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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Ausrüstung.
    Es wäre mir ein Leichtes gewesen, den Energieschirm mittels energetischen Störern zum Kollabieren zu bringen – doch das hätte einige Minuten in Anspruch genommen. So viel Zeit blieb mir wohl nicht.
    Also wählte ich einen rabiateren Weg und heftete eine winzige Mine an die gegenüberliegende Wand des Gleiters. Sie war nur fingernagelgroß und von nicht besonderer Durchschlagskraft. Doch die Außenwand des Gleiters würde sie zerfetzen.
    Und mich übrigens auch, wenn ich ungeschützt geblieben wäre.
    Ich schloss den Helm, zog die Hände in die Ärmel der Montur zurück und machte mich auf die Explosion gefasst. Es würde verdammt ungemütlich werden.
    Inwendig bestand der Overall aus einer molekular verketteten Mehrfachschichtung von Ultra-Twaron und Kryotex, die außerdem mit nanogroßen Vibrationskügelchen gefüllt war. Der Overall würde der Explosion standhalten, konnte allerdings die Druckwelle nicht vollständig von mir fernhalten.
    Ich schloss hinter dem Helm die Augen, spannte mich an. In Gedanken zählte ich die Sekunden bis zur Detonation.
    Drei.
    Zwei.
    Eins.
    Der Druck war mörderisch, und die Helligkeit des kurzlebig auflodernden Feuers drang auch durch die geschlossenen Lider. Ich wurde in den Sessel gepresst, dass mir alle Luft aus den Lungen entwich. Hitze leckte über den Anzug, doch sie verging schnell.
    Ich quetschte mich aus dem Sessel, zwängte mich durch das gezackte Loch in der Gleiterwand und rannte los. Nur möglichst schnell weg vom Gleiter.
    Ich hatte erst wenige Schritte zurückgelegt, als hinter mir der Gleiter detonierte.
    Dieser Explosion hätte ich nichts entgegenzusetzen gehabt. Die Druckwelle riss mich von den Füßen. Zum Glück hatte ich den Helm noch voll geschlossen. Ich schrammte meterweit über den Boden. Neben mir schlugen glühende Metallfragmente in den Boden.
    Als ich endlich fast zum Stillstand kam, rollte ich über die Schulter zur Seite und sprang auf die Füße.
    Vom Gleiter war nichts übrig geblieben außer einem Sprengkrater und diversen Bruchstücken, die in weitem Radius verteilt waren.
    An eine Verfolgung des Gurrads war nicht einmal zu denken. Der Scherge Artemio Hoffins’ konnte inzwischen sonst wo sein. Zweifellos hatte es sich um einen Agenten der Schwarzen Garde gehandelt, dem ich arglos in die Falle gegangen war.
    Decaree hatte Recht behalten. Dass man die HAPPY FEW so weit abseits manövriert hatte, war tatsächlich eine Falle gewesen. Nur dort hatte der Gurrad sicher sein können, dass ich gerade auf seinen Gleiter angewiesen war.
    Einen Moment dachte ich darüber nach, den Asukiraner-Lotsen ausfindig zu machen, mit dem wir gesprochen hatten. Doch was hätte es gebracht? Er hatte wohl von einem ihm unbekannten Auftraggeber eine hübsche Belohnung kassiert und dafür ein Schiff umgeleitet. Was mit dessen Passagier passierte, interessierte ihn nicht.
    Solche Vorgänge waren Alltag auf Lepso.
    Ich machte mich zu Fuß auf den Weg zurück zum Raumhafen. Ich hatte einiges an Zeit verloren. Hoffentlich harrte Ohm Santarin noch aus und stand am Treffpunkt bereit, wenn ich dort auftauchte.
    Kaum kletterte ich über die Absperrung auf das Gebiet des Raumhafens Pynko Taebellu, sauste ein ellipsoider Robot heran und wies mich darauf hin, dass ich dabei sei, widerrechtlich einzudringen. »Nutzen Sie die öffentlichen Eingänge, dort …«
    »Hör mir mal zu, Eierkopf«, polterte ich. »Richte deinen Herren in der Verwaltungsebene aus, dass sie sich auf eine gesalzene Beschwerde einrichten sollen! Ich fordere Schmerzensgeld! Ich wurde von einem Lotsen in eine Falle geschickt, man trachtete mir nach dem Leben. Sieh dir den Zustand meines Overalls an!«
    »Aber bitte beruhigen Sie sich.« Im oberen Teil des Robots flammten einige Dioden auf. Die Forderung nach Schmerzensgeld hatte wohl eine Routine ausgelöst, die ihm höfliches Verhalten gebot. »Ich bin sicher, die Raumhafenverwaltung ist an Ihren Unpässlichkeiten unschuldig. Dennoch werde ich alles mir nur Mögliche veranlassen, Ihren sicher gerechtfertigten Zorn zu besänftigen. Womit kann ich Ihnen dienen?«
    Ich verzog verächtlich das Gesicht, freute mich jedoch, eine bequeme Transportmöglichkeit gefunden zu haben. Diesen Vorteil gedachte ich weidlich auszunutzen. »Schaff mir einen Gleiter herbei, der mich zum Verwaltungsgebäude bringt! Und sorg dafür, dass genügend Erfrischungen darin bereitstehen. Dann bin ich möglicherweise bereit, auf ein langwieriges Verfahren zu verzichten. Haben

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