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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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willkommen. Daß es in dieser Gegend wirtschaftlich bergauf ging und daß auch Geigi finanziell wieder besser dastand, war nicht zuletzt ihm zu verdanken.
    Exponiert, wie er nun war, hoffte Bren, daß Geigis Leute absolut loyal waren. Tano und Algini hatten wahrscheinlich jede Menge Pillen schlucken müssen gegen die Kopfschmerzen, die er ihnen bereitete, seit er sich in Geigis Haus aufhielt und nun auf Drängen des Managements hier hinauf auf die erhöhte Plattform gestiegen war. Doch auch ihnen mußte inzwischen klar geworden sein, daß von Geigi keine Gefahr mehr ausging und daß er seine Leute fest im Griff hatte. Aus atevischer Sicht waren Geigis Zahlen immer noch in aktiver Zunahme begriffen, was allenfalls Rechenprobleme aufwarf.
    Außerdem hatte es schon seit über einem Monat keine offizielle Mordabsichtserklärung gegen den Paidhi gegeben.
    Darum hatten die Analytiker am Hof des Aiji den geplanten und nun verwirklichten Zwischenaufenthalt in diesem Montagewerk als ein akzeptables Risiko eingestuft. Seine Leibwachen, die ihn auf Schritt und Tritt begleiteten, hatten dafür, wie er wußte, andere Begriffe.
    »Vorzüglich, was hier geleistet wird«, sagte er an die Adresse Lord Geigis. »Ich bin wirklich beeindruckt. Auch den Aiji wird es freuen zu hören, wie schnell die Arbeit hier vonstatten geht.«
    »Das ist insbesondere dem Verdienst von Nand’ Borujiri anzurechnen«, entgegnete Lord Geigi.
    »Nand’ Borujiri.« Bren verneigte sich vor dem ehrenwerten Herrn, dem Direktor von Patinandi Aerospace, der ihm trotz seiner körperlich schlechten Verfassung auf den hohen Laufsteg gefolgt war, zusammen mit den anderen Lords der Stadtgemeinden aus Lord Geigis Machtbereich in der Provinz Sarini. »Ich werde Ihre Empfehlungen dem Aiji vortragen. Sie haben hier eine hervorragende Organisation auf die Beine gestellt. Man müßte eigentlich jeden, der daran mitgewirkt hat, persönlich beglückwünschen.«
    »Nand’ Paidhi«, sagte Borujiri, der, weil alt und krank, nur langsam von der Stelle kam. »Ich arbeite hier an meinem eigenen Monument. So sehe ich das. Ich stelle einen Teil meiner Ländereien den Arbeitern als Erholungsgebiet zur Verfügung, die sich nach Kräften einsetzen. Und sie haben bislang Großes geleistet.«
    »Hier ist alles in Bewegung«, schaltete sich Lord Geigi ein. »Tag und Nacht. Und dabei wird akribisch Qualität kontrolliert, nand’ Paidhi.« Es tönten plötzlich mehrere kurze Hornstöße durch die Halle. Ein Signal, das Aufmerksamkeit erheischte. Bren und seine nervösen Leibwachen waren schon darauf vorbereitet worden. Lord Geigi legte die Hände aufs Geländer, blickte auf die versammelte Belegschaft hinab und rief: »Nadiin-ji! Der Paidhi möchte Ihre Arbeit und Ihren Eifer mit ein paar Worten kommentieren. Schenken Sie dem Paidhi des Aiji Ihre Aufmerksamkeit!«
    Für Bren waren solche Ansprachen nichts Ungewöhnliches mehr. Es störten ihn allerdings die in großer Zahl anwesenden Reporter, die jedes seiner Worte in die Nachrichtenredaktionen tragen würden.
    »Nadiin«, rief er den ihm zugewandten Gesichtern zu und lehnte sich über das gefährlich dünne Geländer. »Sie haben die kühnsten Erwartungen übertroffen und hohe Maßstäbe gesetzt in Ihrer Arbeit, auf die tapfere Atevi ihr Leben im All setzen. Und mehr noch…« Die Bauteile vor ihm boten in der Tat einen wunderschönen Anblick. Schon allein der Reporter wegen versuchte er stets, seine Reden zu variieren und doch kurz zu fassen; diesmal aber hatte er das Bedürfnis, etwas anderes als auf den anderen Stationen seiner Rundreise zu sagen. In Gegenwart des alten Borujiri und von Lord Geigi, in diesem Moment, da er erstmals das Schiff konkret Gestalt annehmen sah, und in Anbetracht des Eifers der Ingenieure und Beschäftigten, die, um mit der Arbeit voranzukommen, auf Urlaub und freie Tage verzichteten, fühlte er sich zu folgenden Worten inspiriert.
    »Mehr noch, Nadiin-nai, Sie haben hohe Maßstäbe gesetzt in einer Arbeit, die beispiellos in der Geschichte dieser Welt ist. Aus Stahlplatten läßt sich ein Segelschiff zusammensetzen. Wenn es dann aber zu Wasser gelassen wird, wenn arbeitende Hände aus diesem Schiff ein lebendiges Wesen machen, dann bindet es alle, die an seinem Bau mitgewirkt haben, und diejenigen, die darauf segeln werden, zu einer Assoziation zusammen, die bis an jede Küste reicht, vor der es Anker setzt. Ihre Hände und Ihre Anstrengungen bauen ein Schiff, auf dem unser aller Hoffnung ruht, Nadiin!

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