Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
Geschichte“, begann Mia zu erzählen. „Mein Mann war kurz vorher gestorben. Bebelle weinte ständig, weil sie ihren Daddy so vermisste. Eines Tages kam dann ein Kind auf sie zu und schenkte ihr die Puppe. Es meinte, sie würde sie nötiger brauchen. Es wäre eine Zauberpuppe, die ihr Glück bringen würde. Und wenn sie ihr Glück gebracht hatte, sollte sie sie weitergeben. An jemanden, der auch Glück brauchte.“ Mia sah Gianna mit großen Augen an. „Glauben Sie, dass das stimmt? Dass die Puppe meiner Bebelle wirklich Glück bringt?“
„O ja, das glaube ich ganz bestimmt“
Gerade als Gianna die Puppe hochnahm, klopfte es energisch an der Tür. Sie zuckte zusammen. Kein Zweifel, das konnte nur einer sein!
Constantine saß im Taxi und versuchte zum wiederholten Male, Gianna übers Handy zu erreichen. Der Fahrer gab kräftig Gas; Constantine hatte ihm ein üppiges Trinkgeld versprochen, wenn er es mit der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht so genau nahm. Statt Gianna versuchte er nun Luc zu erreichen. Nichts. Und dann Juice. Ebenfalls nichts.
Einerseits hatte er schreckliche Angst um Gianna, andererseits war er ungeheuer wütend auf sie und ihre Brüder. Hatte er ihr nicht schon am See deutlich gemacht, dass er nichts von Impulsivität und Extratouren hielt? Vielleicht lagen Unvorsicht und unüberlegtes Draufgängertum in der Familie. Warum es dann aber auch Juice betraf, konnte er sich nicht erklären. Vielleicht färbten diese Eigenschaften irgendwann ab.
„Das ist die Straße“, sagte der Taxifahrer und wies nach vorn. „Aber wir kommen nicht durch – die Polizei hat sie abgesperrt. Meinen Sie, dass wir zu spät kommen?“
Constantine fluchte auf Italienisch, zog einige Scheine aus seiner Geldbörse, überreichte sie dem Fahrer und verließ fluchtartig das Taxi.
Bitte nicht! Nur das nicht. Nicht Gianna. Ohne Gianna konnte er nicht weiterleben. Sie war seine Seelengefährtin, sein Schatz, sein Leben. Er liebte sie mehr als alles andere auf der Welt. Wenn ihr etwas zugestoßen war …
Er rannte auf das Haus zu, dessen Adresse Gianna ihm gegeben hatte, aber zwei Polizisten hielten ihn zurück. Es dauerte mehrere endlose Minuten, bis er ihnen klargemacht hatte, dass er durch die Absperrung musste. Dass seine zukünftige Frau betroffen war. Dass sie ihn brauchte.
Schließlich ließ man ihn durch, und er lief auf das Haus zu. Dort sah er Luc stehen, der mit einem Polizisten redete. Aber keine Spur von Gianna.
In seiner Wut und Verzweiflung war Constantine schon drauf und dran, sich auf Luc zu stürzen, doch genau in diesem Moment kam seine zukünftige Ehefrau aus dem Haus gerannt, ihm in die Arme.
„Constantine!“ Aufgeregt gab sie ihm einen Kuss. „Du wirst nicht glauben, was passiert ist!“
„Aber ich kann dir sagen, was gleich passieren wird“, stieß er aufgebracht hervor. „Ich werde mir deinen verantwortungslosen Bruder schnappen und ihm einen kräftigen Tritt in den …“
„Das lass mal lieber“, versuchte sie ihn zu besänftigen. „Hör mir lieber zu, was passiert ist.“ Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, sodass er sie ansehen musste. „Sie haben David geschnappt. Die Polizei hat ihn festgenommen. Und wenn man zusammenrechnet, was er alles auf dem Kerbholz hat …“
Zufrieden lächelnd trat Luc auf die beiden zu. „Schade, dass du nicht dabei warst, Constantine.“ Er gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Du hättest uns dabei helfen können, d’Angelo zu schnappen.“
„Lass mich los, Gianna“, forderte Constantine.
Sie hielt ihn nur umso fester. „Nicht, wenn du meinen Bruder schlagen willst.“
„Ich habe gesagt: Lass mich los!“
Luc runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht. Was ist denn los?“
„Was los ist?!“ Die Empörung nahm Constantine fast den Atem. „Luc, wie würde es dir wohl gefallen, wenn ich Téa so in Gefahr bringen würde wie du Gianna? Was würdest du mit dem Mann machen, der sie so benutzt – und das, ohne dich vorher einzuweihen?“
Luc wurde blass. Einige Sekunden sah er Gianna an, dann wieder Constantine. „Ja, du hast recht. Ich muss mich entschuldigen. Ich war so wild darauf, d’Angelo zu schnappen, dass ich nicht bedacht habe, wie groß das Risiko für meine Schwester ist. Ich bin schon so lange im Security-Geschäft, dass ich die Gefahr vielleicht unterschätzt habe.“
Constantines Erregung legte sich etwas. „Langsam verstehe ich“, murmelte er. „Du hast gedacht, Gianna hätte mich
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