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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ein Träger dieses Namens existierte.
    »Wenn ich mit Leuten vom Kaliber Farou, Tekener, Azouzou auf Lepso auftauche, können wir gleich eine Blaskapelle engagieren, die mir vorweg läuft und unter Fanfarenstößen verkündet: Atlan ist wieder da!«
    Decaree amüsierte sich. »Als was gehst du? Als Gefolgsmann von Dabrifa? Als Referent eines Kalfaktors der ZGU? Als Siganese?«
    »Siganese?« Ich lachte. Es gab tatsächlich zahllose Möglichkeiten. »Ich werde darüber nachdenken und mich mit dem Einsatzplanungsstab besprechen.«
    »Was soll ich inzwischen tun?«
    »Du könntest inzwischen ein offizielles Gespräch mit dem Thakan von Lepso führen …«
    »… der sowieso machtlos ist …«
    »… eben, und ihn offiziell um die Herausgabe meiner sterblichen Überreste bitten, als Eigentum der USO und so.«
    »Was der Thakan ablehnen wird, unter irgendeinem Vorwand: ›Pardon, aber wir haben den Toten bereits zum Ausstopfen frei gegeben, er soll die Empfangshalle des Kouchella-Raumhafenkomplexes von Orbana zieren.‹«
    »Etwas in der Art. Aber wir müssen ja das Protokoll wahren. Also, sprich mit ihm und sei ein bisschen blass dabei. Vom Schock.«
    »Darüber, dass du noch lebst, verliere ich also kein Wort?«
    »Nein. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, tot zu sein.«
    »Reicht es, wenn ich dezente Blässe auftrage, oder muss ich Trauer tragen?«
    »Du Ehrgeizling? Die ganze Galaxis weiß, dass du scharf auf meinen Posten bist. Man könnte dich für eine Heuchlerin halten.«
    »Such dir etwas Schönes als Charaktermaske aus.« Mit einem süßen Lächeln verließ Decaree meinen Arbeitsraum.
     
     
    Ich bekam die Mitteilung, dass ein Agenten-Team von Lepso uns eine Kopie der Sendung von LepsoLive per Hyperfunk übermittelt hatte. Die Übermittlung trug die Kennung der Agenten Chrekt-Chrym und Olip a Schnittke. Der Topsider und der Marsianer – unser multikulturelles Doppel.
    Die beiden Agenten planten, die Leiche zu untersuchen. Ich ließ ihnen die Order übermitteln, mit ihren Schritten bis auf weiteres zu warten.
    Die Analytische Abteilung von Quinto-Center hatte das Material gesichtet. Yeraan Quamara, der Analytiker, ein ständig hüstelnder Ferrone, legte mir die Expertise vor: »Da Sie meinen Bericht entgegen nehmen können, spricht vieles dafür, dass nicht Sie selbst es waren, der auf Lepso erschossen worden ist.«
    Er sah mich forschend aus seinen tief liegenden Augen an, als müsste er diese Theorie noch überprüfen. »Ja«, stimmte ich endlich mit einem unterdrückten Lachen zu, »diesen Schluss habe ich auch schon gezogen.«
    »Fein, fein«, sagte der Ferrone. »Allerdings hat die biometrische Analyse ergeben, dass die Leiche Ihnen schon sehr nahe kommt. Zwei Abweichungen.«
    Er hüstelte.
    »Nämlich?«, setzte ich nach.
    »Im Brustbereich, dort, wo Sie Ihr Gerät tragen, ist keine Auswölbung nachzuweisen.«
    Unwillkürlich strich ich über den eiförmigen Zellaktivator unter meinem Hemd. Er fühlte sich warm an, lebendig. Die unbegreifliche Maschine war mir von einer Gemeinschaftsintelligenz namens ES zur Verfügung gestellt worden – eine Leihgabe. Die fünfdimensionalen Schwingungen, die der Aktivator ausstrahlte, bewirkten eine unablässige und fehlerfreie Regeneration meines genetischen Codes und machten mich auf diese Weise relativ unsterblich .
    Der Ferrone fuhr fort: »Der Tote trug also keinen Aktivator. Dabei wäre eine Imitation leicht herzustellen. Er hat also aus irgendwelchen Gründen auf so ein Schmuckstück verzichtet.«
    »Zweite Abweichung?«
    Yeraan Quamara hüstelte. »Der Tote war in eine Art Aura gehüllt.«
    Ich hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich zeige es Ihnen.« Der Ferrone zog einen Handprojektor aus einer Gürteltasche und aktivierte ihn. Ein Holobild flackerte auf, ein Standbild aus der Verfolgungssequenz des lepsotischen Senders.
    Das von Schweiß nasse Gesicht des Gehetzten.
    »Man muss sehr genau hinsehen«, erklärte Quamara. Er vergrößerte den Ausschnitt. Es war nicht nur der Schweiß, der dem Gesicht sein wässriges Aussehen verlieh. Da war tatsächlich noch etwas anderes, ein leichter Schimmer wie von Silber, der auf seiner Haut lag oder von ihr ausging. »Sie haben es bemerkt?«
    Ich nickte. »Die Aura? Ja. Was ist das?«
    Der Ferrone hüstelte. »Wir wissen es nicht.«
    »Atlan nebst Aura«, murmelte ich, »gestorben in turbulenten Zeiten.«
    Ich bedankte mich bei dem Analytiker.
     
     
    Wir lebten in turbulenten Zeiten.
    Nach dem Dolan-Krieg, dem Krieg gegen

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