Atlan 021 - Attacke der Saurier
Projektoren ausgerüstet war.
“Höhe 90 Kilometer!”
Die Planetenoberfläche war erschrekkend näher gekommen. Die Restfahrt des kleinen Raumschiffes betrug immer noch etwa 40 000 Kilometer pro Stunde. In den Energieschirmen verglühten bereits ionisierte Gase.
Als das abstürzende Schiff eine Höhe von 75 Kilometer erreicht hatte, betätigte Kennon die Korrekturdüsen am Ringwulst zum zweitenmal. Er hatte genau berechnet, wann die jeweiligen Zündungen dieser Hilfsaggregate notwendig waren. Der Diskus würde beim Eintritt in die dichteren Schichten der Atmosphäre in der Art eines Paragleiters funktionieren, was eine äußerst konzentrierte Überwachung der Kontrollen erforderlich machte.
Sollte die errechnete Schubleistung zu stark ausfallen, so konnte das Raumschiff in den interplanetaren Raum des Heith-Systems abgetrieben werden.
Glücklicherweise funktionierten die nach innen gerichteten Antigravitatoren, so daß die Männer nichts von der ungeheuren Materialbelastung spürten. Auch die Energieschirme konnte die kinetische Aufprallenergie nicht hundertprozentig absorbieren.
“Schnallen Sie sich an!”
Kennon starrte angespannt auf die Kontrollen. Auf dem mittleren Bildschirm waren die rechten Korrekturtriebwerke zu sehen, die blaue Flammen ausspien.
Bis jetzt war alles gut verlaufen.
Cronot kam unerbittlich näher. Die Inselkontinente rasten in wirrem Reigen über die Bildschirme. Kennon zwang das Schiff in eine Kreisbahn, aus der es den Abstieg vollziehen sollte.
Zuerst überflogen sie die Nachtseite. Übergangslos wurden sie dann wieder von der Sonne geblendet, die ihre sengenden Strahlen durch die Zenitkuppel des kleinen Schiffes sandte, als sie die Tageshalbkugel erreichten.
“Höhe 60 Kilometer!”
Die Höhe entsprach dem Bereich der terranischen Mesosphäre. Die automatischen Anzeigen bestätigten die Ähnlichkeit mit den irdischen Verhältnissen. Die Atmosphäre enthielt neben der üblichen Konzentration an Edelgasen einen einundzwanzig-prozentigen Anteil an Sauerstoff und achtundsiebzig Prozent Stickstoff.
Kennon verglich die Daten mit seinen Berechnungen. Er konnte es wagen. Vorsichtig drückte er den Diskus abwärts und erreichte den gleichen Effekt, den ein Stein erhält, wenn er flach über eine Wasserfläche geschleudert wird. Das Raumschiff prallte auf die Luftschichten auf, wurde in flachem Winkel abgestoßen und prallte wieder auf und verlor an Höhe.
Kennon hatte die Daten der Notlandung mit den Peilergebnissen der Station auf Cronot kombiniert. Wenn alles gutging, würde das Schiff in der Nähe von POLA-1 C aufsetzen können.
Aufmerksam verfolgten die Männer in den Kontursesseln die Manöver des Spezialisten. Nur Tekener konnte nachvollziehen, welch ungeheure Datenfülle für diese Notlandung zu verarbeiten war. Ohne die körpereigene Mikropösitronik hätte Kennon die Arbeit kaum bewältigen können.
In den Schirmfeldern des kleinen Raumschiffes entluden sich glühende Gase. Die Restfahrt konnte bis auf 15 000 Kilometer pro Stunde gedrosselt werden, als sie eine Höhe von 35 Kilometer erreicht hatten.
Jetzt synchronisierte Kennon die Hilfstriebwerke mit einem Sonderprogramm der Bordpositronik. Er konnte sich ausschließlich der Landeplatzbeobachtung widmen und im Ernstfall eingreifen.
“Wir werden landen, meine Herren”, setzte Kennon an. “Das Schlimmste ist überstanden. Wenn wir auch ziemlich hart aufsetzen werden, lebend kommen wir auf alle Fälle herunter!”
Tekener merkte deutlich, wie sein Freund einen ironischen Tonfall gewählt hatte und zu dem akonischen Wissenschaftler hinüberblickte. Im gleichen Augenblick setzte er nämlich mit Hilfe seines “inneren” Funkgerätes einen Befehl an den Siganesen ab.
Kamla Romo bekam den Auftrag, im Augenblick des Aufpralls einen Paralysatorschuß auf Bront von Okaylis abzufeuern. Der . Akone sollte später glauben, durch die Wucht des Aufpralls ohnmächtig geworden zu sein.
“Aber bringe den armen Kerl nicht um, Kamla!” setzte Kennon an das Ende seiner gefunkten Anordnung. “ Du hast uns mit deiner Mikrobombe ganz schön in Verlegenheit gebracht.”
Die Oberfläche kam immer näher. Mit dem herannahenden Zeitpunkt der Landung näherte sich auch die Konfrontation mit den aufständischen Eingeborenen. Kennon war gespannt, was die Antis auf Cronot’trieben.
*
Daynamar suchte die Sumpfgebleichten. Seine Cordorider-Armee hatte inzwischen die Tempelstadt umstellt. Noch hinderte der undurchdringliche “Götterhauch” die gewaltige
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