Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
Menschen Constantine empfand.
Sie mochte seine Intelligenz, seine Sicht aufs Leben, seine innere Ausgeglichenheit, seine Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen. Dass er sie auf Distanz hielt, konnte sie ihm nicht anlasten, weil sich hinter seinem Verhalten ein tiefes Ehrgefühl, ein hoher Anstand, verbarg.
Gianna saß am Schreibtisch bei der Arbeit, als plötzlich das Telefon klingelte. Es war Constantine. „Na, piccola, wie geht’s dir?“
„Wenn ich deine Stimme höre, schon viel besser“, antwortete sie lächelnd.
„Umso mehr tut es mir leid, dass ich dir die Laune jetzt etwas vermiesen muss.“
„Bestimmt geht es um unser Treffen heute Abend“, mutmaßte sie seufzend.
In diesem Moment klopfte es an der Tür, und Juice, ein alter Freund der Familie, trat ein. Ursprünglich hatte er für das private Sicherheitsunternehmen ihres Bruders gearbeitet, bevor Luc den Kurierservice der Firma Dante übernommen hatte. Juice war ein Privatdetektiv, der mit viel Gespür Dinge zutage förderte, die andere vertuschen wollten. Im Auftrag der Dantes hatte er schon so manches herausgefunden, und Gianna hoffte, es würde ihm auch in diesem Fall gelingen. Wortlos gab sie ihm ein Zeichen, er solle sich setzen.
„Musst du unsere Pläne für heute Abend ändern?“, fragte sie in den Hörer.
„Leider nicht nur ändern – absagen“, bekannte Constantine schuldbewusst. „Ich habe doch morgen diese Präsentation, und da muss noch einiges verändert werden.“
„O nein“, sagte sie mitfühlend. „Hoffentlich nicht der Diamondt-Auftrag.“
„Genau der.“
„Du hast doch so hart daran gearbeitet. Und ich fand deine Entwürfe ganz toll. Wo liegt denn das Problem?“
„Familienzwistigkeiten bei den Diamondts. Offenbar gibt es da einen Schwiegersohn, der über seine verstorbene Frau genug Anteile am Familienunternehmen geerbt hat, um ihnen ins Handwerk zu pfuschen. Sie brauchen seine Zustimmung, um den Vertrag mit mir unterschreiben zu können, und er stellt sich gerne mal quer.“
„Das hätten sie dir aber auch vorher sagen können.“
„Ganz meine Meinung. Jetzt muss ich diverse Änderungen vornehmen und kann nur hoffen, dass dann alle damit zufrieden sind. Verflixte Streithähne. Vielleicht muss ich sogar noch hinfliegen und mich mit Moretti treffen, um das Problem zu lösen.“
„Moretti? Heißt der Schwiegersohn so?“ Irgendwie kam ihr der Name bekannt vor, sie konnte ihn aber im Moment nicht einordnen. „Hört sich an, als hätten die Diamondts und die Dantes einiges gemeinsam. Streitereien in der Familie, die sich nur durch eine feste Hand befrieden lassen. In unserem Fall durch Primos Hand.“
„Nein, das ist ein himmelweiter Unterschied“, erklärte er. „Die Dantes lieben sich doch alle und zanken manchmal nur ein bisschen. Aber bei den Diamondts tun sich Abgründe auf. Die sind schlimmer als die Borgias zu Zeiten der Renaissance. Und obendrein haben sie keinen Primo, der sie zur Räson ruft. Jeder will den Ton angeben.“
„So schlimm?“, fragte sie schmunzelnd. „Okay, dann bist du für heute Abend entschuldigt. Aber wie sieht’s mit morgen aus? Musst du übers Wochenende arbeiten?“
„Nein, da habe ich beide Tage frei. Kannst dir ja schon überlegen, was wir machen wollen.“
„Mach ich. Bis bald.“
„Na, da lächelt aber jemand verdächtig glücklich“, stellte Juice fest, als Gianna aufgelegt hatte. „War das Constantine Romano am anderen Ende der Leitung?“
Sie strahlte förmlich. „Höchstpersönlich.“
„Ist es was Ernstes?“
Nach einigem Zögern nickte sie. „Glaube schon.“
„Das freut mich für dich. Also, was gibt’s, Gianna-Girl? Du sagtest, du hättest einen Job für mich?“
„Hab ich. Allerdings möchte ich, dass die Sache unter uns bleibt. Nur du und ich sollen davon wissen.“
„Hm. Da müsste ich erst mal hören, worum es sich handelt.“
„Na schön, das leuchtet mir ein. Also … du sollst einen Diamanten für mich finden. Er ist seit ungefähr anderthalb Jahren verschwunden.“
„Redest du zufällig von Brimstone?“
Mit offenem Mund sah sie ihn an. „Du weißt was von Brimstone?“
Er lächelte geheimnisvoll. „Du würdest dich wundern, wenn du wüsstest, was ich alles weiß.“
„Aber wo der Stein steckt, kannst du mir nicht zufällig sagen?“
„Nein, kann ich nicht.“
„Kannst du nicht oder willst du nicht?“
„Ich weiß wirklich nicht, wo der Stein ist.“
„Könntest es für mich herausbekommen?“
Er
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