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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Malguri zurückkehrte und daß er sie, wenn sie sich dort auf ihrem Anwesen und in der Kommunalpolitik wieder eingefunden hätte, für lange Zeit nicht würde sehen können. Vor nicht allzu langer Zeit war es bei Malguri zu schweren Auseinandersetzungen und zum Einsatz von Bomben und Granaten gekommen. Verantwortlich dafür waren Provinzlords der östlichen Gebiete des Westbundes, Lords aus Ilisidis Nachbarschaft, die von der irrigen Vorstellung besetzt waren, daß sich der Paidhi, der Aiji in Shejidan und der Präsident Mospheiras gegen die Atevi verschworen hätten.
    Es waren dieselben Spintisierer, die davon sprachen, daß Tabini und seinen Mitverschwörern die Rückkehr des Schiffes lange im voraus bekannt gewesen sei.
    Manche verstockten Reaktionäre behaupteten nach wie vor, daß ein heimlich auf Mospheira gebautes Shuttle zwischen der Insel und der Raumstation hin- und herpendeln würde. Die Aufzeichnungen der Radaranlagen, die den gesamten Küstenverkehr überwachten, hätten sie schnell eines Besseren belehren können, doch davon wollten sie nichts wissen. Ohnehin hätten sie, erstens, mit den Daten nichts anfangen können und, zweitens, Manipulation unterstellt. Außerdem war ihnen nicht mit Argumenten beizukommen; sie würden, um von ihrer Verschwörungstheorie nicht ablassen zu müssen, die krausesten Geschichten erzählen, von geheimen Mondbasen etwa oder von geistesverwirrenden Strahlen, die des Nachts von der Raumstation auf den Planeten abgeschossen würden. Hauptsache, solche Hirngespinste paßten in ihr politisches Kalkül.
    Diese Sturköpfe hatten sich auch nicht durch Ilisidi aufklären lassen, der die Lords normalerweise vertrauten, weil sie die Bildung hatte, Daten zu lesen, klug genug war, die Lage in Shejidan zu durchschauen, und erfahren genug, zu erkennen, ob der Paidhi glaubwürdig war oder nicht. Schließlich hatte sie einsehen müssen, daß ihr die Lords, die sie anführte, aus dem Ruder laufen würden, wenn es ihr nicht gelänge, sie Kraft ihrer Präsenz zu überzeugen. Ilisidis Politik war schlicht und einfach von dem Wunsch geprägt, Teile der Welt vor den Übergriffen der Industrie zu schützen und manche Aspekte der atevischen Kultur vom Einfluß der Menschen fernzuhalten.
    Und was dies anbelangte, hatte sie ausgerechnet in dem Paidhi einen Verbündeten gefunden.
    So mußte sie, Tabinis Großmutter, die fast selbst Aiji von Shejidan geworden wäre, ›Wasser ins Meer schütten‹, wie sie es während ihres Abschied im vergangenen Herbst formuliert hatte und was heißen sollte, daß ihr die politische Arbeit in Malguri keine Freude mehr machte. Aber sie wußte auch, daß diese Arbeit nötig war und darauf hinwirken mußte, die regionalen Vorurteile abzubauen, welche leider schon viel Unheil angerichtet hatten. Allein sie war dazu in der Lage, und es tat Bren leid zu sehen, daß Ilisidi ihre Kraft in den Provinzen verausgabte, wo man sie doch auf nationaler Ebene als Tabinis rechte Hand so sehr gebraucht hätte.
    Auch wenn sich Tabini über ihre Einmischungen beklagte.
    »Sagen Sie ihr…« hob Bren an, obwohl im Brief ausdrücklich vermerkt war, daß keine Antwort erwartet werde. Dann besann er sich wieder anders. »Geben Sie mir bitte Papier und Stift, Nadi.«
    Einen Versandzylinder führte er immer bei sich. Er setzte sich an den Tisch und schrieb:
    Ich bin hocherfreut über Ihr Angebot und wäre selbst allzu gern bereit. Ihre Nachbarn zu brüskieren. Allerdings fürchte ich, daß sie vor dem Gehämmere und dem Gestank von Farbe Reißaus genommen haben. Ich hoffe sehr, daß Sie sich trotz der Belagerung durch Ihre vielen Bewunderer eine Weile frei machen und mich empfangen können; oder schauen Sie doch bei mir vorbei, zu welcher Tageszeit auch immer.
    Damit sollte jeder Zweifel daran genommen sein, daß Ilisidi willkommen war, ihn nach Belieben zu besuchen, und wenn Onkel Tatiseigi aufkreuzen wollte, sei’s drum, sie kannte diesen Mann und würde besser beurteilen können, wie man sich ihm gegenüber zu verhalten hatte. Vielleicht würde sie sich sogar offen auf seine, Brens, Seite schlagen. Sie und er kamen schließlich, wie Tabini bemerkt hatte, gut miteinander zurecht, und ihre Gegenwart wäre in jedem Fall von Nutzen. Er konnte sich die Gäste zur Atigeinischen Soiree nicht aussuchen, aber Tatiseigi sollte nur einmal Ilisidi von einem Vorhaben abzubringen versuchen – eher würde es ihm gelingen, einen Fluß in ein anderes Bett zu zwingen.
    Bren hatte sein Siegel dabei; der

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