Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
sich um das Lenkrad. Er durfte gar nicht daran denken, was d’Angelo mit Gianna vielleicht anstellen würde. Nein, er musste sich auf die Straße konzentrieren. So schnell wie möglich nach Calistoga kommen – und dann Gianna finden. Wenn er sie gerettet hatte, würde er dafür sorgen, dass David d’Angelo seine Taten bereute.
Er würde ihn nicht ungestraft davonkommen lassen.
Gianna stieß die Autotür auf und flüchtete aus dem Wagen. Im letzten Moment fiel ihr ihr Handy ein. Sie kämpfte sich an den aufgeblähten Airbags vorbei und schnappte sich ihre Handtasche, die auf dem Boden vor dem Beifahrersitz lag. David kam immer näher. Voller Panik rannte sie in den Wald, der neben der Straße lag.
Der Regen schlug ihr ins Gesicht und durchnässte ihr Kleid, was das Laufen erschwerte. Auch das Unterholz behinderte sie, aber das Schlimmste waren ihre hochhackigen Schuhe, deren Absätze sich in den weichen Waldboden drückten. Schließlich stolperte sie und fiel. Während sie einen kleinen Abhang herunterrollte, unterdrückte sie einen Aufschrei. Nur kein Geräusch machen! Nichts, was David auf ihre Spur bringen konnte!
Wie sich herausstellte, rettete ihr Stolpern sie vor der Entdeckung. Schon war David heran, aber er sah sie nicht. Sie lag kaum einen Meter von ihm entfernt und konnte seinen keuchenden Atem hören.
„Gia, sei doch nicht dumm“, rief er in die Finsternis. „Komm zurück! Das ist alles nur ein dummes Missverständnis.“
Gianna wagte kaum zu atmen. Ein dummes Missverständnis? Das konnte er jemand anderem erzählen! Sie wusste genau, was er wollte, aber das würde sie ihm nicht geben. Jedenfalls nicht freiwillig. Wie ein Kind, das sich vor dem schwarzen Mann versteckt, schloss sie unwillkürlich die Augen.
Fluchend kämpfte er sich durch das Unterholz zurück zu seinem Jaguar. „Schau nur, was du mit meinem Wagen angestellt hast“, rief er. Er ließ ein italienisches Schimpfwort folgen, das sie noch nie gehört hatte. Wahrscheinlich war es besser, dass sie die Bedeutung des Kraftausdrucks nicht kannte. „Kannst du dir vorstellen, was die Reparatur mich kosten wird?“
Vorsichtig erhob sie sich und zog ihre hochhackigen Schuhe aus. So unangenehm es auch war, im Wald barfuß zu gehen, es war immer noch besser, als einen verstauchten Knöchel oder einen Beinbruch zu riskieren. Denn dann wäre sie David völlig ausgeliefert. In strömendem Regen und fast völliger Dunkelheit setzte sie ihren Weg durch den Wald fort.
Sie fror entsetzlich und war schlammverschmiert. Im Stillen hoffte sie, dass der Dreck sie ein wenig tarnte. Zur Sicherheit streckte sie die Arme aus, um nicht gegen einen Baum zu laufen. Bei jedem Schritt trat sie auf abgebrochene Zweige und spitze Steine, gab aber trotz der Schmerzen keinen Laut von sich.
Sie wollte nicht so tief in den Wald hinein, damit sie später den Weg zur Straße zurückfand. Andererseits durfte sie auch nicht zu nahe bleiben, damit David sie nicht finden konnte. In der Ferne hörte sie, wie David den Jaguar anließ. Inständig hoffte sie, dass der Motor noch funktionierte, damit er davonfahren konnte.
Bitte fahr weg! Bitte, bitte!
Doch er dachte nicht daran. Stattdessen fuhr er ein Stück in den Wald hinein, um im Licht der aufgeblendeten Scheinwerfer besser nach ihr suchen zu können. Sie versteckte sich hinter einem dicken Baumstamm und hörte, wie David die Autotür öffnete, ausstieg und sie wieder zuschlug. Im hellen Strahl der Scheinwerfer setzte er seine Suche fort.
Zitternd und an die harte Rinde des Baums gepresst stand Gianna da. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie fror. Vorher hatten offenbar die Furcht und das Adrenalin dieses Gefühl überdeckt. Als sie für eine Sekunde hinter den schützenden Baum hervorspähte, sah sie mit Schrecken, dass er sich genau auf sie zubewegte. Konnte er sie sehen? Oder spüren? Hatte er vielleicht ihre Spuren im Unterholz entdeckt? In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nicht solche Todesangst gehabt. Bitte gib die Suche auf und fahr weg! dachte sie.
Plötzlich hörte sie von ferne ein großes Fahrzeug nahen, vielleicht einen Lastwagen. Das konnte ihre Rettung sein! Sicher sah man von der Straße aus den beschädigten Jaguar. Hoffentlich würde der Fahrer anhalten, um Hilfe zu leisten.
Auch David hatte das Geräusch gehört und war offenbar zu dem gleichen Schluss wie sie gekommen, denn er begann plötzlich heftig zu fluchen. „Na, schön, meinetwegen kannst du im Wald verrotten, du Miststück“,
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