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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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Pöör?« Der Fels musste den nachgiebigen Wurmkörper zerquetscht haben. Trilith stemmte sich gegen den wütenden Sturmwind und tastete nach dem Tier. Vergeblich.
    Ein Brausen erfüllte mittlerweile das Tal, dass Trilith nur noch die höchsten Töne unterscheiden konnte; alles Übrige ging in einem bebenden Rumoren unter, das sich bis in die Knochen fortsetzte. Da hörte sie Pöörs quiekende Ruflaute, aber nicht unter dem Fels, sondern über sich.
    Sie hangelte sich am Felsen hoch und bemerkte erst jetzt die Öffnung, die der nach unten gesackte Klotz freigegeben hatte. Die Öffnung war gerade noch groß genug, damit Trilith sich hindurchzwängen konnte. Pöörs Kugelgesicht streckte sich ihr entgegen. Sein seildünnner Schwanz schoss am Kopf vorbei. Sie griff danach; sein Kopf verschwand; gemeinsam hoben und zogen sie, bis sie ins Innere der Höhle rutschte.
    Deutlich sah sie den Schatten, der vor der Öffnung über das Tal fiel. Drei Sekunden dauerte es nur, die eine rötliche Fläche von irgendwas brauchte, um über dem Tal dahinzurasen. Doch Trilith erschien es wie eine Ewigkeit.
    Instinktiv zog der Wabyren sie tiefer in die Höhle.
    Schreiend brach sie zusammen, als der Lärm einsetzte. Sie hielt sich die Ohren zu, fühlte das Blut, das ihr über die Hände floss. Die Grotte bebte; Steinstaub rieselte ihr in den Nacken.
    Pöör schlang seinen Körper schützend um sie herum und schmiegte sich so an sie, wie es nur irgend möglich war. So hockte sie da, die empfindlichen Ohren in den Armen verborgen. Tränen der Dankbarkeit benetzten seine Haut, als ihr bewusst wurde, dass sie ihr Leben allein ihrem neuen Gefährten verdankte. Es war keine Panik gewesen, die Pöör zum Graben unter dem Stein veranlasst hatte.
    Entweder hatte er von der Höhle gewusst oder sie mit seinen Instinkten erspürt. Es war gleich. Gegraben hatte er, um den Stein zu bewegen. Und um ihr den Zugang zur Höhle zu ermöglichen. Um sie zu retten.
    Sie streichelte den Wabyren in ihren Armen. Pöör drückte sich fest an sie und schlief über dem Streicheln irgendwann ein.
    Stunden vergingen. Die Nacht brach herein.
     
     
    In der Dunkelheit dachte Trilith wieder an Atlan. Hatte der Arkonide das Inferno überlebt?
    Keinesfalls, wenn er töricht genug und in Gympmost geblieben war. Trilith kannte sich von ihrer Heimatwelt und ihrer Zeit auf der PIRATENBRAUT mit Stürmen aus. Was immer vor kurzem über das Holoi-Gebirge hereingebrochen war, nichts und niemand vermochte in dem armseligen Dorf solchen Gewalten zu trotzen.
    Wenn Atlan seinerseits das Dorf zu einem Ausflug verlassen hatte, bestand zumindest eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass er wie sie selbst in einer Höhle Schutz gefunden hatte. Atlans Extrasinn hatte ihn möglicherweise gewarnt. Und vielleicht in eine sichere Deckung geführt. Wenn es eine weitere Höhle gab. Und er sie vielleicht rechtzeitig erreicht hatte.
    Zu viele Wenns, zu viele Vielleichts , dachte Trilith. Ich werde nach ihm suchen müssen.
    Nüchtern prüfte sie ihre Beweggründe. Ja, sie würde nach ihm suchen. Aber nicht, weil sie ihn mochte. Er war ein Verbündeter, ein Weggefährte auf Zeit. Mehr nicht. Definitiv kein Freund. Obendrein war er ein potenzieller Konkurrent. Nein, es ging ihr nicht darum, ihn zu retten. Entweder hatte er das selbst geschafft, oder ihm war ohnehin nicht mehr zu helfen. Es ging ihr vordringlich um seinen Zellaktivator. Falls Atlan tot war, so sprach alles dafür, dass der Aktivator irgendwo herrenlos in der Wildnis lag.
    Natürlich wusste sie von der speziellen Eichung des Gerätes auf die Zellschwingungen des Arkoniden.
    Sie kannte die Berichte über die Zellwucherungen, die andere Träger erleiden würden, sobald sie sich seines speziellen Aktivators oder den des Terraners Rhodan bemächtigten. Rhodan und Atlan – beide Männer waren, bezogen auf die Form der ihnen verliehenen Unsterblichkeit, Sonderfälle, Begünstigte eines Überwesens, dessen Motive unklar blieben. Trilith hatte während ihrer Ausbildung die Bilder gesehen, die Thomas Cardiff zeigten, den ersten Sohn Perry Rhodans, der sich das Gerät seines Vaters unrechtmäßig angeeignet hatte – und qualvoll daran zugrundegegangen war.
    Nein, sie wollte Atlans Aktivator nicht für sich. Aber sie hatte verfolgt, wie Atlan ihn Neife Varidis aufgelegt hatte. Sie hatte erfahren, dass sein Lebensspender sehr wohl in der Lage war, andere Wesen zu heilen. Schon deswegen war Trilith es Lalia Bir schuldig, nach Atlans Aktivator zu

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