Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
eventuell für ein Meeting mit Gabe Moretti nach Seattle fliegen muss?“, fragte Constantine bei einem ihrer selten gewordenen gemeinsamen Abendessen.
„Na klar“, antwortete sie. „Der Diamondt-Auftrag. Schwiegersohn. Ehefrau verstorben. Hat ihren Anteil am Familienunternehmen geerbt.“
„Alle Achtung. Beeindruckendes Gedächtnis.“
Gianna schenkte Wein nach. „Gehe ich recht in der Annahme, dass …?“
„Ganz genau, es ist so weit. Was meinst du, kannst du dich für ein paar Tage aus den Hochzeitsvorbereitungen ausklinken und mitkommen?“
Glücklich lächelte sie ihn an. „Und ob ich das kann. Ich wollte dich sogar auch so etwas fragen. Juice hat mich nämlich heute wegen des Brimstone-Diamanten angerufen. Er ist einer Nancypuppe auf der Spur. Sie soll in Seattle sein.“
„Jetzt erzähl mir nicht, du willst hinfliegen und einem kleinen nichts ahnenden Mädchen seine Puppe entreißen?“
Sie musste lachen. „Doch, so etwas in der Art. Natürlich nur, wenn David mir nicht zuvorkommt.“
Zwar hatte sie heimlich mit Juice und ihren Brüdern einen Plan ausgearbeitet, aber das wagte sie Constantine nicht zu erzählen. Er würde sie sicher davon abhalten wollen, und das konnte sie nicht riskieren, dafür war der Plan zu gut. Anders als bei ihrem nächtlichen Schwimmabenteuer im See handelte sie diesmal nicht impulsiv, sondern wohlüberlegt.
„Apropos David“, murmelte Constantine. Seine Miene verfinsterte sich. „Du hast wahrscheinlich schon gehört, dass er zurück in der Stadt ist?“
„Ja, aber es heißt, dass er sich nirgends öffentlich zeigt.“
„Kein Wunder. Die Gerüchte über finanzielle Unregelmäßigkeiten werden immer lauter.“
„Das heißt … keine Suite im Ritz mehr für ihn“, kommentierte Gianna. Vielleicht würde er stattdessen bald eine Suite im Gefängnis beziehen.
„Was wollen deine Verwandten seinetwegen unternehmen?“
„Ich weiß nur, was sie gerne mit ihm anstellen würden.“
Constantine kniff die Augen zusammen. „Da sind sie nicht die Einzigen.“
„Das Gebot der Stunde heißt: abwarten. Juice arbeitet daran. Er wird schon etwas finden, um ihm am Zeug zu flicken.“
Sie spürte, wie sehr Constantine darauf brannte, David selbst das Handwerk zu legen. Zum Glück arbeiteten Juice und Luc schon daran und schienen bereits kurz vor dem Ziel zu stehen. Gianna konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als dass Constantine die Sache in die Hand nahm. Ein Zusammentreffen zwischen ihm und David wollte sie sich lieber nicht bildlich vorstellen.
„Weißt du noch, dass die International Banking Association d’Angelo einen Preis verleihen wollte?“, fragte Constantine. „Wie ich gehört habe, ist die Preisübergabe abgesagt worden.“
„Tja, der Stern dieser Saubermann-Familie ist eindeutig im Sinken“, stellte Gianna mit Triumph in der Stimme fest. Sie beugte sich hinüber und ergriff Constantines Hand. „Aber lass uns nicht mehr über David reden. Unser Flug nach Seattle ist ein angenehmeres Thema. Wirst du lange in diesen Meetings festsitzen?“
„Keine Bange, ich sorge schon dafür, dass wir genug Zeit für uns haben. Apropos Zeit für uns …“ Er schob den noch halb gefüllten Teller beiseite. „Wusstest du schon, dass Essen im Allgemeinen überbewertet wird? Ich wüsste da was Besseres …“
Verschmitzt lächelte sie ihn an. „Na, was das wohl sein könnte?“
„Wenn du darüber erst nachdenken musst, brauchst du eine kleine Auffrischung.“ Ohne ein weiteres Wort stand er auf, hob sie hoch und trug sie in Richtung Schlafzimmer.
„Nein.“ Sie schlang ihm die Arme um den Hals. „Ich brauche eine große Auffrischung. Eine ganz, ganz große.“
Am Freitagabend nach der Arbeit flogen Gianna und Constantine nach Seattle. Constantine hatte ihnen eine wunderschöne Suite im Crown-Hotel reservieren lassen.
Nach einem ausgiebigen Abendessen gingen sie ins Schlafzimmer der Suite und zogen sich schweigend aus. Das Mondlicht tauchte die Szenerie in einen silbrigen Schimmer.
Nur zu gern ließ sie es zu, dass er sie in die Arme nahm und küsste. „Du bist der Einzige für mich“, flüsterte sie. „Der einzig Richtige.“
„Aber wird es auch für immer und ewig so sein?“
Er spielte auf ihre Erkenntnis an, dass das Inferno nicht unfehlbar funktionierte. „Es tut mir leid“, erwiderte sie leise. „Ich wünschte, ich könnte dir diese Frage beantworten.“
„Ist nicht so wichtig“, gab er zurück. „Auf jeden Fall existiert zwischen
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