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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gefärbten Augen groß an.
    »Sieh zu, dass du von hier verschwindest«, empfahl ich. »Ehe die Raumhafenverwaltung sich irgendwelche Schikanen einfallen lässt. Oder der Lotse beschließt, dich mit fadenscheinigen Ausreden aufzuhalten, weil er seinen Flirt fortführen will.«
    »Flirt?« Sie lachte. »Ich konnte nichts von einem Flirt feststellen. Eifersüchtig?«
    Ich schüttelte demonstrativ den Kopf »Meine Warnung war durchaus ernst gemeint. Der Lotse war Asukiraner.«
    »Und?«
    »Du hast noch nie einen Asukiraner getroffen, nehme ich an?«
    »Müsste ich das?«
    »Asukiraner sind von Natur aus griesgrämig und schlecht gelaunt. Wenn sie lächeln oder auch nur den Funken von Freundlichkeit zeigen, heißt das, dass sie Interesse zeigen, sich mit dem Gesprächspartner zu verbinden.« Ich beugte mich zu Decaree, die auf dem Pilotensessel saß. »Und Verbinden meint nichts anderes als kopulieren.«
    Decaree wurde mit einem Mal geschäftig. »Die HAPPY FEW landet in maximal fünf Minuten. Du solltest zur Schleuse gehen. Ich will weg von hier! Hast du seine Zähne gesehen?« Sie schüttelte sich.
     
     
    Der Pilot des winzigen Gleiters war ein Gurrad, ein Löwenmensch aus der Magellanschen Wolke – ein seltener Anblick auf Lepso. Ich zahlte eine horrende Wohlfahrtsgebühr, die dieser mit blitzartiger Geschwindigkeit in einer Tasche seines grüngrauen Anzugs verschwinden ließ.
    Er erklärte sich knurrend bereit, mich zum zentralen Verwaltungsgebäude zu bringen. Ich stieg in den Fahrgastbereich und zwängte mich auf einen engen Sessel, der sich hinter dem des Fahrers befand.
    Der Geruch im Gleiter war nicht gerade dazu angetan, meine Nase zu erfreuen; der Gurrad muffelte penetrant, als habe er sein Fell und die beeindruckende rotbraune Mähne, die sich vom Kinn bis zum Hinterkopf zog, seit Wochen nicht gewaschen. Im hinteren Bereich des Gleiters sammelte sich der Gestank.
    Das Gefährt sauste los, und als ich wenig später über die Schulter zurücksah, stieg die HAPPY FEW bereits auf. In Gedanken verabschiedete ich mich von Decaree Farou und bereitete mich auf das Treffen mit Ohm Santarin vor.
    Er erwartete mich, wenn alles nach Plan lief, seit etwa einer Stunde in einem dubiosen Geschäft namens Vaupeem , das mit allerlei Speicherkristallen handelte, auf denen abenteuerliche Szenarien darauf warteten, den Benutzer in eine Scheinwelt zu versetzen. Vaupeem-Produkte hatten auf einigen Planeten inzwischen Kultstatus erlangt.
    Mein Kontaktmann und neuester USO-Agent wusste, dass ich in der Maske des Prospektors Pattri auftrat. Ich hatte ihn im Vorfeld darum gebeten, einen Plan zu entwickeln, wie wir in das Handelskonsulat eindringen könnten. Er war mit den hiesigen Begebenheiten besser vertraut als ich.
    Durch die Seitenscheibe sah ich, dass wir uns immer noch am Rand des Raumhafengebiets befanden. Soeben überflogen wir eine Absperrung und erreichten freies Feld. Vor uns erhoben sich kleine grasbewachsene Hügel, dahinter ragten die ersten im Sonnenlicht glänzenden Gebäude Orbanas auf.
    Ich wandte mich an den Piloten des Gleiters. »He, nicht in die Stadt, sondern zum Verwaltungsgebäude!«
    Ich hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, da baute sich vor mir flirrend ein Energievorhang auf, der den Fahrgastbereich hermetisch abriegelte. Unmöglich, den Löwenmann zu erreichen oder gar den Gleiter zu verlassen.
    »Ich weiß, wo du hinwolltest«, antworte der Gleiterpilot und lachte. Er stoppte den Gleiter hinter dem ersten mit kurzem Gras bewachsenen Hügel und landete. Vom Raumhafen aus konnten wir nicht mehr gesehen werden und genauso wenig von Orbana aus.
    Der Pilot erhob sich, öffnete das Seitenschott, hob die Pranke wie zum Gruß und sagte: »Schönen Dank für die Wohlfahrtsgebühr. Und beste Grüße von Artemio Hoffins.«
    Ich sah durch die Scheibe, wie er losrannte. Er legte eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag. Als sitze ihm der Tod im Nacken.
    Und du hast auch keine Zeit mehr zu verlieren! , warnte der Logiksektor. Das alles ergibt nur einen Sinn, wenn …
    Ich weiß , antwortete ich lautlos. Wenn der Gleiter gleich in die Luft fliegt.
    »Beste Grüße von Artemio Hoffins«, murmelte ich ärgerlich, während ich blitzschnell einen Fluchtplan entwickelte. Ich griff in eine der zahlreichen Innentaschen meiner präparierten Montur. Meine Kleidung entsprach nur äußerlich dem typisch blaugrauen Overall der Prospektoren mit eingebautem Helm.
    Innen war er ein Wunderwerk an technischer

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