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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sorgen«, sagte Djinana und demonstrierte, daß die Wasserversorgung aus der Leitung funktionierte. Erleichtert nahm Bren zur Kenntnis, daß ihm Algini und Tano offenbar doch nicht verloren waren und daß er nicht würde allein bleiben müssen mit Djinana und Maigi.
    Maigi hatte den Boiler geöffnet, der, an der Steinwand befestigt, über zwei Leitungsrohre versorgt wurde, die von der Decke herabführten. Das größere der beiden mochte für den Zufluß von Kaltwasser zuständig sein; wozu aber das zweite, kleinere Rohr diente, konnte sich Bren auf Anhieb nicht erklären. Doch als er dann die kleine, blaue Flamme im Boiler entdeckte, wußte er Bescheid. Eine Gasexplosion war vorprogrammiert. Oder Erstickungstod, falls die Flamme erlosch und sich das Gas im Badezimmer sammelte.
    Mein Gott, dachte er angesichts des desolaten Zustands der gesamten Einrichtung. Glaubte Tabini tatsächlich, daß er hier in Sicherheit wäre? Auf dem Weg zurück in den Empfangsraum sah er sich argwöhnisch um und entdeckte an den Wänden und unter der Decke weitere marode strom- oder gasführende Leitungen, die sich, wie anzunehmen war, durch sämtliche Teile der Burg erstreckten, und die uralten Elektrogeräte, die er sah, waren jederzeit für entzündliche Funken gut.
    Immerhin, das Gebäude stand noch. Das Personal war offenbar stets vorsichtig gewesen – bislang.
    »Ihre Diener werden bald eintreffen«, sagte Maigi. »Sie wohnen bei uns im Dienstbotenflügel. Natürlich werden wir Ihnen auch weiterhin zur Verfügung stehen. Ein einmaliges Klingeln ist das Rufzeichen für Ihre Leibdiener. Wir kommen bei zweimaligem Klingeln zur Hilfe und sind zuständig für alle Belange, die die Einrichtungen im Haus betreffen.«
    Ins Kaminzimmer zurückgekehrt, trat Djinana vor den Tisch, auf dem ein kleines ledergebundenes Buch lag. Er reichte Bren einen Stift und sagte: »Wenn Sie bitte jetzt Ihren Namen ins Gästebuch eintragen würden…« Und als sich Bren anschickte, der Bitte zu entsprechen, fügte Djinana hinzu: »Es wäre schön, wenn Sie den Namen in Ihrer Schrift einsetzen könnten. Das hat es hier noch nicht gegeben.«
    »Gern«, antwortete er, gerührt über das, was er als echte Interessiertheit an seiner Person deutete, und so buchstabierte er seinen Namen einmal in atevischen Schriftzeichen und dann auf mosphei’, worin er ironischerweise weniger geübt war.
    Er blickte auf, als ein Poltern im Korridor laut wurde.
    »Das werden sicher Ihre Diener sein«, meinte Maigi. Gleich darauf tauchte Tano im Türrahmen auf und eckte, zwei große Kisten schleppend, an dem antiken Tisch an.
    »Nand’ Paidhi«, keuchte Tano außer Atem; er war durchnäßt wie die Kisten. Djinana zeigte ihm den Weg ins Schlafzimmer und bat ihn aus Sorge um das wertvolle Mobiliar, vorsichtig mit den Kisten zu hantieren. Bren hoffte, daß sie seine Kleider enthielten, insbesondere den Sweater und das warme Jackett.
    »Wie war’s mit einer Tasse Tee?« fragte Maigi. Mit schweren Schritten im Korridor kündigte sich die Ankunft des zweiten Dieners an. Ein Windschwall brachte das Feuer im Kamin zum Prasseln, als erneut die Tür aufging, und – tatsächlich – da kam Algini. Auch er war bis auf die Haut durchnäßt und schleppte ebenfalls zwei Gepäckstücke herbei. Unter Mühen gelang es ihm, eine Verbeugung anzudeuten.
    Bren dachte daran, daß alles, was er im Bu-javid besaß, mit auf die Reise gegangen war. Wie lange wollte man ihn hier eigentlich festhalten?
    »Tee?« wiederholte er zerstreut. »Ja, bitte…« Er fröstelte trotz des wärmenden Kaminfeuers; an der Südküste, die er vor wenigen Stunden erst verlassen hatte, herrschte ein sehr viel milderes Klima, und daran war er gewöhnt. Heißer Tee käme ihm jetzt gelegen. Auch eine Kleinigkeit zu essen, denn er hatte weder gefrühstückt noch zu Mittag gegessen und nur ein paar Kekse zu sich genommen, die ihm im Flugzeug gereicht worden waren. »Ob ich ein Stück Käsekuchen bekommen könnte?« Die Wahrscheinlichkeit war groß, daß ihm diese Bitte erfüllt werden konnte, denn Käsekuchen gab es allenthalben und zu jeder Jahreszeit.
    »Natürlich, Nadi. Aber ich darf den Paidhi vielleicht daran erinnern, daß in einer Stunde zu Abend gegessen wird.«
    Ach ja, ich muß die Uhr vorstellen, dachte er. Hier war es nicht nur kälter, sondern auch zwei Stunden später. Aber sein Magen hatte dafür kein Verständnis, und ihm war schlecht vor Hunger.
    Nach wie vor gewitterte es; Blitze flackerten durchs Fenster. »Na

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