Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
über Schläfrigkeit und Angst. Nein, so einfach wollte sie es ihm nicht machen!
„Und es stört dich überhaupt nicht, dass du mich nur bekommen kannst, indem du mich unter Drogen setzt und entführst?“, fragte sie. Wenn sie ihn in ein Gespräch verwickelte, gewann sie vielleicht Zeit, um nachzudenken und einen Plan zu entwickeln.
„Das war auf jeden Fall der schnellste Weg“, gab er ungerührt zurück.
Einen Moment lang wandte er den Blick von der Straße ab und sah sie böse an. Ich darf ihn auf keinen Fall merken lassen, dass ich trotz der Droge bei halbwegs klarem Verstand bin, schoss es ihr durch den Kopf. Sonst verabreicht er mir vielleicht noch eine Dosis, und dann habe ich überhaupt keine Chance zur Flucht mehr. Aufseufzend schloss sie die Augen und ließ den Kopf auf die Brust sinken.
„Ich bin so müde“, murmelte sie.
Während er mit der linken Hand das Steuer hielt, fuhr er ihr mit der rechten über die Wange. Sie musste sich zusammenreißen, um sich nicht angeekelt abzuwenden. „Glaub mir“, sagte er, „morgen früh wirst du dich fragen, warum du mich überhaupt so lange abgewiesen hast. Und morgen Nachmittag …“
„Was ist morgen Nachmittag?“, hakte sie nach und gähnte dabei demonstrativ.
„Dann sind wir verlobt.“
Sie fasste sich mit der Hand an den Kopf. „Was? Ich … ich verstehe nicht …“
„Ist doch klar. Ich werde deiner Großmutter gestehen müssen, zerknirscht und voller Reue natürlich, dass unsere Leidenschaft leider über die Anstandsregeln der Familie Dante gesiegt hat. Daraufhin wird deine Familie fordern, dass ich dich heirate, das gebietet die Ehre. Und ich stimme natürlich zu. Das ist der einzig vernünftige Weg, deine Ehre wiederherzustellen.“
Sie zuckte zusammen. Was verstand er schon von Ehre? Am liebsten hätte sie ihm diese Frage entgegengeschleudert, aber es war klüger, sich zusammenzureißen und die Benommene zu spielen.
„Ich habe doch diese Geschichte aus deiner sittenstrengen Familie gehört“, fuhr David fort. „Die haben Luc und Téa nach einer kuscheligen Liebesnacht erwischt, und Primo hat darauf bestanden, dass die beiden sofort heiraten. Wenn so etwas seiner einzigen Enkelin widerfährt, diesem Bollwerk des Anstands, wird er das Gleiche fordern. Die Familienehre geht ihm über alles. Natürlich sind das Ansichten von vorgestern, aber so sieht er es nun mal, der alte Mann. Und sein Wort ist in eurer Familie immer noch Gesetz.“
„Aber wenn ich ihnen erzähle, dass du mich unter Drogen gesetzt hast?“ Sie verbannte jegliche Härte aus ihrer Stimme und versuchte, schläfrig und benommen zu klingen.
Er lachte auf. „Ich weiß doch, wie die Droge wirkt. Du wirst dich nicht daran erinnern können. Und auch nicht an diese Unterhaltung.“
Auf der rechten Straßenseite tauchte eine Tankstelle auf, und er hielt an. Wie Gianna bedauernd feststellte, war sie nicht besetzt; man konnte jedoch in Selbstbedienung tanken und automatisch per Kreditkarte bezahlen. Wie schade, dass kein Angestellter da war! Ihre letzte Hoffnung bestand darin, dass ein weiterer Autofahrer anhalten und tanken würde. Jemand, der ihr helfen konnte.
David wandte sich ihr zu. „Bevor du wieder einschläfst, habe ich noch eine Frage.“
„Später … bin zu müde …“
„Nichts da“, schalt er sie wie ein kleines Kind und tätschelte ihr die Wange. „Du kannst schlafen, wenn du mir die Frage beantwortet hast.“
„Was … was willst du denn wissen?“, fragte sie betont schläfrig.
„Wo ist Brimstone?“
Sie verstand nichts, und diesmal lag es nicht an der Droge. „Was?“
„Der legendäre Dante-Feuerdiamant, der Brimstone-Diamant. Wo ist er? Nach Auskunft meiner Informanten ist er verschwunden. Was ist mit ihm passiert?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
Er fluchte auf Italienisch leise vor sich hin. „Jetzt stell dich nicht dumm. Alle Dantes wissen davon. Mein Vater hat mir davon erzählt, und er hat es direkt von Vittorio Romano.“
Vittorio war Constantines Vater. „Ehrlich, davon weiß ich nichts.“
„Eigentlich sollten die Romanos Brimstone bekommen, nachdem dein Cousin und Ariana geheiratet hatten. Aber dazu ist es nie gekommen.“ Er hielt einen Moment inne und sprach dann weiter, mehr zu sich als zu ihr. „Es sei denn, dieser Bastard Constantine hat damit seine Firma finanziert. Ich weiß nicht, wie er das Unternehmen sonst so schnell auf die Beine gestellt haben könnte. Schließlich hat mein Vater dafür gesorgt,
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