Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
Vom Netzwerk:
Würdenträger.
    Der Kubus war bis auf ein schwebendes Steuerpult und die beiden Männer vollständig leer; dafür befanden sich in allen sechs Seiten des Würfels Holografieprojektoren, die, gespeist von einer Positronik, jede gewünschte dreidimensionale Abbildung generieren konnten.
    Nastase gab einen halblauten Befehl. Konturen bildeten sich, Texturen folgten. Schmerzhafte Helligkeit flutete den Kubus: Arkons Sonne entstand hoch am Himmel.
    »Gos’Teaultokan.« Nastase zog die Stirn in Falten. »Der Kristallpalast.«
    Das neue Bild zeigte den Hügel der Weisen und darauf, im gleißenden Sonnenlicht, inmitten eines gewaltigen Komplexes aus Kelchbauten mit Ministerien, Botschaften, Verwaltungszentren, Geheimdienstzentralen und einer Vielzahl anderer Gebäude, den großen Trichterbau. Alle anderen Kelche überragte der Gos’Khasurn mit seiner Höhe von annähernd einem Kilometer um das Doppelte. Der Innenhof des Wohnsitzes der arkonidischen Imperatoren hatte einen Durchmesser von 1500 Metern, der Kelchstiel durchmaß 500 Meter. Die gesamte Fassade war mit einer Schicht aus funkelnden Kristallen überzogen, was dem Kristallpalast seinen Namen gegeben hatte.
    »Armselig, finden Sie nicht?« Nastase machte eine abfällige Handbewegung. »Eher etwas für beschränkte Geister.«
    Ein weiterer Befehl.
    Der Hügel der Weisen verschwand. Eine Lichtflut anderer Art erschien an einem nächtlichen Firmament: Dreißig Atomsonnen erhellten einen hundert Quadratkilometer großen Park, in dessen Zentrum sich ein anderer, noch nicht ganz fertiggestellter Kelchbau erhob. Kleinere, auf Arkon als normal groß geltende Trichterbauten umgaben den Giganten; sie machten erst die ungeheuren Dimensionen des in der Mitte stehenden Prunkpalastes deutlich. Die Positronik blendete auch hier die äußeren Abmessungen ein.
    »Woogan.« Nastases Stimme klang beifälliger. »Der Sonnenpalast von Nosmo. Höhe des Trichters: 3000 Meter. Damit dreimal so hoch wie der Gos’Teaultokan. Dabrifa zeigt schon allein dadurch, was er von dem degenerierten Arkongeschmeiß hält. Sehen Sie, Aquium – sogar eine Ringstraße verläuft in Serpentinen entlang der Außenseite hoch. Und ein See liegt tief im Innern der Trichtermitte. Ganz nett, nicht wahr?«
    Der ehemalige Kalfaktor für Bauwesen hütete sich, mehr zu äußern als ein zustimmendes Brummen.
    »Natürlich ist das alles immer noch – wie soll ich sagen – ein wenig provinziell.«
    »Wie bitte?« Namastir glaubte sich verhört zu haben. »Provinziell. Angestaubt, hinter dem Mond, verschnarcht – kleinstädtisch eben. Steinzeit pur, wenn Sie mich fragen. Geradezu hinterwäldlerisch. Eines wahren Sternenreichs absolut unwürdig.«
    Nastase lachte leise. Spöttisch schürzte er die Lippen, mit dem Zeigefinger tippte er an seine Wange.
    Aquium Namastirs Blick folgte dem Finger und blieb verwundert im Antlitz des hageren Mannes haften. Die violett-roten Flecken, die früher das Gesicht des ehemaligen Wissenschaftskalfaktors verunziert hatten, waren über Nacht kleiner und matter geworden, so als wolle die seit vielen Jahren angegriffene Haut nun endlich heilen.
    »Ich«, sagte Nastase betont langsam, »will das da von Ihnen.«
    Er tippte etwas in das Befehlsfeld des Steuerpultes, und der Woogan-Palast verblasste.
    Die Schwärze des Weltraums sprang an seine Stelle.
    Das helle Leuchten des nahen galaktischen Zentrums.
    Dann schwenkte eine fiktive Kamera zur Seite und nach unten. Ein Planet kam ins Bild, dessen weiße, braune und blaue Schattierungen unverkennbar waren: Rudyn. Eine kleine Kugel, etwa eine Lichtsekunde entfernt im All schwebend.
    Die Kamera nahm Fahrt auf. Rudyn wurde größer. Als sein scheinbarer Durchmesser etwa auf sechzig Zentimeter angewachsen war, stoppte Nastase durch einen Zuruf die virtuelle Annäherung.
    Die Kamera blieb in einer Höhe von 5000 km stehen.
    Rudyn drehte sich. Largha, der Südpolkontinent, wanderte ins Zentrum.
    »Ich will das da von Ihnen«, wiederholte Ponter Nastase.
    Aus dem schimmernden Eis Larghas schob sich ein goldener Ring in die Höhe. Eingeblendete Daten gaben als seinen Durchmesser 100 km an; die Dicke des Rings selbst betrug 5 km.
    »Etwa so«, sagte Nastase, »stelle ich mir das künftige Verwaltungszentrum vor. Der Ring wird ein einziges, in sich geschlossenes Gebäude sein. Was immer auch in der Galaxis geschehen wird, hier wird es entschieden, genehmigt, geplant und verwaltet werden.«
    Eine eingeblendete schematische Seitenansicht gab als Höhe

Weitere Kostenlose Bücher