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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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des Ringbaus 8000 Meter an, wobei das Fundament auf dem felsigen Boden des südpolaren Kontinents stand. Der Eispanzer über Largha wurde in dieser Region mit 5000 Metern angegeben. Das Ringgebäude ragte damit gut 3000 Meter über die Eisfläche hinauf.
    »Das dereinst größte Gebäude der Galaxis«, murmelte Nastase. »So wie wir jetzt, Aquium, wird man es dann schon aus dem Weltraum erblicken können. Sie werden es für mich bauen.«
    Ihm entging der entsetzte Blick, mit dem ihn der Hundertelfjährige anstarrte.
    Ein Wink veranlasste die Positronik, weitere 3-D-Grafiken zu generieren. Eine grob angedeutete Stadt entstand auf der flachen Ringoberseite. Sechs spitzbögige Tore erschienen in der goldenen Außenseite, ein jedes fünfhundert Meter hoch. Künstliche Wasserfälle stürzten sich in unzähligen Kaskaden beiderseits der Tore herab, gespeist aus Kanälen der hochgelegenen Stadt.
    Drei elliptische Formen, die einen gemeinsamen Mittelpunkt hatten, erhoben sich, um 60 Grad zueinander verschoben, aus dem Eis im Inneren des Rings. Auch diese Gebäude kamen an ihrer breitesten Stelle auf 5000 Meter. Die Wendepunkte der 90 km langen Ellipsen berührten den Ring jeweils dort, wo sich zwei der Tore gegenüberlagen – wie Speichen in einem sechsspeichigen Rad. Von oben erinnerte das Ganze an eine stilisierte, sechsblättrige Blume. Die Dächer der Ellipsen bildeten einen schmalen Grat, deren Winkel immer höher und höher anstieg, bis die sich so ergebenen »Blütenblätter« im Zentrum des Rings aufeinander zu strebten und sich zu einer gewaltigen Kegelpyramide erhoben, die an ihrer Basis einen Durchmesser von tausend Metern aufwies.
    Während der Ringbau und die Blütenblätter golden glänzten, erstrahlte der Spitzkegel in türkisem Funkeln. Wie eine Nadel aus geschliffenem Eis stach sein sich schnell verjüngender Schaft bis in 5000 Metern Höhe über dem Eis in den Himmel, fixierte einen Punkt, mathematisch exakt über dem geografischen Pol.
    »Das da ist angemessen, Aquium. Selbstverständlich wird alles unter einer undurchdringlichen Schutzschirmstaffel liegen. Im Ringbau unterhalb der Eisfläche sollen die benötigten Maschinensäle und Energieerzeuger und die Fabrikanlagen unterkommen, die den neuen Regierungssitz autark machen sollen. Oberhalb des Eispanzers will ich in den Außenwandungen Hangars für die Schutzflotte haben. Dazu Abwehrforts, Unterkünfte für die Bodentruppen, Kasernenlager für Kampfroboter, Arsenale und so weiter, was immer Sie für nötig erachten. Bauen Sie mir die stärkste Festung, die Menschen je errichtet haben, Aquium. Parafallen. Platz für eine mindestens tausendköpfige Leibgarde und deren Familien.
    Definieren Sie das Wort Sicherheit neu, Aquium. Niemandem darf es möglich sein, hier unbemerkt einzudringen. Erst recht darf sich niemand erdreisten, auch nur im Entferntesten zu glauben, ein Angriff oder gar eine Vernichtung seien technisch machbar. Die Galaxis soll in ängstlicher Ehrfurcht erstarren, wenn von Rudyn und dem MEGOPRAL die Rede ist.«
    »Dem MEGOPRAL?«
    Ponter Nastase nickte. Er legte die Hand auf die Brust, als schwöre er einen heiligen Eid.
    Er sah geistesabwesend auf das Abbild des polaren Kontinents hinab.
    Für einen Moment glitten seine Gedanken zurück. Weit, weit über fünfzig Jahre zurück …
    … sah er sein jüngeres Ebenbild vor seinem inneren Auge, den eben dreißigjährigen Ponter. Ein Doktorand der Klimatologie, der in der larghaischen Eiswüste voller Enthusiasmus zu forschen begann und nichts als erdrückende Langeweile fand.
    Tiefenbohrungen und Proben. Klimadiagramme und -modelle.
    Analysen. Antezedenzen. Anthropogäische Auswirkungen. Und keine Abwechslung.
    Bis Jena in sein Leben trat. Sie kam mit einem Schwung Freiwilliger, die während der Semesterferien ein Praktikum absolvierten.
    Trostjay, so hieß damals die Station.
    Er erinnerte sich plötzlich an jeden Raum, an die Farbe der Wände, an jede Spur, die sie mit den Snowbiles in den ewigen Schnee der Polarregion gezogen hatten. Vor allem aber natürlich an Jena, die Studentin der Suniastra. Er erinnerte sich …
    Wie sie einander angesehen – und mit einer Heftigkeit begehrt hatten, die beide zutiefst erstaunte. Wie sie einen Ort suchten, der ihnen Momente der Zweisamkeit erlaubt hätte – und ihn nicht fanden; private Räumlichkeiten kannte die Trostjay-Station nicht. Wie sie heimlich und unerlaubt einen der Eisschlitten zu einen Ausflug genommen hatten, hinaus in die einsame

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