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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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Er wollte nicht, dass der Teenager alles mitbekam. „Schon klar, die Kleine soll wieder mal nix mitkriegen“, erwiderte Yasmin mürrisch und schob trotzig die Unterlippe vor. Matt hob die Augenbraue und wollte gerade ein Machtwort sprechen, als Yasmin es sich anders überlegte und widerwillig loszog. Sobald die Kleine außer Hörweite war, begann Wes zu erzählen. „Jose war als erster vor Ort. Er hatte seine Remy bereits im Anschlag, als wir erfuhren, dass er sofort eingreifen musste. Einer der Kerle hatte das Haus verlassen und war in der Scheune verschwunden, während sich der andere Drecksack im Haus um Becky gekümmert hat.“ Wes hielt inne und warf Sid einen kurzen Seitenblick zu. Der hörte mit fest zusammengebissenen Zähnen zu und wirkte dabei so grimmig, dass sein Gesichtsausdruck jeden in die Flucht schlagen würde. „Jose schlich sich ins Farmhaus und überwältigte dieses Schwein, der mit Becky so abgelenkt war, dass Jose leichtes Spiel mit ihm hatte“, fuhr Wes fort, während er sich durch sein kurz geschnittenes Haar fuhr. „Jeff und ich sind keine zwei Minuten nach Joses Eingreifen eingetroffen und haben uns um den Typen in der Scheune gekümmert. Er hatte keine Chance gegen uns“, schloss Wes grimmig. „Wo sind die Kerle jetzt?“, fragte Matt. „Wir haben die Schweine in der Scheune untergebracht. Dort hängen sie momentan im wahrsten Sinne des Wortes ab. Jose und Jeff passen auf, dass sich das nicht ändert.“ „Super Wes. Gut gemacht. Wir werden diese Dreckschweine ausquetschen und sie werden reden. Das garantiere ich.“ Sids Stimme klang so gepresst, als fiele ihm das Atmen schwer. „Oh Gott. Das war so verdammt knapp. Sie hätten sie um ein Haar…“, verlor sich Sids Stimme. „Hey, sie ist jetzt in Sicherheit und wird sich von ihren Verletzungen schnell erholen. Es wird alles gut, du wirst schon sehen“, versuchte Matt ihn zu beruhigen. „Es war traumatisch genug für Beck, auch ohne Vergewaltigung“, knurrte Wes. „Und dafür werden sie büßen, das versprech´ ich dir, Kumpel.“ Die mitfühlenden Blicke seiner Freunde waren für Sid fast zu viel. Dafür war Yasmins Timing perfekt. Als sie mit dem Kaffee zurück kam, hatten die Männer bereits besprochen, dass Matt sich zusammen mit Jose und Jeff um diese Schweine kümmern würden, während Sid, Wes und Yasmin auf Becky warten würden, um dann in die Ersatzwohnung nach Granite zu fahren. Ganz kurz flackerte der Gedanke in Sid auf, dass Jeff und Wes diese Kerle eigentlich festnehmen müssten, aber scheinbar war auch Wes klar, dass sie so nicht das erfahren würden, was sie so dringend wissen mussten. In Granite hatte Sid in weiser Voraussicht eine Drei-Zimmer-Wohnung angemietet. Seine Vorsicht machte sich jetzt bezahlt, denn sie konnten auf gar keinen Fall mehr auf die Farm zurück. Jeff oder Jose würden ihnen ihre Sachen so schnell wie möglich vorbeibringen, damit die Frauen sich wohlfühlen konnten. Allerdings war noch nicht klar, ob sie Becky überhaupt mitnehmen konnten. Denn sollte mit dem Baby was sein… Nein. Diesen Gedanken durfte Sid nicht zulassen. „Ich fahr jetzt zurück zur Farm“, verkündete Matt, „aber vorher muss ich Tammy anrufen. Sie ist sicher ganz verrückt vor Sorge um uns und vor allem um Becky.“ Nach einem kurzen Gruß verließ Matt die Notaufnahme Richtung Ausgang. Sid war sicher, dass Matt und Jose herausfinden würden, wer hinter diesem feigen Angriff steckte. Es dauerte eine weitere Stunde, bis Becky endlich auftauchte. Bei ihrem Anblick stockte Sid erneut der Atem. Beckys linke Gesichtshälfte war angeschwollen und dunkel verfärbt, sodass ihr Auge fast nicht mehr zu erkennen war. Ihre Lippe war aufgeplatzt und stark geschwollen. Sie lief leicht vornüber gebeugt, so als hätte sie Schmerzen im Oberbauch. Sid sprang auf und lief auf Becky zu. Als sie jedoch stehen blieb und nicht näher kam, blieb auch er stehen. Er fühlte sich, als hätte man ihn mit einer Abrissbirne bearbeitet. Zwar zuckte sie nicht vor ihm zurück, aber sie schien auch nicht gerade froh darüber zu sein, ihn zu sehen. Dann, ganz langsam huschte ein zaghaftes Lächeln über ihr gemartertes Gesicht und erhellte damit schlagartig seine Seele. Alles würde gut werden.
    Becky sah ihm in die Augen, bis sie vor lauter Tränen nichts mehr sehen konnte. Dann ließ sie sich schluchzend in seine Arme fallen und er fing sie auf. „Sch…, sch…, alles wird gut meine Süße. Du bist jetzt in Sicherheit.“ Sid Herz krampfte

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