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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Zentralplasma wusste, was sie hierher verschlagen hatte. Ab und an tauchten auch ein paar Superschlachtschiffe des Solaren Imperiums hier auf, um in Erinnerung zu rufen, dass Rhodan noch da war, dass er kein großer Fan dieses Planeten war und ihn im Auge behalten würde. Seine Schlachtschiffe flogen ein paar Runden mit ausgefahrenen Geschütztürmen und präsentierten ihre Transformkanonen, die von allen Gegnern des Solaren Imperiums gefürchtet waren.
    Aber das entfaltete Schiff dort oben machte nicht den Eindruck, dass es irgendetwas oder irgendwen in dieser Galaxis zu fürchten hätte.
    Und ich hoffte, dass nicht wir es wären, die dieses Schiff zu fürchten lernen würden.
    Dann war die Erscheinung fort.
    Eine Raumbarkasse, die sich in der Nähe des Schiffes aufgehalten hatte, sackte durch, drehte sich im Sturz um die eigene Achse, schlug auf den Boden und löste sich in Staub auf.
    Sekunden später traf mich der Kälteschock. Mein Atem dampfte, flockte aus und schlug als Schnee nieder. Lepsoter gingen vor dem maßlosen Frost in die Knie, die Haut, wo sie unbekleidet war, wurde weiß wie Wachs. Eine Gruppe Unither drängte sich schutz- und wärmesuchend aneinander. Alles kreischte, brüllte, schrie.
    Die Kälte schnitt mir ins Fleisch. Der Schirm der Jet nahm uns auf, aber ich spürte noch, wie der Tag gefror.
     
     
    Was wusste ich? Was war geschehen? Und warum war es geschehen? Ich beriet mich mit meinem Logiksektor.
    Wir haben ein Tyarez-Schiff , begann ich.
    Wir haben drei Tyarez-Schiffe , verbesserte mich der Logiksektor: Schiff Nummer eins ist vor Jahrhunderten hier gelandet, Nummer zwei und drei wurden vor sechs Tagen über Lepso zerstört.
    In welchem Verhältnis standen sie zueinander?
    Lassen wir das alte Schiff außer Acht , schlug der Logiksektor vor. Schiff Nummer zwei verfolgt Schiff Nummer eins.
    Das kann heißen: Schiff Nummer 1 flieht vor Schiff Nummer 2.
    Kann, muss aber nicht. Klar ist: Schiff Nummer eins – also: der Tyarez an Bord oder Zewayn da Onur und sein Symbiont wollen nach Lepso.
    Warum?
    Sie suchen Kontakt. Zur USO. Zu dir. Was ihnen schließlich und auf bizarre Art ja auch gelingt.
    Warum gerade Lepso?
    Die galaktische Position von Quinto-Center ist nicht bekannt. Wo, wenn nicht in der Nähe der Kriminellen, findet man die Polizei? Wo, wenn nicht auf Lepso, USO-Agenten?
    Ich nickte. Einverstanden. Aber: Der Plan funktionierte nicht. Der Tyarez und Zewayn da Onur werden erschossen. Hat ihr Verfolger dann nicht sein Ziel erreicht? Warum geht das Spiel noch weiter?
    Der Logiksektor schwieg für einen Moment. Dann entwarf er sein Szenario: Der Verfolger – oder wenigstens ein Teil von ihm – ist auch ein Tyarez. Bei der Raumschlacht ging sein Schiff verloren. Er ist allein auf Lepso. Sein Schiff ist zerstört. Er weiß, dass auf Lepso noch ein Tyarez-Schiff aus alter Zeit steht. Aber er weiß nicht, wo. Er braucht Hilfe. Er engagiert …
    »Hoffins!«, rief ich laut. Aber warum nicht den SWD?
    Weil der als Hausmacht zu übermächtig ist? , fragte sich der Logiksektor. Jedenfalls: Hoffins wird eine große Belohnung in Aussicht gestellt. Etwas, womit er zu deinesgleichen würde …
    Einen Tyarez-Symbionten , erriet ich, und damit die extreme Langlebigkeit. Ich spannte den Faden fort: Aber auch Hoffins kennt die Position des letzten Tyarez-Raumers nicht. Also braucht auch Hoffins Hilfe.
    Er braucht jemanden, der ihm die Position beschafft. Einen guten Mann. Den besten, den er bekommen kann. Dich.
    Vielen Dank , quittierte ich mit bitterem Spott. Ich Idiot beschaffe ihm brav das, was er braucht. – Wie kommt Tante Tipa ins Spiel?
    Ich denke, über ihren Profitspürer Kampt Ruyten.
    Aber viel ist für die Gute bislang nicht heraus gesprungen , dachte ich mit etwas Schadenfreude.
    Noch nicht , gab der Logiksektor zu. Aber das Spiel hat eben erst begonnen.

 
Epilog
Später auf Topsid – Besuch vom Despoten
     
     
    »Höre mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens«, las Chrekt-Chrym. Die Schlieren des Immertagnebels drehten sich träge über der Schrägen Ebene von Klokvour unter ihm. Beide Sonnen standen im Zenit des violetten Himmels von Topsid.
    Chrekt-Chrym saß auf seiner Bankschale mit Schwanzvertiefung. Die Bank stand vor dem Kloster, auf einer Anhöhe über der Schrägen Ebene.
    Er hatte sich das Grundstück von der Abfindung gekauft, die ihm die USO ausgezahlt hatte. Die Roboterkolonne hatte das kleine Klostergebäude in weniger als einem Tag

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