Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
ja für alle Beteiligten eine kleine Belohnung gegeben …“
„Ich verstehe. Der Brimstone-Diamant.“
Constantine nickte. „Dominic wusste, dass es meiner Familie finanziell nicht gut ging. Deshalb hat er ihr die Hälfte des Steins versprochen, wenn Lazz und Ariana heirateten.“
„Und wenn sie nicht geheiratet hätten?“
„Dann wäre der Brimstone ins Meer geworfen worden, und niemand hätte etwas davon gehabt.“
„Das wird ja immer verrückter.“
„Ganz meine Meinung. Aber mein Vater witterte ein fantastisches Geschäft und erklärte sich einverstanden.“ Constantine klang verbittert. „Was hatte er schon zu verlieren?“
„Oje, Constantine.“
„Keine Sorge, Ariana wurde nicht zur verkauften Braut. Die beiden haben zwar geheiratet, aber als der Brimstone übergeben werden sollte, mussten wir feststellen, dass er verschwunden war.“
Gianna unterdrückte ein Lachen. „Aber bevor Lazz und Ariana sich der Mühe der Heirat unterzogen – hätten sie da nicht sichergehen müssen, dass der Diamant auch da war?“
Constantine kniff den Mund zusammen. „Mein Vater hat Ariana erst ganz kurz vor der Eheschließung darüber informiert, dass der Stein weg war. Und von den Dantes wusste niemand davon. Dominic hatte nämlich den Fehler gemacht, den Diamanten in der Obhut meines Vaters zu lassen. Wahrscheinlich war das Bestandteil der Vertragsbedingungen. Wie sich herausstellte, hatte Gran – meine Großmutter Penelope – …“
„Die Autorin der Mrs-Pennywinkle-Bücher?“
„Genau die. Also, sie hatte zufällig mit angehört, wie Babbo und Dominic sich über den Vertrag unterhielten. Sie war außer sich vor Empörung.“
„Eine verständliche Reaktion.“
„Ganz meine Meinung.“
Constantine setzte Kaffee auf, während Gianna die Zutaten für das Omelett in eine Pfanne gab. „Daraufhin hat meine Großmutter meinem Vater den Stein gestohlen und in eine Nancypuppe eingenäht.“
„Ich hatte doch früher eine Mrs-Pennywinkle-Nancypuppe“, rief Gianna aus. „Ob da der Diamant drin war?“
„Wohl kaum. Sie hat ihn in der originalen Nancypuppe versteckt, dem Prototypen. Und diese Puppe hat Ariana kurz nach ihrer Hochzeit einem bedürftigen Kind geschenkt.“
Gianna sah ihn mit großen Augen an. „Was für eine Geschichte! Sie wusste sicher nicht, dass der Brimstone-Diamant da drin war?“
„Nein, sie hatte keine Ahnung“, bestätigte Constantine. „Aber zu diesem Zeitpunkt waren sie und Lazz schon unsterblich ineinander verliebt und beschlossen, dass das Schicksal entscheiden sollte, wo der Stein letztendlich blieb.“
Gianna lächelte versonnen. „Wie romantisch.“
„Wie dumm“, korrigierte er.
Sie zuckte mit den Schultern. „Das kann man so oder so sehen. Auf jeden Fall kann ich verstehen, wie enttäuscht deine Familie über den Verlust war.“ Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Nur aus Neugier – hättest du das Geld aus dem Erlös des Diamanten genommen, um Romano Restoration in Gang zu bringen?“
„Ich wäre schon in Versuchung gekommen“, erwiderte er nachdenklich. „Aber letzten Endes …“ Entschlossen schüttelte er den Kopf. „Nein. Es wäre Geld gewesen, das ich mir nicht erarbeitet hatte und an dem mir auch keinen Anteil zustand. Wenn deine Frage darauf hinausläuft, ob es an den vergangenen neunzehn Monaten etwas geändert hätte, muss ich das verneinen. Wir wären trotzdem getrennt gewesen.“
„Verflixt“, murmelte sie.
„Was?“
„Langsam kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Und das ärgert mich.“
Ihre Offenheit amüsierte ihn nicht nur, sie rührte ihn auch. Gianna war immer ehrlich, auch wenn sie mal nicht einer Meinung waren. Und ihm gefiel, dass sie den Brimstone-Vertrag ebenso empörend fand wie er. Ja, sie beide hatten vom Wesen her viel gemein.
„Damit wären wir mit der Geschichte in der Gegenwart angelangt. Und bei unserem Hauptproblem.“
„David“, brachte sie erschrocken hervor.
„Genau. D’Angelo scheint gute Informanten zu haben. Er weiß, dass Brimstone weg ist.“
„Nein, er vermutet es nur.“
„Aber wenn ihm bewusst wird, dass keine der beiden Familien ihn hat …“
„… wird er danach suchen“, beendete sie den Satz. Sie legte die Omeletts auf die Teller. „Ob er wohl weiß, dass der Diamant in eine der Puppen eingenäht ist? Eine schreckliche Vorstellung, dass er jede arme Nancypuppe aufschlitzt, die er in die Finger bekommt.“
Constantine verzog das Gesicht, während er den Tisch deckte.
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