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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Transportfalte und flog los. Sumbarn und ich hatten eine Rechnung zu begleichen.

 
Kapitel 43
     
    Eine Zeit lang ging alles gut. Die Äusfalle waren zu verschmerzen. Meist waren es Spür- und Sprengroboter, die in Corus' Fallen tapsten.
    Doch allmählich machte sich das Versiegen der Nachschublieferungen bemerkbar. Die zurückgebliebenen Besatzungen seiner drei Raumer wehrten sich zwar mit Händen und Füßen gegen die andrängenden Gegner, würden aber irgendwann doch untergehen. Hoffentlich kämpften sie, wie es Artemio Hoffins von ihnen erwartete, bis zum letzten Mann weiter und erkauften ihm wertvolle Zeit. Schließlich hatte er die Gardisten persönlich ausgewählt und auf sich eingeschworen.
    »Corus' Widerstandsgeist ist endgültig gebrochen«, behauptete Opryn da Onur. »Die Schutzfalten, die er um die Steuerzentrale gelegt hat, brechen dutzendweise weg.« Wieder einmal deutete er in das Hologramm, das Camouflages innere Bereiche zeigte. »Hier, hier und hier solltest du ansetzen.«
    Artemio Hoffins nickte und gab die Anweisungen an seine Offiziere weiter. Manch einer von ihnen hatte schwer zu schlucken, ahnte er doch, dass er mit seinem Trupp in den Tod marschierte. Schlussendlich gehorchten sie alle. Ihr Selbstbewusstsein war während ihrer Ausbildung bewusst hochgezüchtet worden. Jeder Gardist hielt sich für unbesiegbar.
    Hässlicher Lärm drang zu ihnen durch: Kampfgeräusche, Schmerzschreie, verzweifelte Rufe. Hier standen die Verteidigungsfalten des Gegners so dicht, dass sie einander beinahe berührten.
    Artemio klammerte diese Dinge aus seiner Wahrnehmung aus. Er wusste, dass die anderen Gardisten genauso handelten.
    Immer wieder betrachtete er das Holobild, registrierte die kleinsten Veränderungen und Fortschritte. »Irgendetwas stimmt hier nicht«, meinte er nachdenklich. »Die Verteidigungsfront erscheint plötzlich zweigeteilt. In einem Bereich werden die Falten mit Bedacht, aber dafür mit großem Geschick umstrukturiert. In einem anderen hingegen arbeitet ein ungestümer Geist. Er wirkt unsicher im Umgang mit den Falten, aber auch ausgeruht und selbstbewusst. Noch hat der vermehrte Widerstand keine besonderen Auswirkungen. Wir sind zu nahe, werden in wenigen Minuten die letzten Abwehrlinien durchbrochen haben. Dennoch: Wieso gibt es plötzlich einen zweiten Verteidiger?«
    »Das ist nicht möglich!«, sagte Opryn mit deutlicher Nervosität in der Stimme. »Wir wissen , dass Corus keinen Partner mehr hat.«
    »Und wenn einer der USO-Leute unbemerkt zu ihm vorgedrungen ist?«
    »Er müsste sich schon seit mehr als vier Stunden hier aufhalten. So lange dauert es, bis ein Tyarez aufgetaut ist. Die Soldaten, die uns verfolgen, sind aber erst vor zwei Stunden gelandet.«
    »Vielleicht handelt es sich um das Mitglied eines Voraustrupps?«, mutmaßte Artemio Hoffins.
    »Corus ist ein Feigling, ein Zauderer«, beharrte Opryn auf seiner Meinung. »Er würde niemals eine der schlafenden Häute für einen gewöhnlichen Soldaten zur Verfügung stellen. Es müsste sich schon um eine außergewöhnliche Persönlichkeit handeln, der er sein volles Vertrauen schenkte.«
    USO. Persönlichkeit. USO. Persönlichkeit.
    Artemio Hoffins war es gewohnt, rasche Schlüsse zu ziehen und auch das Unangenehme in Betracht zu ziehen. Doch der Gedanke, der sich ihm mit einem Mal eröffnete, der schmeckte ihm ganz und gar nicht.
    »Atlan«, murmelte er, während ringsum die Hölle ausbrach. Mehrere Falten stürzten in rechtem Winkel herab, brachten die Ebene, über die sich seine Soldaten bewegten, zum Erbeben. Splitter schossen kreuz und quer, mehrdimensionale Effekte schlugen trotz der Paratronabschirmung durch und fraßen drei seiner Gardisten weg. Und hinter alldem steckte ein Phantom. Ein Mann, den er längst hinter sich gelassen geglaubt hatte. Ein Unsterblicher, dessen Leistungsvermögen er trotz aller Vorsicht unterschätzt hatte.
    Dort kam er angewirbelt. Mit offenem Helmvisier, das wallende weiße Haar hinter sich herziehend. Er stand auf seiner kleinen Transportfalte wie auf einem Surfbrett. Mit den Armen ruderte er wild umher, schien damit weitere Flächen in seiner Umgebung zu dirigieren und auf die Gardisten loszulassen.
    Artemio Hoffins riss sich von dem unheimlichen, Angst einflößenden Anblick los. Er durfte unter keinen Umständen die Initiative verlieren.
    Gedanken, die er bislang beiseitegedrängt hatte, schossen ihm nun durch den Kopf Es widerstrebte ihm zwar – aber er würde improvisieren müssen,

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