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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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flüsterte Sincalir.
“Ja, Sir ...?” fragte der Siganese.
“Vor dem Engpaß wartet ein Detektor auf Ihre Künste. Tun Sie etwas, damit uns das Ding nicht verrät!”
“Geben Sie mir bitte den ‘Silvermix’, Sir”, bat der Siganese. “Es ist das Gerät, das in die Unterseite des MINC eingelassen ist.”
Sinclair verstellte seine Optik stärker in den Mikrobereich und zog bald darauf den haarfeinen “Draht” mit dem silbernen Diskus darauf hervor. Der Diskus hatte die Größe eines Johannisbeerkernes.
Kennon reichte ihn dem Siganesen und fragte:
“Warum ‘Silvermix’?”
Kamla Romo erlaubte sich ein dezentes Lächeln.
“Es wurde dafür konstruiert, kleinste Mengen vor. Silberlegierungen auf kaltem Weg, nämlich im intermolekularen Bereich, zu bearbeiten.” Er räusperte sich. “Wenn Sie gestatten” Sir, begebe ich mich jetzt an meine Arbeitsstelle.”
“Einverstanden”, antwortete Sinclair.
Der Halbroboter hatte seine schwelende Psychokrise inzwischen vollständig überwunden. Er dachte bereits nicht mehr daran und hatte das Wissen, daß derartige und ähnliche Krisen sich zeit seines Lebens wiederholen würden, ins Unterbewußtsein abgedrängt.
Kamla Romo war noch nicht zurückgekehrt, als der Transportgleiter anhielt. Draußen herrschte beklemmende Stille; die Arbeitsroboter “unterhielten” sich nicht akustisch, sondern ausschließlich mittels Funkimpulsen miteinander.
Gelassen musterte Sinclair die vibrierende Linie, deren Punktintervalle soeben abgebrochen waren. Der feindliche Detektor arbeitete noch, aber seine Reflexionsbündelung hatte ausgesetzt. Anstatt in den Aufnahmeteil des Detektors zurückzukehren, wurde der Taststrahl im rechten Winkel vom angetasteten Objekt abgeleitet.
Der Gleiter setzte sich wieder in Bewegung, und kurz darauf kehrte der Siganese zurück.
“Ihr Auftrag wurde wie befohlen ausgeführt, Sir”, meldete er.
“Wie nicht anders zu erwarten war”, gab Sinclair Kennon zurück. Er nahm den Silvermix und steckte ihn in den MINC zurück.
“In dem blauen Container befindet sich eine Großpositronik des Typs DELPHI, Sir”, sagte Kamla. “Vielleicht könnten Sie sie gebrauchen.”
Der Kosmokriminalist schüttelte den Kopf, öffnete aber dennoch die blaue Schachtel, die der Siganese “Container” genannt hatte. Die Großpositronik bestand aus einem Computer, der in einem scheibenförmigen Gehäuse von zehn Zentimetern Durchmesser und fünf Zentimetern Höhe steckte; dazu gehörten je ein Sende- und Empfangsgerät, die jeweils im Gehörgang und unter der Haut über dem Kehlkopf installiert werden konnten—allerdings nicht bei Siganesen, sondern nur bei Erdgeborenen.
Kennon stieß sich das Sprechgerät dort in die Synthohaut, wo es keines der künstlichen Blutgefäße verletzen konnte, dann schob er die abgerundete Spindel in seinen Gehörgang. Sie spreizte, durch die Körperwärme—denn an Kennons Körperoberfläche herrschten “normale” Temperaturen—aktiviert, drei winzige Schalensegmente aus, die das Gerät im Gehörgang festhielten.
“Hier Sinclair Marout Kennon”, sprach der Halbroboter fast lautlos. “KLMR— XZV—886654. Identifizierung und Anerkennung!”
Eine leise, aber sehr deutliche Stimme in Kennons Ohr wiederholte seinen Namen und das Erkennungssymbol für den Einsatz im Fall Transmitweiche, dann sagte sie:
“ME Delphi 2 hat Sie als Befehlshabenden anerkannt, Sir. Ist Ihnen bekannt, wie Sie meine Möglichkeiten optimal ausnützen können, Sir?”
“Bekannt, Delphi”, flüsterte Sinclair.
Er wandte sich an den Siganesen.
“Mein Kompliment, Kamla. Eine wunderbare Spielerei.” Er lachte lautlos. “Wir werden sicher gut zusammenarbeiten: Sie, Delphi und ich.”
Kamla Romo strahlte.
“Gewiß, Sir.”
    *
    Da der Halbroboter sich das Bild der Stadt recht gut eingeprägt hatte, merkte er an den Richtungsänderungen des Frachtgleiters, daß sie zuerst etwa fünfhundert Meter geradeaus nach Westen fuhren und dann nach Nordnordwest abbogen, wo sich ein großer Industriekomplex befand.
    Nach insgesamt dreizehn Kilometern Fahrt schwebte das Fahrzeug in eine Halle. Sinclair vernahm das helle Singen elektronisch gesteuerter Kräne, dann das schwache Knistern, das beim “Zuschnappen” energetischer Greiferfelder entstand. Die ersten Kisten wurden abgeladen.
    Fünf Minuten später erkannte Kennon, daß er und sein siganesischer Begleiter sich in einer langgestreckten Halle befanden, in der rund zwanzig elektronische Kräne unablässig die ankommenden

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