Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
eingeblendet. Ich wäre demnach in den frühen Morgenstunden gestorben, am Samstag, dem 1. März des Jahres 3102 n.Chr. Am 19 Ramadan 2556 A.H. Am Yom Shabbat, 18 Adar I 6862 A.M.
    Und in der Dekade II, Primidi de Ventose des Jahres 1310 der Französischen Revolution.
    Ein gutes Datum für das Ableben eines Lordadmirals aus altem arkonidischem Adel.
     
     
    »Na? War das was?«, fragte Olip. Chrekt-Chrym konnte die Mimik eines Humanoiden noch immer nicht mit letzter Sicherheit entschlüsseln, aber entweder blickte der Marsianer nun verlegen drein oder sehr zufrieden.
    Er ist zufrieden , legte der Topsider sich fest.
    »Natürlich war das nicht wirklich der Chef, oder?«, fragte er a Schnittke.
    »Höchst wahrscheinlich nicht. Wenn Atlan tatsächlich nach Lepso gekommen wäre, hätte ich es erfahren. Oder du. Irgendwie.«
    Chrekt-Chrym imitierte mit seinem langen Schädel ein Nicken. »Dennoch sollten wir Meldung an USO-1 geben«, schlug er vor.
    »An Quinto-Center? Habe ich schon getan. Mein Haus hat die Sendung aufgezeichnet und nach Quinto überspielt.«
    »Woher wusstest du, dass dieser Film ausgestrahlt werden wird?«
    »Ich bin Agent«, sagte a Schnittke mit tiefer Stimme, »es ist mein Beruf, so etwas zu wissen.« Er lachte. »Ich habe keine Schwierigkeit, Lebewesen zu bezirzen, die zu bezirzen dir eher schwer fallen würde.«
    Chrekt-Chrym fragte: »Warum hast du den Chef nicht vorab informiert?«
    »Ich bitte dich«, lachte a Schnittke, »ich rufe doch nicht in aller Frühe den Lordadmiral an und teile ihm mit: Gleich läuft auf LepsoLive eine Sendung, in der Sie erschossen werden. Ich bin doch kein Depp. Er hat ja auch nichts verpasst, die Aufzeichnung liegt ihm vor. Und wir Zwei können jetzt ein wenig recherchieren, um was es bei dieser ganzen Angelegenheit geht. Ist dir das Recht, Echsenmann, oder hast du andere Pläne?«
    In diesem Moment lief Chrekt-Chryms Konkubine Benech-ril-Hon durch den Raum, unbekleidet. Sie pfiff überrascht, als sie a Schnittke entdeckte, und flüchtete in eine Hygienekammer. A Schnittke schnupperte. Die Topsiderin zog ein auffallendes Aroma nach sich. »Oder musst du dich um die Befruchtung eines Geleges kümmern?«
    »Sexualität spielt in deinem Leben eine ziemliche Rolle, was?«, fragte Chrekt.
    »Ist dir das aufgefallen? Du bist ein feiner Beobachter.«
    »Ich bin Agent«, erklärte Chrekt, »es ist mein Beruf, so etwas zu bemerken. Und? Was tun wir? Warten wir, ob USO-1 reagiert, oder werden wir aktiv?«
    »Du bist der Chef, Agent Chrekt-Chrym«, sagte a Schnittke, reckte die Arme und gähnte ausgiebig.
    »Dann schlage ich vor, wir gehen mal zur Leichenschau.«

 
»Gute Reise, Ell Pattri!«
     
    »Sehr dramatisch«, kommentierte Decaree die Sendung. »Besonders dein letzter Blick in die Kamera.«
    Ich legte das Kinn auf die gefalteten Hände. »Kann man in die Kamera schauen, ohne zu wissen, dass eine Kamera da ist?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Gehen wir davon aus, dass der Gejagte – mein Ebenbild –, wusste, dass eine Kamera ihn filmt.«
    »Gewöhnliche kommerzielle Drohnen, also nicht-militärische Geräte, sind selten miniaturisiert. Sie sind daumengroß, faustgroß, die älteren sogar noch größer. Er hat sie gesehen, sehr wahrscheinlich.«
    »Warum blickt er direkt in die Kamera? Wann würdest du in die Kamera blicken, Deca?«
    Sie überlegte. »Wenn ich den Betrachter des Films ansprechen möchte. Mein Publikum.«
    »Wen wollte er ansprechen?«
    Decaree zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? An wen denkt man im Augenblick des Todes?«
    »Eine Frage für unseren Echsenfreund auf Lepso«, sagte ich.
    Wenn es beliebig viele Adressaten sind: Von wem konnte unser Doppelgänger sicher sein, seinerseits angestarrt zu werden? Und zwar mit dem größten Interesse? , mischte sich mein Logiksektor ein.
    »Ich gehe in meiner Eitelkeit mal davon aus, dass jeder, wenigstens aber ein großer Teil der lepsotischen Bevölkerung ein Interesse hat, zu sehen, wie Atlan stirbt«, meinte ich laut.
    Decaree erkannte am Tonfall, dass ich mit meinem Extrasinn im Gespräch war.
    »Mir«, sagte ich nachdenklich. »Du meinst, er hat mich angesehen?«
    Er hat dich gemeint , urteilte der Extrasinn.
    »Atlan an Atlan«, nahm Decaree meine Anmerkung auf.
    Ich nickte und fragte sie: »Und was hätte er mir sagen sollen, dieser Atlan?«
    Decaree zog ihre Stirn kraus und lachte dann: »Für mich ist der Fall klar: Dieser Atlan kommt aus der Zukunft. In dieser Zukunft steht die Galaxis

Weitere Kostenlose Bücher