Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
Vom Netzwerk:
Ansehen der Regierung erheblichen Schaden zufügten, wenn man Fau fragte. Aber man fragte ihn nicht.
    Denn Ermid Güc war ein militärisches Organisationsgenie.
    Sein Flottenaufbauprogramm hatte binnen zehn Jahren aus einer eher tranig-trägen Truppe eine schlagkräftige, den galaktischen Standards in nichts nachstehende Armee geformt. Der Ausbildungs- und Trainingsstand der Flottenangehörigen war nachgerade vorbildlich. Sämtliche Schiffe der ZGU zeigten sich in bestmöglichem Zustand. Allen voran glänzten die Schlachtkreuzer der EPHANG-Klasse, 400-Meter-Kugelriesen aus Rudynit, die das Rückgrat der Flotte bildeten, mit Werten, die Staatsmarschall Bull im fernen Imperium-Alpha ein regelmäßiges Magengrimmen bescherten. Sie waren hochmoderne Erzeugnisse der Dorogojwerft, die auf Batalo, dem fünften Planeten, angesiedelt war. Die Kreuzer kamen mit einer Besatzung von nur 600 Personen aus und waren mit einer speziellen rudynischen Modifikation, einem schweren Zwillingstransformgeschütz in der oberen Polkuppel, bewaffnet. In Schnelligkeit, Reichweite, Effizienz, Defensiveigenschaften und Schlagkraft würden sie sich im Ernstfall jedem 500-Meter-Schlachtkreuzer der Solaren Flotte gegenüber mehr als ebenbürtig erweisen.
    Verstärkend hinzu trat die völlig neue Technologie, die beim Bau des Sphärenrades erstmalig eingesetzt wurde und die eine Revolution, wenn nicht gar den Bruch mit der jahrhundertelangen Abhängigkeit von terranisch-arkonidischen Bauplänen bedeutete. Alles Projekte, die Ermid Gücs unverwechselbaren Stempel trugen.
    Güc hatte, um seine hochfliegenden Pläne zu verwirklichen, im Kreis seiner Amtskollegen harte Kämpfe um immer höhere Etats auszufechten gehabt. In Ponter Nastase hatte er schließlich genau den Mann gefunden, der die neue Technik mit Ehrgeiz, Leidenschaft und Scharfsinn vorantrieb und ihm, Güc, im Kabinett der 21 Kalfaktoren in allen Flottenangelegenheiten den Rücken stärkte. Fau war als Dritter in diese Allianz eingetreten, denn er vermochte Stärke durch Macht zu erkennen, wenn er sie sah; als Kalfaktor für das Kriegswesen konnte er von den Aktivitäten der beiden Amtskollegen nur profitieren.
    Fau unterdrückte seitdem seinen Widerwillen gegen Güc, wohl wissend, dass er sich persönliche Animositäten in seiner herausragenden Position nicht länger leisten konnte und durfte; gleichwohl nahm er sich vor Güc in acht; er sah dessen Bauernschläue in der Vergangenheit wie auch in der gegenwärtigen Situation zwar als hilfreich, aber auch als brandgefährlich an. Er misstraute dem siebzigjährigen Bonvivant zutiefst, hütete sich aber wohlweislich, das zu zeigen. Und er gedachte nicht, den schwergewichtigen Mann mit den listigen Schweinsäuglein auch nur eine Sekunde lang zu unterschätzen.
    Das Flaggschiff der Unionsflotte stand nach der letzten Positionsbestätigung im rudynnahen Raum, etwa 100.000 Kilometer von der ZUIM entfernt.
    Fau nickte. Per Blickschaltung signalisierte er dem Kommunikationsrobot seine Empfangsbereitschaft. In der Zehntelsekunde, in der der Robot Faus Netzhaut scannte und seine Zellkernstrahlung mit den gespeicherten Werten abglich, baute er auch die Verbindung zum Schlachtkreuzer KONTER auf und schaltete die Chiffrierfilter der vier Kanäle zu, die unabhängig voneinander einzelne Datenpakete mit ständig wechselnden Indentschlüsseln versahen. Erst auf dem Flaggschiff sortierte ein entsprechender Kommunikationsrobot die millionenfach zerhackten und über die vier Leitungen versendeten Impulse und brachte sie in ihre ursprüngliche Reihenfolge zurück. Gücs Antworten nahmen den umgekehrten Weg. Beide konnten sicher sein, mit dem jeweils echten Gesprächspartner am anderen Ende verbunden zu sein.
    Die Angehörigen seiner Gruppe traten geduldig einen Schritt zur Seite. Der Robot breitete ein milchiges Isokomfeld über Fau aus: Eine zweieinhalb Meter durchmessende Kuppel aus schallisolierender und blickdichter Energie, die von innen als Projektionsfläche diente. Für den Kalfaktor wirkte die Darstellung, als befände er sich persönlich in der Zentrale der KONTER. Die Kugel des Kommunikationsrobots schwebte am Scheitelpunkt der Energieglocke über Fau. Ein grünes Licht zeigte an, dass sich auch Güc unter einem Isokomfeld befand. Für ihre jeweiligen Gesprächspartner wurden sowohl die Felder als auch die Kugelgestalten der Robots positronisch weggefiltert; sowie Fau die Zentrale und die Besatzungsmitglieder der KONTER sah, erblickte Güc

Weitere Kostenlose Bücher