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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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im Gebüsch landete.
    Tasamur und Ohm hatten aus ihrem Versteck alles beobachtet und eilten herbei.
    »Penzar da Onur«, flüsterte der ehemalige Thakan. »Du solltest dir wirklich bessere Wachtposten suchen.«
    Sekunden später betraten wir das Kelchgebäude und damit den eigentlichen Bereich des Khasurn.
    Ein breiter Gang empfing uns, durch indirekte Lichtquellen schattenlos erhellt. An den Wänden hing eine Unzahl Bilder, lauter grimmige Porträts männlicher Arkoniden. Die Frauen des Hauses da Onur folgten erst nach etlichen Metern. Hin und wieder war eine atemberaubende Schönheit unter ihnen. Die meisten besaßen allerdings nichtssagende Gesichter mit trüben Augen, in denen sich Dekadenz spiegelte.
    Wir marschierten durch den Gang, ohne auf jemanden zu treffen. Erst als wir vor drei nebeneinanderliegenden, geschlossenen Schotten standen, sauste ein humanoid geformter Robot auf uns zu.
    »Sie sind widerrechtlich eingedrungen«, schnarrte er mit nahezu perfekt modulierter Stimme. Ich erkannte sie sofort an dem kleinen Programmierungsfehler, da sich manche Silben unangebracht lang zogen. »Erklären Sie sich!«
    »Du kennst mich«, nahm ich ihm den Wind aus den Segeln – dass er mit seiner Behauptung Recht hatte, überging ich. »Ich war vor Wochen schon einmal hier.«
    »Sie irren sich.« Der Robotportier gab seiner Stimme einen pikierten Einschlag. »Meine Speicher weisen nicht auf, dass ich Ihnen oder Ihren Begleitern schon einmal begegnet bin.«
    »Ich trat damals als Elias Pattri auf und sprach mit deinem Herrn.«
    »Ein Elias Pattri ist nicht im Audienzkalender verzeichnet«, sagte der Roboter.
    »Dann wird es Zeit, dass du deine verrosteten Routinen auswechselst. Ich hatte vor Wochen einen offiziellen Termin mit deinem Herrn. Leider konnte ich ihn nicht wahrnehmen. Wo finde ich den Patriarchen?«
    »Im zentralen Wohnbereich, das mittlere Schott«, gab der Robot scheinbar bereitwillig Auskunft. »Bitte warten. Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen. Bitte warten. Der Patriarch ist sehr beschäftigt. Bitte warten. Ich fürchte, im Moment ist kein Empfang möglich. Bitte warten.«
    Tasamur zog seinen Strahler hervor und jagte einen Schuss in die Kopfsektion des Roboters. Funken flogen, und aus dem Einschussloch quoll Rauch. Es stank nach verschmortem Kunststoff. Der Robotportier erstarrte.
    »Nun wartest du mal zur Abwechslung«, sagte Flakio.
    Tasamur handelt eigenmächtig. Er akzeptiert dich nicht als Anführer der Mission. Du könntest Schwierigkeiten bekommen, deine Ziele durchzusetzen.
    Vielen Dank , antwortete ich dem Extrasinn. Ohne dich wäre mir das gar nicht aufgefallen.
    Ohm stieß den Robot zur Seite. »Sogar deine Tarnexistenzen sind äußerst unbeliebt, Atlan.«
    »Weiter! Suchen wir Penzar da Onur, ehe hier die Hölle los ist.« Ich wollte das mittlere Schott öffnen, doch es war verschlossen.
    Tasamur machte auch da kurzen Prozess. Dank des letzten Zwischenfalls würden wir ohnehin nicht länger unentdeckt bleiben. Er schaltete seine Kombiwaffe auf Desintegratorbetrieb und schmolz eine ausreichend große Lücke in das Schott, um hindurchzugelangen.
    Der ehemalige Thakan verbeugte sich. »Bitte einzutreten!«
    Dieselbe schattenlose Helligkeit. Dieselbe beigebraune Farbe, mit der alles gestrichen war. Nur dass diesmal keine endlose Bilderreihe die Wände zierte und an einigen Stellen die Farbe abblätterte.
    Wir stürmten los, die Strahler schussbereit.
    Niemand stellte sich uns in den Weg.
    Wir gingen durch den mehrfach abknickenden Gang und legten etliche Meter zurück, ehe eine Stimme erklang. Ich erkannte sie sofort: Penzar da Onur, der Patriarch persönlich.
    »Atlan da Gonozal.« Es dauerte einige Momente, bis ich eine Membran in der Decke als Quelle der Stimme erkannte. »Es ist nicht nötig, dass Sie mit Gewalt den Khasurn erstürmen.«
    Ich ging auf den freundlichen Tonfall ein. »Als ich einen offiziellen Termin erhielt, zeigten Sie sich nicht sonderlich gewillt, ihn einzuhalten. Mein Gleiter erlitt einen höchst ungewöhnlichen Defekt und stürzte über der Wüste ab.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte Penzar da Onur mit jenem Hochmut, der nur Angehörigen des arkonidischen Adels zu eigen ist.
    »Lassen Sie uns das von Angesicht zu Angesicht ausdiskutieren«, schlug ich vor.
    »Eine vernünftige Idee. Legen Sie die Waffen ab und folgen Sie dem Gang bis zum Ende. Sie werden das dortige Schott offen finden. Es ist nicht nötig, dass Ihr Begleiter es zerstört. Ich erwarte

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