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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gegolten, um schließlich vor wenigen Wochen meine Unterstützung und jene des Arkonidengeschlechts der da Onur zu suchen.
    »Spurenrückverfolgung anlaufen lassen!«, wies ich Zippo Gull an. »Arbeite mit allem, was der REVENGE zur Verfügung steht. Such nach Restwärmespuren, nach Hinweisen auf Strukturrisse oder vor kurzem erfolgten Transitionen. Passive und aktive Ortung, soweit es möglich ist.«
    Der Terraner zwinkerte heftig, schien widersprechen zu wollen, akzeptierte schließlich meine Anweisung. Er tat sich schwer mit mir. Nur zu deutlich war ihm anzumerken, dass er sich nun, nach überstandenem Abenteuer auf Sadik, allein Tipa Riordan verpflichtet fühlte. Doch solange sich die Piratin, die sich mit ihrer Flotte erneut verspätete, nicht vor Ort befand, würde er mir gehorchen müssen.
    »Wir werden damit selbst sichtbar«, gab auch Ohm Santarin zu bedenken. »Sollten sich Gardisten herumtreiben, haben sie uns ab nun als bunte Leuchtkleckse in der Ortung.«
    »Meinetwegen!« Ich stand auf. Unruhe packte mich. »Vom verstorbenen Patriarchen der da Onur, Penzar, wissen wir, dass es zerstrittene Parteien innerhalb der Gruppe der Hautträger gibt. Und unsere Sympathien liegen eindeutig nicht bei Opryn; jenem Mann, mit dem Artemio Hoffins höchstwahrscheinlich kollaboriert.« Ein kugelrunder Flugrobot offerierte mir eine Schüssel mit arkonidischen Süßwaren. Ich verscheuchte ihn mit einer Handbewegung. »Vielleicht machen wir Artemio auf uns aufmerksam. Und der wird in seiner derzeitigen Situation eine offene Konfrontation tunlichst vermeiden, vor allem, wenn er Tipa Riordans kleiner Flotte ansichtig wird – sofern die Piratin doch noch auftaucht.« Verärgert schüttelte ich den Kopf Die alte Fregatte hatte ihren Spaß mit mir. Sie wusste, wie sehr ich Unpünktlichkeit hasste. »Schließlich muss Hoffins damit rechnen, von seinem bisherigen Arbeitgeber, Imperator Dabrifa, verfolgt zu werden.« Wieder näherte sich der kleine Flugroboter, ich vertrieb ihn. »Andererseits könnten wir jene Tyarez, die Camouflage gegen Opryn da Onur verteidigen, auf unsere Präsenz hinweisen.«
    »Das sind sehr vage Gedankenspiele«, warf mir Ohm Santarin vor. »Da passt vieles nicht zusammen.«
    »Was schlägst du stattdessen vor? Durch den Raum zu treiben, Däumchen zu drehen und auf ein Wunder zu hoffen? Wir müssen annehmen, dass die Tarnung Camouflages nahezu perfekt ist. Vielleicht verbergen sich die Tyarez in einer Raumfalte, vielleicht in einem Zeitfeld.« Ich dachte an Forschungsarbeiten, die auf Terra zu diesem Thema begonnen hatten, vermied es aber, weiterreichende Überlegungen anzustellen.
    »Ortungsabteilung arbeitet«, meldete Zippo Gull den Vollzug meiner Anweisungen. Er war angespannt. »Wenn irgendjemand im Umkreis von fünfzig Lichtminuten während der letzten vierundzwanzig Stunden laut gefurzt hat, dann wissen wir es in Kürze. Und bis dahin sitzen wir hier auf dem Präsentierteller.«
     
     
    Ich ging ein weiteres Mal die Berechnungen durch, die wir angestellt hatten. Jahrhundertealte Daten waren in modernen Positroniksystemen analysiert und aufbereitet worden. Die Bewegungen der einzelnen Planeten zueinander hatten wir ebenso ins Kalkül gezogen wie die Eigendrehung der Milchstraße.
    Alles war richtig. Von der Transkription über die Dateneingabe bis hin zur letzten Auswertungsroutine.
    Verärgert wischte ich mit der Hand durch das Holobild. Es erlosch, ließ mich mit meinen düsteren Gedanken allein.
    »Wir sollten das Unternehmen abbrechen«, sagte Ohm Santarin. Müdigkeit und Niedergeschlagenheit machten sich in seinem Gesicht breit.
    Er hatte es gut, denn er durfte seine Gefühle deutlich zur Schau stellen. Ein Unsterblicher hingegen musste stets Hoffnung und Glauben an einen Erfolg verbreiten, durfte niemals aufgeben oder Schwarzmalerei betreiben.
    »Hab Geduld«, sagte ich. »Die Unterlagen, die wir auf Sadik gefunden haben, waren echt. Sie entstammen definitiv dem einundzwanzigsten Jahrhundert terranischer Zeitrechnung.«
    »Und wenn sie bereits damals von den da Tromin verfälscht worden sind?« Ohm hieb verbittert mit der Faust auf die Lehne seines Sessels. »Waren all die Mühen auf Sadik etwa umsonst?«
    »Das auf keinen Fall.« Ich lächelte. »Immerhin konnten wir die da Onur rehabilitieren. Und mit Aizela haben wir die richtige Frau an die Schalthebel der Macht gesetzt. Nennst du das etwa ›umsonst‹?«
    »So habe ich es nicht gemeint.« Ohm Santarin stand auf, begann unruhig durch die

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