Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
sich Olips Vorfahren unter den ersten Terranern befunden hatten, die auf dem Mars siedelten.
    »Ich schaue mir keine Holos mehr mit dir an, auf denen deine Artgenossen miteinander kopulieren. Ich finde Terraner und ihr Sozialverhalten zwar außerordentlich interessant, aber die Dramaturgie dieser Filme ist ein wenig vorhersehbar, und die Dialoge sind so – unartikuliert und …«
    Olip sprang vor der Kamera auf und ab. »Mach auf, Krekt, es geht um deinen Nebenverdienst !«
    Er öffnete die Tür und nutzte die kurze Zeitspanne, die Olip brauchte, um mit dem Antigravlift nach oben zu kommen. Er zog eine kurze, lederne Hose an, ein farbenfrohes Hemd und band sich eine Krawatte dazu. Olip erschien, grüßte nicht, sondern sprang sofort in den Medienraum, wo er das Trivid einschaltete.
    Wie alle Marsianer der a-Klasse besaß auch Olip a Schnittke einen bemerkenswert großen, tonnenförmigen Brustkorb. Die Marsianer zählten zu den ersten ernsthaft umweltangepassten Terranern. Sie benötigten kaum Wasser und zogen es vor, das wenige an Flüssigkeit über ihre Nahrung aufzunehmen. A Schnittkes dunkelgelbe Augäpfel mit der grünen Iris leuchteten. Er kratzte sich nervös die bronzefarbene Haut an den Unterarmen.
    »Fängt gleich an!«, verkündete er und wies auf den Holokubus.
    Chrekt erkannte das Logo von LepsoLive. »Dein Geschmack welkt dahin, Olip«, lästerte der Topsider.
    »Halt die Klappe, du Klatschtante«, entfuhr es Olip a Schnittke.
    »›Marsianer zeichnen sich durch ihre außerordentliche Höflichkeit aus‹«, deklamierte Chrekt-Chrym. »Das ist ein Zitat aus einem populären Reiseführer durch das Solsystem. ›Besonders Marsianer der a-Klasse sind liebenswürdig, nett und hilfsbereit‹.«
    »Ich nicht. Ich bin eine positive Mutation«, entgegnete a Schnittke breit grinsend. Dann fuhr er sich mit der Hand durch das lackschwarze Haar: »Etwas forsch, aber gut aussehend.«
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Hast du Popcorn im Haus? Nein? Dann nichts, danke. Schau!« Olip wies auf den Holowürfel.
    Eine junge, dunkelhäutige Tuglanterin mit grün phosphoreszierenden Haaren lächelte in den Raum und kündigte an: »… und nach dem Werbeblock sehen Sie nun die Aufzeichnung einer spektakulären Jagd, die heute Nacht in den Straßen von Orbana statt gefunden hat. Sie werden sich wundern: warum bedient uns LepsoLive mit einer Konserve? Schließlich sendet LepsoLive nur Live, denn das Leben ist nicht zu überbieten .
    Nun: Wir haben das Material dieses Mal vorab vom SWD überprüfen lassen, um zu gewährleisten, dass wir keiner Fälschung aufgesessen sind. Denn was Sie jetzt sehen – und was Sie jetzt exklusiv nur bei uns sehen, ist eine Sensation!« Sie machte eine Kunstpause und lächelte charmant in die Kamera. »Aus bislang unbekannten, aber sicher guten Gründen hielt sich gestern Nacht offenbar Lordadmiral Atlan, der Chef der USO, auf Lepso auf, und geriet dabei in einen Hinterhalt.
    Erleben Sie nun live und exklusiv auf LepsoLive die erregende Jagd auf den unsterblichen Arkoniden – oder darf ich sagen: auf den bislang unsterblichen Arkoniden, auch wenn es die Pointe fast ein wenig vorweg nimmt?«
     
     
    Um 10.30 Uhr terranischer Standardzeit begann die Sendung des lepsotischen Holotrividfunks. Nach der Anmoderation sah man eine der grell bunt beleuchteten Straßenschluchten von Orbana, der Hauptstadt Lepsos.
    Las Vegas ist überall , dachte ich.
    Orbana war schon bunt beleuchtet, als du noch auf dem drittklassigen Planeten am Rand der Milchstraße Barbaren beigebracht hast, wie man Kupfer zu Bronze legiert.
    Und natürlich hatten sich zur Blütezeit von Las Vegas sehr viel weniger Fremdwesen dort aufgehalten als hier in Orbana , ergänzte ich. Orbana – ich kannte die Mega-Metropole; ich war häufiger dort gewesen, als mir lieb war. In Orbana hatte Ronald Tekener eine Filiale seiner UHB eröffnet, seiner Unabhängigen Hilfsorganisation für Bedrängte.
    Unabhängige Hilfsorganisation für gut betuchte oder gut aussehende weibliche Bedrängte , korrigierte mich mein Extrasinn. UHfgbogawB.
    Klingt eingängig , lobte ich.
    Das Bild schwankte leicht; ich vermutete, es war von einer Kameradrohne aufgenommen, wie sie zu Zehntausenden über und in der Stadt lauerten; selbst gesteuerte, faustgroße Geräte, die mit einem Antigravgenerator ausgerüstet waren. Sie standen mit der größeren Redaktionspositronik einer der lepsotischen Holovidbetriebe in Kontakt. Diese Positronik entschied, ob die

Weitere Kostenlose Bücher