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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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winkte uns zu sich. Als wir vor ihm standen, warf er Chrekt-Chrym nur einen flüchtigen Blick zu. Mich musterte er ausführlich.
    »Ihr Gleiter, der da draußen geparkt ist, Prospektor?«
    Ich nickte.
    »Sie wollen aufs Landefeld?«
    Ich nickte.
    »Geschäftlich?«
    »Man hat mir gesagt, der Raumhafen von Inzäm sei eine echte Sehenswürdigkeit. Ein Geheimtipp.«
    »Die einzige Sehenswürdigkeit hier bin ich, Prospektor«, sagte der Ferrone und schaute mich aus seinen tief liegenden Augen an.
    »Dann hat sich der Flug hierher ja gelohnt«, mischte sich Chrekt-Chrym ein.
    »Sind Sie so freundlich der Echse zu sagen, dass ich nicht mit Echsen kommuniziere? Echsen spanne ich mir vor meinen Boschga. Wenn Sie Ihre Echse gelegentlich verkaufen wollten …« Der Ferrone warf einen fast interesselosen Blick auf den Topsider. »Die Parkgebühr für Ihren Gleiter entrichten Sie bei mir«, fuhr der Ferrone an mich gewandt fort. »Drei Solar die Stunde, für den ganzen Tag 15 Solar. Sonderpreis.«
    »Das Landefeld ist ziemlich groß, und wir wissen nicht genau, zu welchem Schiff wir wollen. Es wäre uns lieb, wenn wir mit dem Gleiter fliegen könnten.«
    »Das geht nicht. Sie müssen gehen. Wir machen heute Inventur. Wir zählen die gelandeten Schiffe, berechnen ihre Liegedauer und so weiter. Da können wir keine störenden Flugzeuge brauchen.«
    »Sie meinen, Ihre Positronik könnte meinen Gleiter mit einem Springerschiff verwechseln?«, fragte ich, verärgert über diese offensichtliche Lüge.
    »Prospektor, ich kümmere mich nicht darum, ob Sie Ihr Howalgonium mit dem Löffel oder mit bloßen Händen schürfen, und Sie kümmern sich nicht darum, wie ich mein Geschäft betreibe, ja?«
    Chrekt-Chrym beugte seinen Kopf in Richtung des Ferronen vor und öffnete knarrend seinen Mund. Die Zahnreihen waren durchaus beeindruckend. »Soll ich ihm den Kopf abbeißen?«, erkundigte er sich zuvorkommend.
    Ich überlegte. »Warum nicht?«
    Da erklang das typische Geräusch, das entsteht, wenn ein Blaster entsichert wird. Ich vernahm es acht-, neunmal. Es kam von oben.
    Einige der Pseudo-Gavivis hatten uns ins Visier mittelschwerer Strahler genommen.
    Ich winkte müde ab. »Können wir uns erkenntlich zeigen, wenn Sie uns mit dem Gleiter passieren lassen?«
    Der Ferrone zwirbelte an seinem Bart und entschied: »Sie gehen zu Fuß.«
    Also gingen wir.
    Auf den ersten Blick wirkte der Raumhafen eher wie ein Schiffsfriedhof. Nicht nur, weil zwischen den gelandeten Schiffen kein einziger Gleiter verkehrte. Die Hitze des Stahlplastes, das die Fläche überzog, ließ die Luft flimmern. Ich meinte, zwischen den Schiffsleibern flache Wasserflächen zu sehen. Fast im selben Augenblick war meine Stirn schweiß-nass.
    Instinktiv hielten wir auf das nächste Raumschiff zu, um uns in seinen Schatten zu begeben. Es war eine groteske Konstruktion: drei Sechzig-Meter-Kugelzellen, die als Dreieck aufgestellt waren und deren obere Pole über Glassitröhren miteinander verbunden waren.
    Die Farbe, mit der der Name des Dreifachschiffes aufgemalt war, blätterte zwar bereits ab. Aber er war noch gut lesbar: KISS MY ASS, DARLING. Dem kessen Namen nach ein Nomadenschiff.
    »Das ist ein Satz in Altterranisch, nicht wahr?«, fragte Chrekt-Chrym.
    Ich nickte.
    »Was bedeutet er?«
    »Er fordert zu einer gewissen Zärtlichkeit auf«, übersetzte ich ihm vage.
    Der Topsider bemühte sich, zu nicken. Endlich gerieten wir in den Schlagschatten des Schiffes. Es war kühl hier, deutlich kühler jedenfalls als in Firings direktem Licht.
    Wir bewegten uns unter den Landestelzen des Nomadenschiffs hindurch. Eine Schleuse stand offen, wir hörten, Gesang und Lachen; jemand spielte ein Instrument.
    »Raumnomaden«, sagte ich »das Leuchtfeuer der terranischen Kultur in den Tiefen des Kosmos.«
    Wir verließen den Schatten des Nomadenschiffs. In der Ferne standen drei rostrote, birnenförmige Gurradschiffe, eine davon bedenklich schräg. Ein Diskusraumer der Blues hatte eine Art Bauchlandung hingelegt.
    Hinter dem Diskus sah ich einen Teil eines Zeltes, das gegen den Blues-Raumer klein wirkte, wohl aber zehn bis zwanzig Meter hoch aufragte.
    Oben auf dem Zelt wehte ein Wimpel mit Aufschrift, aber ich konnte sie aus dieser Entfernung nicht entziffern.
    »Dorthin«, entschied ich.
    Wir gingen durch die flimmernde Luft auf das Gebilde zu.
     
     
    Das Zelt war groß wie ein Zirkuszelt. Es wirkte leicht, aber ich bemerkte, dass es aus einem messingfarbenen Metallgewebe gefertigt

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