Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Aufruhr, und dazwischen flog von all dem unbeeindruckt die Maschine. Und seine Sicherheitsbeauftragten, lizensierte Assassinen der Gilde, erklärten, daß es sicher sei, den Flughafen der Hauptstadt anzusteuern, obwohl da gewisse Elemente mit Mordabsichten umherschlichen. Soviel hatte Tano durchblicken lassen: Es drohte Gefahr, die zwar nicht direkt auf den Paidhi gerichtet war, ihn aber treffen könnte, wenn er zufällig in die Quere käme. Saigimi hatte bestimmt Gildenmitglieder unter Vertrag gehabt, also Profis, die sich und ihre Kollegen für eine schon verlorene Sache gewiß nicht opfern würden. Aber innerhalb und an der Peripherie des Clans gab es jetzt sicherlich so manche Manöver um die Macht. Das Nachspiel stand noch aus.
    Sollte er den beiden vertrauen und Geigi, für den er sich stark gemacht hatte, den Rücken kehren? Allerdings. Tanos und Alginis Man’chi galt Tabini, und wenn Tabini seinen Tod verlangte, wären diese beiden die Vollstrecker. Wenn Tabini wollte, daß er lebte, waren die beiden seine Beschützer, die sich im Ernstfall ohne zu zögern für ihn opfern würden. Man’chi war eine recht simple Angelegenheit, es sei denn, man geriet in den Graubereich zwischen zwei Haushalten, so wie Geigi, als er, in eine Krise geraten, zu wenig Entschiedenheit gezeigt hatte. Man’chi orientierte sich nach oben, zum Oberhaupt hin, nicht nach unten. Dafür sorgte der Instinkt. Und was sonst noch zählte, war die Rechenkunst. Beides riet nun zur Eile und warnte vor weiteren Umwegen.
    Also packte Bren seine Arbeitsunterlagen zusammen und klappte den Computer zu, als Tano wieder aufgestanden war, um irgend etwas wegen der anstehenden Landung zu regeln.
    Plötzlich ging die Maschine steil nach unten und neigte sich in eine extreme Seitenlage. Mit beiden Händen packte Bren zu, als der kostbare Computer, der Fliehkraft nachgebend, von den Oberschenkeln zu rutschen drohte. Das Glas kippte und ergoß den restlichen Fruchtsaft übers Fenster.
    Dann war die Maschine wieder abgefangen.
    »Nand’ Paidhi«, meldete sich der Copilot über Lautsprecher. »Verzeihen Sie. Da kreuzte ein Flugzeug unseren Kurs.«
    Tano und Algini und alle anderen Mitreisenden hatten sich schnell vom Schreck erholt. Audiri, der jüngste, kam sofort mit einem Handtuch, hob das Glas auf, das heil geblieben war, und wischte den Fruchtsaft auf.
    Bren hatte den Computer festgehalten, die Finger verkrampft. Das Herz hatte noch keine Zeit gehabt, sein Klopfen zu beschleunigen, und jetzt war es dafür zu spät, denn der Verstand meldete, daß es keinen Grund zur Aufregung gab.
    »Nadiin«, sagte Algini der Crew über die Gegensprechanlage. »Melden Sie die Sache der Flugaufsicht und lassen Sie sich Namen und Kennummer der Maschine geben.«
    »Vielleicht war’s ein dummer Zufall«, murmelte Bren und erlaubte Tano, auf seinen Computer aufzupassen. Das Flugleitsystem war relativ neu, die Fliegerei dagegen alt. Womöglich wähnte sich da jemand über alle FLS-Regeln erhaben.
    Wenn an einem bestimmten Tag gewisse Vertreter der absolutistischen Konfession glaubten, daß ihnen über dieses Leitsystem Unglückszahlen zugewiesen wären, würden sie willkürlich den Kurs, die Flughöhe oder die Ankunftszeit ändern, um so auf eine glücksverheißende Summe zu kommen.
    Und die Assassination im Süden machte eine ganz neue Rechnung auf.
    Tabini und die Flugkontrollbehörde kämpften seit Jahren gegen solche Eigenmächtigkeiten an und versuchten, den Gesetzen der Physik Geltung zu verschaffen, insbesondere gegenüber Lords, die sich vor einer Anklage vor Gericht auf alle Zeit gefeit sahen. Dabei gab es allgemeingültige Gesetze, und es gab die Vorschriften der Flugkontrollbehörde. Was der Aiji von Übertretungen hielt, hatte er unmißverständlich deutlich gemacht, und als Mahnung war allen die Katastrophe an der Weinathi Brücke in bleibender Erinnerung. Zum Schutz des Paidhi hatte die Sicherheit für die Privatmaschine des Aiji wohlweislich eine Flugroute festgelegt, die sonst nur von langsameren Linienmaschinen geflogen wurde.
    Der Zwischenfall hatte Brens Wachpersonal verständlicherweise in helle Aufregung versetzt. Doch so bedrohlich sie auch gewesen sein mochte, die Gefahr war nun vorüber, und die Maschine schwebte sanft im Landeanflug auf den Flughafen zu.
    Tano und Algini nahmen wieder ihm gegenüber Platz und schnallten sich an.
    »Es scheint, daß sich da jemand wegen der Saigimi-Geschichte unnötig Sorgen gemacht und einen anderen Kurs

Weitere Kostenlose Bücher