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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Situation ist für mich im höchsten Maß unangenehm. Ich kann meine Psi-Gaben nicht anwenden. Telepathie und Telekinese sind für mich derart alltäglich, dass man es damit vergleichen könnte, wenn dir plötzlich der Tastsinn geraubt würde. Oder wenn du blind wärst. Würde dich das nicht auch … beunruhigen?«
    »Dennoch darf es dich nicht zu Leichtsinn verleiten.«
    »Mein Verstand weiß das. Doch mein Gefühl begehrt dagegen auf. Ich möchte am liebsten alles möglichst schnell hinter mich bringen und von hier verschwinden.«
    Ohm schob sich an uns vorbei und kniff die Augen zusammen. Während er auf diese Weise offensichtlich etwas beobachtete, sagte er: »Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, dass du uns begleitest.«
    Ich war auf einen weiteren aggressiven Wortwechsel meiner Begleiter gefasst, und so war ich erleichtert, dass Tasamur schwieg.
    »Seht euch die Außenseite des Khasurn an«, forderte Ohm. »Rechts neben der ersten Stahlstrebe. Dort befindet sich ein Eingangstor, vor dem nur eine Wache postiert ist.«
    »Das ist geradezu eine Einladung.« Tasamur klopfte auf den Griff seines Strahlers. »Den Burschen erledigen wir mit einem Fingerschnippen, und der Weg steht uns offen. Der alte Penzar da Onur wird sich freuen, dich wiederzusehen, Atlan.«
    »Das wage ich allerdings zu bezweifeln.«
    »Und ich wage zu behaupten, dass ich es nicht ernst gemeint habe.«
    Ich freute mich schon darauf, Penzar da Onur die Rechnung dafür zu präsentieren, dass er unseren Gleiter hatte sabotieren lassen. Die zurückliegenden Wochen in der Schweißöde hatten wir ihm zu verdanken. Nicht gerade die ideale Voraussetzung dafür, uns milde zu stimmen.
    Wir würden ihn zum Reden bringen, ob er es wollte oder nicht. »Das scheint in der Tat eine gute Gelegenheit zu sein. Aber wir müssen Vorsicht walten lassen. Man könnte unsere Ankunft auf Snetcom beobachtet haben und uns eine Falle stellen.«
    Ohm zog seinen Strahler. »Wir sollten von einem näheren Platz aus beobachten. Wenn es sich um eine Falle handelt, werden wir es bemerken.«

 
Der Goldene Schuss
     
    Ich übernahm die undankbare Aufgabe, den Wachtposten auszuschalten.
    Wir waren nahe genug heran, um zu erkennen, dass es sich um einen Springer handelte; der Anblick weckte sofort die Assoziation an die unliebsame Begegnung mit Kerit in der Schweißöde.
    Der Wächter saß gelangweilt auf einem großen Stein. Um seine Aufmerksamkeit schien es nicht gut bestellt zu sein. Ein Söldner, der seinen Dienst mit großer Unlust ausübte.
    Oder doch der Köder in einer Falle, die jeden Augenblick zuschnappen konnte? Wir hatten den Eingang einige Zeit aus sicherer Entfernung beobachtet, und uns war nichts aufgefallen, was darauf hindeutete – was jedoch nicht bewies, dass es sich nicht um eine gute Falle handelte.
    Ein Gebüsch bot mir Deckung bis in eine Entfernung von etwa fünf Metern. Nur fünf Meter. Mit einem gezielten Strahlerschuss wäre es ein Leichtes gewesen, den Springer außer Gefecht zu setzen, doch die energetische Entladung wäre aller Wahrscheinlichkeit nach angemessen worden.
    Also blieb nur ein Weg: gute alte Handarbeit.
    Von meinem neuen Beobachtungsposten verfolgte ich jede Bewegung des Wächters. Er starrte gelangweilt geradeaus.
    Er wähnt sich tatsächlich in Sicherheit , gab sich der Logiksektor überzeugt. Jede seiner Bewegungen deutet darauf hin. Er ist extrem unaufmerksam. Ein weiterer Beweis dafür, dass es um den Khasurn der da Onur nicht zum Besten bestellt ist. Wenn ein Patriarch sich solche Söldner leistet, wirft das ein denkbar schlechtes Licht auf ihn.
    Ich verharrte in der Deckung, wartete ab, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab. Etwa wenn der Springer die klobige Waffe in seinen Pranken zur Seite legte oder er vor Müdigkeit die Augen schloss … Ich würde meine Chance erhalten.
    Einige Minuten vergingen.
    Auf einmal sah sich der Wächter nach rechts und links um, verzog das Gesicht und hängte seine Schusswaffe an einem Gurt über die Schulter. Dann schritt er auf das Gebüsch zu, näherte sich meiner Position. Er spuckte geräuschvoll aus und begann am Verschluss seiner grauen Uniformhose zu nesteln.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Springer wollte seine Blase erleichtern …
    So weit kam es nicht. Ich schlich auf ihn zu. Er bemerkte mich erst, als meine Handkante schon auf seinen Nacken zujagte. Ein gezielter Dagor-Schlag schickte ihn augenblicklich in eine tiefe Ohnmacht.
    Ich stieß ihn an, so dass er

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