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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gegeben ist. Sie haben Anspruch auf meinen besten Rat, und Sie falsch zu informieren, wäre mir unverzeihlich.«
    Atevi zeigten keine Gefühle. Tabinis Gesicht glich einer Maske – mit milden Zügen, immerhin.
    Und er verstand es, seinen Charme auszuspielen.
    »Die Schwere Ihrer Verletzungen ist mir bewußt, Bren-ji. Ich habe dennoch darauf gedrängt, daß Sie zurückkehren, weil ich von Ihrem Wohlwollen überzeugt bin. Ich verlasse mich auf Ihr Urteil und will, bevor ich eine politische Entscheidung treffe, unbedingt wissen, was es mit diesem Schiff auf sich hat und wie Mospheira darauf zu reagieren gedenkt. Ich bitte Sie inständig, mich mit entsprechenden Hinweisen vorzubereiten. Mir ist klar, daß ich mit dieser Bitte die Buchstaben des Vertrags verletze, aber ein Zusammenbruch des Bundes wäre das Ende des Vertrags schlechthin. Glauben Sie mir: Wir befinden uns mitten in einer Krise, und ich bin in dieser Situation beileibe nicht der einzige, der es mit dem Vertragstext nicht allzu genau nimmt. Mospheira hat mir einen zweiten Paidhi geschickt, was auch nicht rechtens ist.«
    »Ich konnte mein Amt nicht ausüben. In einem solchen Fall ist es vorgeschrieben, daß meine Stellvertretung einspringt.«
    »Mir ist mitgeteilt worden, was sich unten am Bahngleis abgespielt hat. Ihre Kollegin hat eine Szene gemacht und Sie brüskiert. Ich fürchte, daß sie Ihre Amtsperson vorsätzlich in Verruf zu bringen versucht hat. Sie behauptet, auf dem Weg zum Flughafen gewesen zu sein, dabei hat sie weder einen Reisepaß noch eine Flugerlaubnis. Es wäre mir ein Vergnügen gewesen, sie auszuweisen und in ein Ruderboot stecken zu lassen, was aber die Beziehungen zu Mospheira wahrscheinlich nicht verbessert hätte.«
    »Ich bitte Sie, ihr den Reisepaß aushändigen zu lassen, Aiji-ma.«
    »Soll ich? Der Vertrag verlangt die ständige Anwesenheit eines Paidhi. Sind Sie, Bren-ji, denn überhaupt noch im Amt? Wenn Sie mir schon nichts sagen wollen über die Absichten Mospheiras, erklären Sie mir doch bitte, in welcher Funktion Sie hier sind? Mir scheint, daß man Sie auszubooten versucht und daß die Ankunft von Deana Hanks weniger auf Ihre Unpäßlichkeit zurückzuführen ist als vielmehr auf die Rückkehr des Schiffs an unseren Himmel. Können Sie mir folgen, Bren-ji? Ich frage ganz offen: Wer hat auf Mospheira zur Zeit das Sagen, und für welche Fraktion steht diese Frau?«
    Bren stand die Verwirrung im Gesicht geschrieben. »Ob es auf der Insel irgendwelche politischen Veränderungen gegeben hat, weiß ich wirklich nicht. Ich bin von hier auf direktem Weg ins Krankenhaus gebracht worden. Vielleicht ist mir mitgeteilt worden, daß Hanks meine Stellvertretung übernommen hat, aber ich war die ganze Zeit über so benommen von all den Medikamenten, daß ich mich an nichts dergleichen erinnere. Ich bin selbst völlig ratlos.«
    »An dem Tag, an dem Sie nach Malguri abgereist sind, traf eine Nachricht Ihrer Regierung ein mit der Bitte um Antwort, worauf Sie natürlich nicht reagieren konnten. Es folgten weitere Nachrichten. Vermutlich ging es darin um das Schiff am Himmel.«
    »Anzunehmen, ja.«
    »Am dritten Tag verlangte man die Landeerlaubnis für eine Maschine, an deren Bord sich Deana Hanks befand. Uns war klar, daß Ihre Vorgesetzten wissen wollten, wo Sie steckten, also haben wir die Sache mit dem Fernsehinterview eingefädelt, um…«
    »Um mich auf Video präsentieren zu können.« Einem Aiji ins Wort zu fallen war unmöglich. »Verzeihen Sie, Aiji-ma.«
    »Eine sehr nützliche Technik«, sagte Tabini. »Vom Fernsehen läßt sich manches lernen. Neben anderen blasphemischen Möglichkeiten läßt es interessante Spielereien mit der Zeit zu, mit Maßstäben und mit Zahlen allgemein. Ein Kasten voller Illusionen. Immerhin haben wir die sorgenden Fragen um Ihren Gesundheitszustand beantworten und der Öffentlichkeit weismachen können, daß Sie nach wie vor im Amt sind. Wie dem auch sei, kommen wir auf das sehr viel wichtigere Thema zurück, dem Sie ständig auszuweichen versuchen. Warum hat man Sie nach Shejidan zurückgeschickt? Bloß um mich zu beruhigen, oder kommen Sie mit konkreten Vollmachten?«
    »Was mich bevollmächtigt, sind wohl vor allem meine Sprachkenntnisse und die Tatsache, daß Sie mich gerufen haben, daß Sie es vorziehen, mit mir zusammenzuarbeiten. So ist es doch, oder?«
    »Allerdings.«
    »Ist Hanks mit Ihnen in Verbindung getreten? Gibt es irgendwelche Übereinkommen, von denen ich nichts weiß?

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