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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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suchen. Immerhin: Der Versuch, an Ponter Nastases Gerät heranzukommen, konnte misslingen.
    Sie machte sich zudem keine Illusionen – sobald sie Nastase »beerbt« hatte, würde die Galaxis, allen voran die USO und das Solare Imperium, sie jagen. Zugleich aber war sie sich sicher: Atlans Aktivator war für Rhodan ein unschätzbarer Nachlass. Jedenfalls wertvoll genug, um ihr im Tausch dafür den von Nastase Erbeuteten zu überlassen.
    Bei Tagesanbruch würde sie mit der Suche beginnen. Sie rechnete nicht mit Störungen seitens der Santuasi. Tote leisteten keinen Widerstand.

 
Steht auf, wenn ihr für Neife seid
Marco Fau; Gegenwart
     
    »Mr. Puskasz!«
    Der Ordonanzleutnant stürzte in Faus Arbeitszimmer. »Sir?«
    Er salutierte und schlug knallend die Hacken seiner blitzblanken Stiefel zusammen.
    »Wissen Sie inzwischen, wie wir diesen verdammten Piratensender abschalten können?«
    Fau trug immer noch seine golddurchwirkte Amtsrobe, obwohl er nominell kein Kalfaktor mehr war, nachdem Nastase als Außerordentlicher Generalkalfaktor den Rat der 21 Regierungsmitglieder aufgehoben hatte.
    Andererseits: Der von Nastase bestallte Konkordant für Kriegswesen übte dieselbe Funktion wie zuvor aus, nur unter einer anderen Bezeichnung. Als Generalkalfaktor konnte Nastase nach eigenem Gutdünken sogenannte Konkordanten einsetzen, Vertrauenspersonen, die mit dem von ihm festgelegten Willen übereinstimmten.
    »Der Sender ist einfach nicht zu orten, Sir.«
    Fau riss sich das Hearas vom Ohr und warf es wütend von sich. Das fingergliedgroße Gerät zerschellte an der Wand.
    »Und wie lange sollen wir uns diese Unverschämtheit noch bieten lassen?« Er sprang auf und stapfte im Zimmer hin und her.
    »Kalfaktopia! Die senden rund um die Uhr, und Sie wissen nicht, wo der Sender ist? Wollen Sie mir das sagen, ja?«
    Fau wischte mit einer Handbewegung eine handgeschliffene Kristallvase vom Tisch, die in tausend Stücke zerbrach. Der fußgroße, aus einer Wandnische geschlüpfte Reinigungsrobot, der gerade mit der Beseitigung der Hearas-Bruchstücke fertig war, summte um den Schreibtisch herum und begann, die weithin verstreuten Blumen und Glassplitter aufzulesen.
    Saul Puskasz nickte betrübt. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Man sah ihm an: Er wäre am liebsten in den Stiefeln stehend eingeschlafen. Wie alle Administrale im Ambar Temnyj war er übernächtigt und ratloser als ein Tölken, der versuchte, ein zufällig gefundenes Stück Zucker zu waschen.
    Seit gestern Nachmittag sendete der Piratensender Kalfaktopia.
    Erst einen Tag, doch mit welcher Wirkung!
    Wer ein Hearas besaß – mithin jede Bürgerin und jeder Bürger Rudyns – empfing zwangsläufig die Botschaften, sobald die kleinen Wegwerfgeräte eingeschaltet wurden. Es war unmöglich, die Sendungen auszublenden, es war unmöglich, sie stumm zu schalten. Alle Hearas blieben voll funktionsfähig. Zusätzlich liefen, als halbtransparenter Vordergrund aller Arbeitsprogramme, unweigerlich die Sendedaten Kalfaktopias auf.
    Fau hatte zuerst erwogen, den Verkauf der Hearas sofort zu verbieten und das Tragen unter Strafe zu stellen. Aber die Dinger waren milliardenfach auf Rudyn vorhanden, und niemand, auch nicht ein Heer von Spiondrohnen, konnte jeden Einwohner rund um die Uhr überwachen. Obendrein rieten die Taktikpsychologen von einem Verbot dringend ab. Gerade durch eine solche Maßnahme würde die Aufmerksamkeit erst recht auf die Sendungen Kalfaktopias gerichtet werden.
    Also kein Verbot. Verdammte Inzucht! Es war zum aus der Haut Fahren.
    Nicht nur, dass die Spots Ponter Nastase in jeder nur denkbaren Hinsicht verunglimpften, seine Politik madig machten und ihn selbst als Verbrecher darstellten.
    Nicht nur, dass sie behaupteten, Neife Varidis sei allen gegenteiligen Verlautbarungen zum Trotz noch am Leben und organisiere in einem Versteck den Freiheitskampf der von Nastase Unterdrückten.
    Nicht nur, dass auf einmal Fragen nach dem tatsächlichen Verlauf der angeblichen Verschwörung und den vielen Getöteten im OPRAL laut wurden.
    Inzwischen bildeten sich regelrechte Kalfaktopia-Fangemeinden, die in eigenen Hearas-Spots den Tenor der Piratensendungen guthießen und »Beweise« für die in ihnen vermittelte Wahrheit lieferten.
    Nicht Varidis war die Verräterin, sondern sie war die Verratene.
    Nicht Ponter Nastase war der Gute, sondern er war der wahre Putschist.
    Ein Spruch machte die Runde:
    Nicht alles, was Gold ist, funkelt; nicht alles, was

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