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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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versicherte, dass diese Privatsachen inzwischen erledigt sind.
    Wenn er seine Freundin gerade gestern rausgeworfen hat, klingt mir das nicht danach, als handele es sich um allzu abgeschlossene Details.
    Du wirfst verschiedene Dinge durcheinander , tadelte ich. Gerade du …
    Der Extrasinn schwieg, und ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte. Keine Verteidigung? Keine Rechtfertigung?
    Der gedankliche Dialog vollzog sich in Sekundenbruchteilen. Ohm Santarin bekam davon nichts mit.
    Ich ging zu der Tür, die ins Schlafzimmer führte. Dort hingen an der Wand zwei gekreuzte, elegante Schwerter mit gebogener Klinge. »Darf ich?«
    Santarin nickte.
    Ich nahm eine der Waffen von der Halterung und führte die Klinge schwungvoll in einem perfekten Halbkreis. Sie durchschnitt zischend die Luft. »Eine wundervolle Waffe.«
    »Sie ist alt, und zwar …«
    »Lassen Sie mich raten.« Ich hob die Klinge dicht vor mein Gesicht, hauchte auf das Metall. Der Atem kondensierte nicht. Genau wie ich es erwartet hatte. »Sie liegt leicht in der Hand, man spürt das Gewicht kaum. Das Symbol, das dort eingraviert ist, wo die Klinge in den Griff übergeht, stellt zwei sich überlappende Dreiecke dar. Das Schwert ist lyronisch. Eine Kultklinge der achten Dynastie?«
    »Der siebten«, korrigierte Ohm. »Dennoch gratuliere ich Ihnen. Ganz ausgezeichnet. Nicht viele hätten es so genau zuordnen können.«
    »Eine wahrhaftige Zierde.« Ich hängte das Schwert wieder auf seinen Platz. »Kommen wir zur Sache.« Ich weihte ihn erstmals ein, was nach meiner Landung auf Pynko Taebellu geschehen war.
    »Grüße von Artemio Hoffins«, sagte Ohm nachdenklich. »Das heißt nichts anderes, als dass der Löwenartige ein Agent der Schwarzen Garde war.«
    »Sie wissen über Hoffins’ Doppelfunktion also Bescheid?«
    »Der Handelskonsul ist nicht nur in seiner offiziellen Funktion für Imperator Dabrifa tätig.« Ohm setzte sich auf einen der Metallstühle und wies mir ebenfalls einen zu. »Er ist nebenbei Leiter der Schwarzen Garde, eines Geheimdienstes.«
    »Und er war maßgeblich beteiligt am Tod eines Arkoniden und eines Tyarez.« Ich erklärte nun die letzten Zusammenhänge um den Pseudo-Atlan.
    »Daher also Ihre Bitte, einen … inoffiziellen Besuch im Handelsministerium in die Wege zu leiten.«
    »Ich will mit Hoffins sprechen. Nach dem Anschlag auf mein Leben erst recht.«
    »Als Sie den Namen erwähnten, habe ich ein wenig nachgeforscht.« Er trommelte mit den Fingern auf der Metallplatte des Tisches. Neben dem leisen Plätschern des Teichs das einzige Geräusch in der weitläufigen Wohnung.
    »Und?«
    »Es heißt, Artemio Hoffins befinde sich auf einer Dienstreise außerhalb Lepsos. Aber gleichzeitig kursieren Gerüchte, dass er sehr wohl noch auf dem Planeten weilt. Allerdings momentan nicht mehr in seiner Eigenschaft als Handelskonsul, sondern lediglich als Leiter der Schwarzen Garde.«
    Ich ballte die Hände. »Also ergibt es keinen Sinn, wenn wir ins Handelskonsulat vordringen. Dort werden wir ihn ganz sicher nicht finden.«
    Ohm Santarin schüttelte mit schmallippigem Lächeln den Kopf. »Wenn wir ihn irgendwo ausfindig machen, dann im Handelskonsulat und nirgends sonst. Dort hat er abgeschirmte Räume zu seiner Verfügung. Räume, von denen kaum jemand weiß.«
    Ich ahnte, worauf er hinauswollte.
    Er schnippte mit Daumen und Zeigefinger beider Hände. »Die Zentrale der Schwarzen Garde, um genau zu sein. Das Hauptquartier des Geheimdienstes des Imperators Dabrifa.«
    »Mir scheint, Ronald Tekener hat mir genau den richtigen Mann ans Herz gelegt. Sie sind gut informiert, Ohm. Wahrscheinlich stammt diese Information nicht von LepsoLive.«
    Sein Blick verdüsterte sich für einen kaum wahrnehmbar kurzen Moment. Dann schloss er die Augen, atmete tief durch und erwiderte: »Ich verfüge über einige Quellen. Sagen wir es so … ich stand in besonderem Verhältnis zum Thakan.«
    »Aerticos Gando? Ich habe ihn kennen gelernt.«
    »Zu seinem Vorgänger. Flakio Tasamur.«
    Dieser Name wiederum sagte mir nichts.
    »Tasamur gab mir einige Informationen, die sich als sehr hilfreich für meine weitere Karriere auf Lepso erwiesen. Und nun auch als sehr hilfreich für Sie, Lordadmiral.«
    Sieh ihn dir genau an , forderte der Logiksektor. Die kleine Furche zwischen den Augen. Außerdem umspielt sein Daumen die Tischkante. Er ist nervös. Das Thema bereitet ihm Unbehagen.
    »Erzählen Sie mir mehr über diesen Tasamur«, bat ich.
    Ohm stand auf, ging zu dem

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