Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Emporkömmling, der ihm auf den Hals geschickt worden war.
    Gristy da Tromin winkte ab. Sein weißes Haar wellte sich sanft, die Haut der Wangen war zart. Im krassen Gegensatz dazu stand der eiskalte Blick seiner Augen. »Genau diese Einstellung hat dich vor den Augen des Imperators zum Versager gestempelt. Seine Erhabenheit, der Göttliche, legt großen Wert auf die Besiedelung Lepsos. Was kümmern uns da ein paar wilde Kreaturen?«
    »Die Gavivis sind keine wilden Kreaturen«, sagte Shukkirah bestimmt. »Sie sind eine intelligente Spezies. Die Beweise dafür liegen auf der Hand.«
    Da Tromins schmale Finger glitten durch das lange Haar. »Seit einer halben Ewigkeit versuchst du mit ihnen zu kommunizieren. Ich zitiere aus deinem Bericht: Die Translatoren können ihre Sprache nicht analysieren. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass es keine Sprache ist. Es sind Laute, da Onur! Bloße Laute.«
    »Wir dürfen dieses Volk nicht ausrotten!«
    »Wer spricht von Ausrotten? Deine Affen dürfen auf diesem Kontinent leben. Damit steht ihnen mehr als ausreichend Platz zur Verfügung. Nur aus allen anderen Gebieten Lepsos haben sie zu verschwinden. Sie beanspruchen Platz und greifen die Siedler an. Ein unhaltbarer Zustand.«
    Oh ja, Shukkirah da Onur hasste Gristy da Tromin. Der da Tromin hatte es auf seine Stellung abgesehen. Er wollte der Leiter des Besiedelungsprojektes werden, da war sich Shukkirah absolut sicher. Deshalb brachte der andere ihn in Misskredit. Deshalb stellte Gristy seine Bemühungen um die Gavivis in seinen Berichten in völlig falschem Licht dar.
    Shukkirah beendete zornentbrannt die Unterredung, verließ das Gebäude und stieg in seinen Gleiter. Ein Rundflug über den Dschungel würde ihm guttun. Die weite, üppige Landschaft besänftigte ihn jedes Mal aufs Neue, denn etwas Erhabenes ging von ihr aus.
    Der junge Arkonide startete den Gleiter und flog in kurzem Abstand über den Baumwipfeln. Die Seitenscheibe hielt er geöffnet, so dass die Geräusche des Dschungels zu ihm hereindrangen.
    Er hatte sich noch nicht weit von seinem Startplatz entfernt, als er neben sich eine Bewegung wahrnahm. Maßlos erschrocken sah er sich um.
    Vertraute Laute drangen an sein Ohr. »Fs-rah. Did-a-chick?« Ein Gavivi kletterte gewandt aus dem kleinen Laderaum.
    »Was suchst du denn hier?«
    Als habe der Einarmige ihn verstanden, deutete er auf den Bereich unter Shukkirahs Füßen. Dort befand sich das Haupttriebwerk des Gleiters.
    Da Onur hielt es zunächst für einen Zufall, doch der Gavivi kam näher, drückte Shukkirahs Beine mit Gewalt beiseite und öffnete geschickt die Platte, die Zugang zum Triebwerk gewährleistete.
    An dessen Oberseite war eine Bombe befestigt. Eine faustgroße Sprengladung, deren Explosivkraft ausreichte, den Gleiter samt seinem Piloten im wahrsten Sinn des Wortes in der Luft zu zerfetzen.
    Shukkirah verstand die Anzeige des Zeitzünders genau. Es handelte sich um ein Modell, dessen Countdown nicht ohne die Eingabe eines komplizierten Kodes gestoppt werden konnte. Ihm blieben nur noch wenige Augenblicke.
    Es gab nur eine Chance. Er zog den Gleiter steil nach unten. Die Spitze bohrte sich in das dichte Kronendach, dann brach das ganze Fluggefährt durch die Bäume.
    Die Heckkanzel aus Hartplastik barst, Äste peitschten ins Innere, rissen splitternd ab. Etwas fuhr heiß in die Wange des jungen Arkoniden.
    Er riss schützend die Arme hoch. Metall verformte sich kreischend. Blätter regneten auf ihn. Ein abgebrochener Ast bohrte sich dicht neben seiner Schulter in die Rückenlehne.
    Dann schlug der Gleiter auf. Shukkirah wurde aus dem Sitz gerissen. Der Gavivi klammerte sich erfolgreich an der Konsole fest.
    Die Maschine war noch nicht völlig zur Ruhe gekommen, als die beiden unterschiedlichen Wesen gleichzeitig ins Freie sprangen, Sie rannten los.
    Hinter ihnen verging der Gleiter in einem Glutball. Die Druckwelle entwurzelte einen Baum, der sich krachend zur Seite neigte. Lange ehe er aufschlagen konnte, fingen ihn Nachbargewächse auf Shukkirah sah fassungslos zurück. Er hatte Glück gehabt. Großes Glück.
    Sein Glücksbringer stand direkt neben ihm. »Did-a-chick? Fs-rahka.«
     
     
     
    Jahr 12 der Besiedelung
     
    Die Gavivis hatten sich in den Dschungelkontinent zurückgezogen, als überall brutale Treibjagden auf sie begannen. Hunderttausende der Einarmigen waren abgeschlachtet worden.
    Shukkirah hatte das Morden nicht verhindern können, aber auf den Tag genau vor zehn

Weitere Kostenlose Bücher