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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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Ja.«
    »Sie wollen das wirklich durchziehen, Neife?«
    »Waren Sie je auf Nosmo? Standen Sie je im Woogan-Palast in Dabrifala? Haben Sie diesen völlig abgehobenen Größenwahn einmal mit eigenen Augen gesehen? Ich verspüre nicht die geringste Lust, Ähnliches auf Rudyn mitansehen zu müssen. Und Nastases Ziel ist eine Diktatur nach dem Vorbild Dabrifas – er schwärmt geradezu für diesen Mann!«
    »Dann«, sagte ich, »schreiben Sie meinen Namen mit auf Ihre Liste. Verrückte müssen schließlich zusammenhalten.«
    Ihr Lächeln misslang und ging in ein schmerzhaftes Zucken über.
    Kan Yu stand auf und beendete damit vorläufig die Diskussion.
    »Was immer Sie vorhaben, Neife, Oderich – zuerst verlangen Ihre Körper ihr Recht. Ti Sun und ich werden uns nun ihrer annehmen.«
    Er holte seine Flöte hervor und sah mich an.
    »Wir werden dafür in den kommenden Stunden alle Konzentration brauchen, die wir nur aufbringen können. Warum schauen Sie sich nicht inzwischen das Dorf an? Wir benachrichtigen Sie, sobald unsere Arbeit getan ist.«
    Ti Sun schlug die Lederbehänge hinter mir zu. Sie war über meine Unehrlichkeit wütend und machte sich nicht die Mühe, es zu verbergen.
     
     
    Nebelschleier hingen über dem Dorf, die in Wahrheit Wolken waren; immerhin befanden wir uns 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Der nächtliche Wind hatte sich gelegt. Ephelegon war ein unscheinbarer, verwaschener Fleck im Osten. In Gympmost war zu dieser Stunde längst alles auf den Beinen; es mochte etwa zehn Uhr vormittags sein.
    Die Santuasi gingen ihren diversen Alltagsverrichtungen nach und kümmerten sich nicht um uns Neuankömmlinge, gleichwohl mich mancher neugierige Blick traf. Ich sah viele Frauen und Männer entlang der schwankenden Bohlenwege von einem Kaibun zum anderen hasten; wahrscheinlich waren irgendwelche Vorbereitungen für das bevorstehende Sahaja-Fest im Gang.
    Eine Kinderschar turnte lachend mehrere Holmenleitern herunter und verschwand schreiend zwischen den Felsen, ohne mich zu beachten.
    Das Blöken eines Tieres wurde von einer ganzen Herde erwidert; ich hätte schwören können, das typische Gebrüll wilder Yaks des tibetischen Hochlandes zu hören, konnte die Tiere von meinem Standpunkt aus aber nicht erblicken.
    Dafür zischte mich ein kugelrunder Kopf warnend an, kaum dass ich die Muldenbrücke überquert hatte und festen Boden unter meinen Stiefeln spürte. Ohne es zu bemerken, wäre ich beinahe auf den rotbraunen Schwanz eines Wabyren getreten. Die lange Zunge fuhr aus dem Maul und pendelte in der Luft – das Tier nahm meine Witterung auf. Der Wabyren umschlängelte mich einmal, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. Er schien sich nicht schlüssig zu sein. Ich sah zwar aus wie ein Santuas, roch aber wie …
    … ein Narr? , half der Extrasinn aus.
    Langsam ging ich in die Hocke und streckte meine Hand aus. Das Zischen wiederholte sich. Die Fühler fuhren erregt ein und aus, die Zunge pendelte vor meiner Hand. Der fünf Meter lange Körper zuckte unruhig. Ich war dem Wabyren sichtlich suspekt. Er nahm seinen Kugelkopf zurück und tapste zu einem Findling hinüber. Dort drehte er sich noch einmal zu mir um, ließ vorsichtshalber ein Knurren hören – und verschwand in Windeseile in einem Erdloch unterhalb des Steins.
    Ein Schnauben, das auch ein Lachen sein konnte, zeigte mir, dass ich beobachtet wurde.
    »Du machst es falsch«, sagte Trilith, die unter einem Kaibun auf einem Felsen hockte, mir halb den Rücken zudrehte und mit einem Krautbüschel in ihren Händen spielte. »Pass auf!«
    Sie stieß den gleichen schrillen Pfiff aus, den ich vorhin schon vernommen hatte. Ihr Kehlkopf hüpfte dabei wie ein eigenständiges Wesen auf und ab. Sie erzeugte den Laut nicht mit ihren halb geöffneten Lippen, sondern irgendwo tief in ihrer Kehle.
    Der Kopf des Wabyren tauchte unter dem Findling hervor. Trilith pfiff abermals und stieß eine Folge trällernder Laute aus, worauf das Wurmwesen aus dem Schlupfloch glitt und zu ihr hin tapste.
    »Brav, Pöör.« Trilith sprang von ihrem Sitzplatz herab und reichte ihm etwas von dem Kraut. Schmatzend und mit sichtlichem Vergnügen kaute der Wabyren darauf herum. Und ließ einen zufriedenen Gurrlaut hören.
    »Pöör?«, fragte ich.
    »Ich habe ihn so genannt; er erinnert mich an den Riesenwurm auf Fauron, von dem ich dir erzählte.« Pöör blinzelte und ließ seine Zunge vorschnellen. Ein weiterer Happen des violett schimmernden Krautes wanderte in das runde Maul

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