kopf gesenkt, den Blick jedoch fest auf die von den

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