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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seltsamer Begleitimpuls erreichte mich mit Sumbarns Worten. Er empfand – Angst.
    Wir werden mit aller Härte gegen die Invasoren vorgehen , dachte ich vorsichtig in Richtung meines neuen Symbionten. Ich muss mich darauf verlassen können, dass du nicht im letzten Moment abspringst und mich im Stich lässt.
    Corus hat mich bewusst ausgewählt. Er weiß, dass ich eine alte Rechnung zu begleichen habe.
    Ich verstand. Sumbarn empfand Schuldgefühle. Ihm war es zuzuschreiben gewesen, dass Camouflage von den Akonen in Besitz genommen wurde. Er würde alles daransetzen, um diese Scharte wieder auszuwetzen, und eine Härte zeigen, die für das sanfte Volk der Tyarez sicherlich untypisch war.
    Zeig mir, wie die Verlagerung von Faltflächen vor sich geht , bat ich Sumbarn, während ich einen Seitenblick auf Corus warf.
    Der da Onur saß auf einer Art Thron, der sich aus dem glatten Boden geschoben hatte. Seine Arme vollführten rasend schnelle Bewegungen, als würde er Dinge zwischen seinen Händen hin und her verschieben. Vielleicht war es auch so. Vielleicht formte er Falten um, verteidigte den innersten Bereich Camouflages mit äußerster Konzentration gegen die Eindringlinge.
    Sumbarn hieß mich, auf eine leicht erhobene Fläche der Steuerzentrale zu treten. Ich gehorchte seiner Aufforderung, ohne darüber nachzudenken.
    Bilder schoben sich augenblicklich vor mein bewusstes Sehen. Ich atmete tief durch. Es fiel mir schwer, zu glauben, was sich mir hier offenbarte. Die innere Struktur der Falten zeigte sich in den Gedanken des Tyarez als fragiles Kunstwerk, dessen energetische Imprints in unheimlichem Tempo changierten. Komplizierte Gebilde entstanden von Augenblick zu Augenblick neu, schienen in sich völlig falsch zu sein, um sich bald darauf wie komplizierteste mathematische Gleichungen auszugehen .
    Ich wollte eine jener Faltflächen, die sich am Rande meines Betrachtungsfeldes befanden, gegen eine andere, in der Nähe schwebende austauschen. Sumbarn drängte sich ein wenig weiter in meine körperlichen Kontrollen, ich ließ es geschehen. Er befahl meinem linken, unverletzten Fuß ein wenig vorzutreten, brachte ihn dazu, einen im Boden verborgenen Kontakt zu erfühlen, zu aktivieren und durch gefühlvolles Drehen als ›Cursor‹ in meinem gedanklichen Bild zu verwenden. Ich steuerte den gedanklichen Zeiger behutsam auf die von mir ausgewählte Tauschfläche hin, betätigte zwei weitere Fußkontakte – und die Übung gelang.
    Ein wenig sanfter! , mahnte mich Sumbarn. Und zeige deine Freude nicht all zu deutlich. Zu viele Emotionen können das Bild, das du über mich empfängst, stören.
    Der Extrasinn, der sich bislang dezent im Hintergrund gehalten hatte, kam »näher«. Ich würde seine mahnenden Rufe benötigen, um Gefühle so weit wie möglich von mir fernzuhalten.
    Ich möchte noch eine komplexere Übung durchexerzieren , forderte ich Sumbarn auf.
    Der zweite Probelauf gelang nahezu perfekt. Es war, als arbeiteten wir beide schon seit Ewigkeiten zusammen.
    Wir werden uns nun auf den Weg machen , dachte ich in Sumbarns Richtung.
    So war das nicht geplant! , meinte der Tyarez unsicher. Die Verteidigung Camouflages muss von der Steuerzentrale aus erfolgen, um eine höchstmögliche Effektivität zu erreichen.
    Dafür ist mein Partner Ohm Santarin zuständig , entgegnete ich mit einem Seitenblick auf den jungen Arkoniden. Er hatte sich, wie ich gehofft hatte, den zweiten Tyarez-Partner übergestreift. Mit zusammengepressten Lippen vollführte er, gleich mir, einen seltsamen Tanz über den Boden der Steuerfalte. Ich kenne unseren Gegner , fuhr ich fort. Er ist ein ausgefuchster Stratege, der mit allen möglichen Tricks und Fallgruben zu arbeiten imstande ist. Wir müssen ihn irgendwie in Verlegenheit bringen. Und das ist, glaube ich, bei einer persönlichen Begegnung am einfachsten zu bewerkstelligen.
    Du glaubst ?!
    So ist es.
    Ich spürte in Sumbarn den Widerwillen gegen meinen improvisierten Plan wachsen. Ich durfte mich davon keineswegs irritieren lassen. Der Tyarez war mein Helfer. In diesem Körper war lediglich Platz für einen Häuptling – und das war ich. Also unterdrückte ich die Proteste Sumbarns und streifte meinen Schutzanzug über, der mittlerweile wieder seine volle Einsatzbereitschaft anzeigte. Dann erklärte ich Ohm Santarin und Corus meinen Plan. Tipa Riordan würde vom jungen Arkoniden ebenfalls seine Anweisungen erhalten. Schließlich orderte ich mit zwei schlichten Handbewegungen eine

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