Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
Vom Netzwerk:
Reize sich wohl durch sein gesteigertes Tastempfinden auf der Haut der durchtrainierten, üppig geformten Rudynerin ergeben würden.
    Er machte sich eine weitere Notiz.
    Tratjena , dachte er. Ausgerechnet. Die Ähnlichkeit war ohne Frage verblüffend. Als wäre sie ihre Tochter.
    Nein , verbesserte er sich, ihre Wiedergeburt …
    Albernes Zeug. Er schalt sich einen Narren. Aber ihr Aussehen, ihre Art, sich zu bewegen … dazu der Namensanklang … Er atmete tief ein. Wie lange hatte er nicht mehr an Jena gedacht?
    Für einen Moment strich er gedankenverloren über die Armlehnen seines riesigen brihanischen Sessels. Dann riss er sich zusammen. Es gab mehr als genug zu tun. Auch jetzt, da seine ärgste Widersacherin Neife Varidis ausgeschaltet war.
    Nein, gerade jetzt.
    Etwas wie ein Lächeln huschte über seine von den Holos des Omniports in flackerndes Licht getauchten Züge.
    Es galt, sich der Unsterblichkeit als würdig zu erweisen.
    Er hatte eine Galaxis zu erobern. Aber langsam, ermahnte er sich, ruhig und geduldig, Schritt für Schritt. Und wie stets nach Plan.
    Die meisten versagten beim Planen. Er, Ponter Nastase, plante stattdessen das Versagen der jetzt noch Mächtigen. Selbst das des All-Mächtigen Rhodan.
    Mit der ZUIM … heute war sie zu dem Ort geworden, an dem er seinen Thron errichtete. Das stärkste Schiff der ZGU. Sein Schlüssel zur Macht.
    Mit dem Zellaktivator … von heute an gehörte er dem Kreis der Unsterblichen an. Tage, Jahre, sogar Jahrzehnte hatten damit ihre Bedeutung verloren. Die Zeit selbst hatte vor ihm gleichsam kapituliert. Er lächelte. War so ein Gedanke größenwahnsinnig? Nein, nur konsequent. Das Ergebnis einer sachlichen Einschätzung. Ein Fakt, den zu begreifen und entsprechend zu handeln jedem offen gestanden hatte. Nur war er schneller gewesen. Konsequenter. Härter. Er allein hatte sich darum des Aktivators als würdig erwiesen. Und er würde es weiterhin tun. Zeit war der Machtfaktor schlechthin. Wie hatte es in diesem altterranischen Buch geheißen? »Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.« Er hatte ab jetzt alle Zeit der Welt und würde nicht nur mit der Zeit gehen, sondern sie begleiten. Alle anderen mussten vergehen, aber er würde sein und immer noch sein, wenn andere Wesen längst zu Staub verweht und ihre Namen längst von jedermann vergessen waren. Und er würde sein können, was immer er sein wollte. Vielleicht – ein Sternenkaiser?
    Mit der Eroberung von Rudyn … das wird der Fels sein, auf dem ich mein Kaiserreich begründe. Heute Rudyn – und morgen das ganze Weltall.
    Er streckte die Hand nach der Margellisfrucht aus, wissend, dass dies zugleich der Griff nach den Sternen war. Die Obsthälfte war glitschig, rutschte ihm aus den Fingern und platschte auf den kunstvoll geknüpften Teppich.
     
     
     
    Atlan; Gegenwart
     
    Das Schott fuhr so überraschend auf, dass Trilith förmlich zurücktaumelte. Ein humanoider Roboter stand im Schleusenoval und stakste auf unverkleideten Beinen in den Ladebereich des Containers. Überhaupt fehlten an allen möglichen Stellen seines Körpers Verkleidungselemente, sodass sein Innenleben kein Geheimnis blieb. Seine Gelenkmotoren wimmerten bei jedem Schritt. Nach gut drei Metern blieb er stehen. Seine Optiken fokussierten uns. Jemand hatte sich einen Scherz erlaubt und die »Augen« der Maschine als Hohlspiegel mit aufgesetzten Glühlampen gestaltet. Ich war sicher, dass sich dahinter oder darunter miniaturisierte Kameraoptiken befanden. Befinden mussten. Niemand setzte einem Roboter nur Augenattrappen ein. Waffen schien er nicht zu besitzen.
    Trilith und ich sahen uns ratlos an, während er unsere Anwesenheit zu verarbeiten suchte. Offenbar fand sein Programm keine für derartige Situationen passende Routine. Er breitete lediglich seine Arme aus, als ob er uns willkommen hieße, und verharrte etwas schief Ich wandte mich an den Robot: »Wird dieser Frachter automatisch gesteuert? Oder gibt es einen lebenden Piloten? Wir benötigen medizinische Hilfe …«
    »Archotique!«, donnerten in diesem Moment völlig übersteuerte Außenlautsprecher. Wir fuhren herum.
    Niemand von uns hatte die Gestalt in dem voluminösen Raumanzug gesehen, die sich soeben durch die Schleuse zwängte. Auch die Gestalt bemerkte uns erst in diesem Augenblick. »Scheiße. Blinde Passagiere. Und das vor meinem Urlaub.« Die Lautsprecher des uralten Raumanzugs klirrten.
    Sie zielte mit einem unterarmlangen Gegenstand auf uns. Ich hob die

Weitere Kostenlose Bücher