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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gepackt.
    »Ich habe dir lange genug zugehört«, sagte Jason und versuchte sich zu befreien, indem er sein Gegenüber ein zweites Mal anrempelte.
    »Du bist dumm, saudumm. Bleib stehen!« Jason zerrte an Brens Hand, bis der endlich losließ. Sie standen einander gegenüber; Jason keuchte, und er, Bren, war drauf und dran, mit der Faust dreinzuschlagen.
    »Also gut«, gab Jason nach. »Spielen wir dein Spiel nach deinen Regeln. Und ich werde immer schön brav lächeln.«
    »Bevor wir wieder ragi miteinander sprechen, will ich noch eines klarstellen: Wenn du diese Frau beleidigst, kann es dir ganz schnell an den Kragen gehen. Ich übertreibe nicht. Wir haben es hier mit ganz anderen Einstellungen zu tun, mit Personen, die nichts am Hut haben mit den Moralbegriffen, die uns aus unserer gemeinsamen Vergangenheit nachgereicht worden sind. Also, was auch passiert, halte dich im Zaum, Mr. Graham. Sonst werde ich unser Personal bitten, dir einen Tee zu servieren, der dich für die nächsten drei Tage matt setzt, und ich lasse dich in die Wohnung zurückbringen, bevor du etwas sagst, das eine Katastrophe heraufbeschwören könnte. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Duckmäuser! Läßt dir wohl alles gefallen.« »Ja, von dir muß ich mir wirklich einiges gefallen lassen. Aber wenn ich dich schlagen würde – und, bei Gott, ich hätte Lust dazu –, gab’s blaue Flecken, und die kämen deinem öffentlichen Ansehen nicht zugute…«
    Jason holte aus, doch Bren fackelte diesmal nicht, kam ihm zuvor und traf mit Wucht, blockte Jasons Hieb ab und versetzte ihm einen Schlag in den Magen.
    Sie prallten zusammen, zerrten aneinander. Die Kerze kippte. Die beiden konnten sich nicht mehr halten und stürzten zu Boden, wobei sich Bren das Knie aufschlug, und er schäumte vor Wut über den Dummkopf, den er am liebsten umgebracht hätte.
    »Steh auf!« sagte er. »Wir haben die verdammte Kerze ausgemacht. Willst du, daß der Bau hier abbrennt?«
    »Mistkerl!«
    Er schüttelte Jason, doch der blieb am Boden liegen.
    »Soll man uns so antreffen?« fragte Bren. »Los, steh auf!«
    »Laß mich!«
    »Kommt gar nicht in Frage«, antwortete er und half kräftig nach, daß Jason aufstand. Mit einem Streichholz steckte er daraufhin die Kerze wieder an. Sie hatten aufeinander eingeprügelt und auch manchen Fausthieb gelandet, doch es schienen keine Kampfspuren zurückgeblieben zu sein. Im Kerzenschein und schütteren Licht, das durch das Fenster fiel, sah Bren lediglich, daß seinem Gegenüber die Haare zerzaust herabhingen, der Kragen zerknautscht und die Kleider verstaubt waren.
    »Wir werden am Abend zum Essen erwartet.«
    »In dieser Bruchbude?«
    »Das ist ein historisches Denkmal, und wenn llisidi darin einen schmuckvollen Palast sieht, verbeugst du dich, pflichtest ihr bei und bedankst dich für die Ehre, hier sein zu dürfen.«
    Jason ließ lange mit der Antwort auf sich warten und sagte dann. »Aye, aye, Sir.« »Ich bin kein Sir.«
    »Ach nein? So wie du dich mir gegenüber aufführst…« »Rede keinen Unsinn. Wir sind hier nicht auf deinem Schiff. Du hast eine Aufgabe, aber der kommst du nicht nach. Statt Konflikte beizulegen, brichst du neue auf. Ich habe dich hierher gebracht, damit du deine Wissenslücken stopfst, die Lebenswelt der Atevi, deren Sitten und Sprache besser kennenlernst, und ich hoffe, daß du endlich ein bißchen, mehr Aufgeschlossenheit an den Tag legst. Erwarte nicht, daß Atevi den Job tun, für den du dich freiwillig gemeldet hast. Sie sind nicht darauf angewiesen, mit dir klarzukommen; sie sind auf diesem Planeten heimisch und kommen auch ohne dich sehr gut zurecht. Ich rate dir: Sei höflich, nicht zuletzt auch den Bediensteten gegenüber, und sei ihnen dankbar, wenn sie sich die Mühe machen, dich zu verstehen. Solltest du dich aber weiterhin daneben benehmen, reisen wir ganz schnell wieder ab.«
    »Dräng mich nicht so. Du brauchst mein Entgegenkommen.«
    »Ach ja? Du könntest plötzlich einen Unfall haben. Und schon bald würde mir Ersatz für dich geschickt.« Jason schluckte. »Du bist einer von denen oder hältst dich dafür, stimmt’s?«
    »Sieh dich vor! Wenn es um unsere atevischen Beziehungen geht, bin ich dein Vorgesetzter, und du tust, was ich dir auftrage. Ansonsten hast du dich gefälligst an die Regeln zu halten. Was ist bloß in dich gefahren, daß du ausgerechnet jetzt, wo’s drauf ankommt, daß du spurst, Sonderwünsche anmeldest? Was fällt dir ein, einen auf beleidigt zu

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