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Atemlose Leidenschaft in deinen Armen

Atemlose Leidenschaft in deinen Armen

Titel: Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
Autoren: Day Leclaire
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widerfahren. Die große Liebe. Gianna hatte es fasziniert beobachtet und geschwiegen. Geschwiegen über das, was sie zufälligerweise an ihrem dreizehnten Geburtstag erfahren hatte. Sie wollte allen, die an das Märchen-Happy-End „Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ glaubten, nicht die Illusionen rauben.
    Wenn sie nur wüssten, was sie wusste!
    Bis zuletzt war sie sich nicht sicher gewesen, ob das Inferno auch weibliche Dantes befiel; außer ihr gab es in ihrer Generation nur Männer. Sie hatte auch nicht recht gewusst, ob sie es wirklich erleben wollte. Doch dann war es geschehen, urplötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Aber natürlich hatte sie nicht geahnt, wie abwehrend Constantine reagieren würde. Sie empfand so etwas wie Mitgefühl.
    „Du hasst das Inferno wirklich, was?“, fragte sie niedergeschlagen.
    „Ich mag nicht, dass es über mich bestimmt“, gab er zu. „Weißt du, ich habe immer nach der Devise gelebt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Man sollte selbst entscheiden, selbst bestimmen, was man aus seinem Leben macht. Meinen freien Willen lasse ich mir nicht gerne wegnehmen.“
    Enttäuscht blickte Gianna zu Boden. Letztlich war sie davon ausgegangen, dass er sie begehrte. Und nun bekannte er, dass er sie gar nicht begehren wollte, weil ihm dieses Gefühl quasi aufgezwungen worden war. Deshalb gab es nur eine ehrenhafte Lösung des Problems. Sie musste ihn freigeben, wenn das möglich war.
    „Wäre es dir lieber, wenn du das Inferno nicht mehr spürst?“, fragte sie widerstrebend. „Wenn ich es zurücknehmen, dich davon befreien könnte – würdest du das wollen?“
    Zu ihrer Erleichterung ging er nicht sofort freudestrahlend auf das Angebot ein, sondern zögerte. „Kannst du das denn?“
    „Ich weiß es nicht“, gestand sie. „Ich hab’s noch nie versucht.“
    „Und wenn es klappt, dann würde ich nichts für dich empfinden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, aber möglich wäre es schon.“
    Nachdenklich blickte er auf seine Handfläche. „Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dich nicht zu begehren.“ Dann sah er sie an. „Und was ist mit dir? Wenn du mir das Inferno abnimmst, würdest du es dann trotzdem noch für mich empfinden?“
    Ihre Mundwinkel zuckten. „Ich glaube, ich würde es nicht mehr für dich empfinden, wenn ich es für jemand anderen empfinde. Falls ich es für jemand anderen empfinde.“ Tränen traten ihr in die Augen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, jemanden mehr zu lieben als Constantine. „Ich weiß nur eins: Ich habe noch nie jemanden so begehrt wie dich und das Inferno auch noch bei keinem anderen Mann gespürt. Aber ich kann natürlich nicht die Zukunft vorhersagen.“
    „So ist das Leben nun mal“, erwiderte er besänftigend. „Menschen verlieben sich und heiraten. Bei einigen hält es ein Leben lang. Bei anderen …“ Er zuckte mit den Schultern. „Bei anderen eben nicht.“
    Die schwerste Frage stand ihr noch bevor. „Falls das mit dem Zurücknehmen klappt, wollen wir uns dann trotzdem noch weiter treffen? Oder beenden wir das Ganze dann sofort?“
    Constantine zögerte keine Sekunde. „Das kann ich nicht“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. „Ich kann dich nicht gehen lassen.“
    Erleichtert und überglücklich warf sie sich ihm in die Arme. „Oh, Constantine.“
    Leidenschaftlich küsste er sie. Wahrscheinlich wären sie noch weitergegangen, wenn nicht in diesem Moment laut und vernehmlich ihr Magen geknurrt hätte. Beide mussten lachen.
    „Okay, piccola “, sagte er und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Machen wir es so: Die nächsten vier Wochen halten wir uns an das Versprechen, das wir Primo gegeben haben. Wir nutzen die Zeit, uns besser kennenzulernen. Dann entscheiden wir die Sache mit dem Inferno.“
    Sie war unendlich erleichtert, dass er das Inferno nicht sofort beendet haben wollte. „Einverstanden“, sagte sie strahlend. „Lernen wir uns besser kennen.“ Dann wies sie auf den gedeckten Tisch. „Worauf wartest du noch? Setz dich hin und lass es dir schmecken. Die Omeletts sind bestimmt schon kalt.“
    Die folgenden zwei Wochen vergingen wie im Fluge. Gianna und Constantine gingen zusammen essen, ins Kino oder verbrachten ruhige Abende zu Hause. Ihr Vertrauen wuchs. Die sexuelle Anziehungskraft wurde sogar noch stärker, aber das war nicht alles. Gianna musste sich eingestehen, dass sie eine tiefe Sympathie für den
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