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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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soll Decken und Essbares mitnehmen. Also los! Jetzt!«
    Ich begann in Richtung des Dawakaibuns zu rennen.
    Ein Blick über die Schulter zeigte mir, dass Bewegung in die Menge kam. Die ersten liefen zu ihren Kaibuns. Väter und Mütter riefen nach ihren Kindern. Mit einem Mal erfüllte bebende Unruhe das Dorf.
    Vielleicht schafften wir es rechtzeitig.
    Sie werden nicht schneller fliegen als bisher , wisperte der Extrasinn. Die entstehenden Stürme würden sonst bis Leskyt und Genzez ziehen. Noch habt ihr achtzehn Minuten!
    Ich spurtete und erreichte wenig später die Bohlenbrücke.
     
     
    Neife Varidis und Oderich Musek begriffen sofort, in welcher Gefahr wir schwebten. Sie erhoben sich, kleideten sich in aller Hast an. Währenddessen holte ich unsere Waffen.
    »Wo ist Trilith?«
    »Noch nicht zurück«, antwortete Oderich.
    »Wir haben keine Zeit, sie zu suchen. Kommen Sie.«
    Kaum eine Minute nach meinem Eintreffen hasteten wir über die Bohlenbrücke. Der Dorfausgang lag leicht erhöht zu unserer rechten Hand. Erste Gympmoster strebten zum Bergpfad hinauf, ängstliche Kinder mit sich zerrend. Unruhige Wabyren schlängelten sich unter den Kaibuns hervor ins Freie. Rufe ertönten, jemand schrie ärgerlich. Yaks oder rinderähnliche Tiere blökten nervös. Ich sah Ti Sun und Kan Yu am Dorfausgang stehen.
    Beide redeten auf Kettat Pahal ein. Der schwarzbärtige Kaibunthu versperrte mit dreien seiner Männer den Weg zum Pfad. Alle vier trugen ihre Strahlenkarabiner.
    »Niemand verlässt das Dorf!«, hörte ich ihn schreien. »Das ist ein Trick des Arkon-Mannes. Er ist einer der Rogiwnizu. Er wird von dem Schiff gewusst haben. Begreift ihr nicht? Er will uns in die Höhlen pferchen. Dann haben sie uns sicher und …«
    Als er mich sah, unterbrach er sich und hob den Karabiner. Das Abstrahlfeld flimmerte.
    »Aus dem Weg, Kettat!«, verlangte ich, als wir die Gruppe erreicht hatten. »Und lassen Sie die Leute durch. Jede Minute zählt, Mann.«
    »Ich falle nicht auf deinen Trick herein, Arkonide.«
    »Du irrst dich, Kettat. Ohne ihn wüssten wir gar nicht, was die Rogiwnizu vorhaben.« Kan Yu sprach ruhig, doch er wirkte abgelenkt. Er warf einen besorgten Blick zum Berghang hinüber. Eine Schar Vögel stieg flatternd und schrill krakeelend aus den Haidumsträuchern auf.
    »Eben das sage ich ja!« Kettat nickte seinen Männern auffordernd zu. Die Wächter entsicherten die Waffen. Summend stabilisierten sich die Abstrahlfelder.
    Orientierungslos und am Rande einer Panik flogen die Vögel erregt im Kreis, ehe sie in höchster Eile nach Osten schwirrten. Entlang der Bergflanke glitten sie zu Tal.
    »Siehst du die Samandril?«, rief Kan Yu. »Sie spüren das nahende Unheil.« Er beugte sich nieder und legte die Hand auf den Boden. Bestürzt blickte er sich um. »Und ich höre es auch. Geht zur Seite. Oder willst du uns alle auf dem Gewissen haben, Kettat?«
    »Ihr bleibt alle hier.« Der Schwarzbärtige trat trotzig einen Schritt vor. Inzwischen waren mehr als die Hälfte aller Gympmoster hinter uns zum Halten gekommen. Die anderen strömten nach. Kinder weinten. Murrende Gesichter starrten auf die drohend erhobenen Waffen, dazwischen Mütter, die beruhigend auf die Weinenden einredeten.
    Noch höchstens vierzehn Minuten! , drängte der Extrasinn.
    »Sie sind ein Narr, Kettat!«, rief ich. Eine schnelle Seitwärtsbewegung mit meiner linken Hand lenkte seinen Blick ab. Der Strahlenkarabiner ruckte unwillkürlich ebenfalls zur Seite. Mit der anderen Hand ergriff ich den Lauf und zog daran. Er stolperte vorwärts und stürzte über meinen angehobenen Oberschenkel. Mit der Drehung entwendete ich ihm das Gewehr und sicherte es. »Seien Sie vernünftig.«
    Doch stattdessen sprang Kettat auf die Füße und stürzte sich mit einem Wutschrei auf mich. Ein breites Messer blitzte plötzlich in seiner Hand. Der Mann war definitiv kein Kämpfer; mit dem ausgestreckten Arm versuchte er, mir die Klinge in den Leib zu rammen, ein Fehler, wie ihn nur Unerfahrene begingen. Ich umfasste sein Handgelenk und riss fest daran wie zuvor an dem Karabiner, zog ihn verstärkt in die Richtung, in die er selber drängte. Der unerwartete Schwung brachte ihn erneut ins Straucheln; er taumelte an mir vorbei. Ich ließ den Kolben des Gewehrs in seinen Nacken krachen. Mit einem dumpfen Laut sackte er bewusstlos zu Boden. Ich hob das Messer auf und setzte es Kettat an die Kehle.
    Das war so schnell gegangen, dass seine Männer sich erst jetzt regten. Die

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