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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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wurden auseinander geschleudert, dann schlug Metall gegen Metall. Ich drehte mich zu meinen Leuten um, die vor dem steinernen Grabmal gruben und den Untergrund frei bliesen. Über uns schwebte ein Robot und strahlte mit seiner gesamten Kapazität den Boden an.
    »Eine Metallkonstruktion«, meldete ein Spezialist. »Ziemlich tief eingesunken. In einer Stunde haben wir alles freigelegt.«
    »Was kann ich erwarten? Hat jemand eine Ahnung, worum es sich hier handelt?«
    »Ein größeres Objekt. Fünf oder sechs Meter lang.«
    Ich griff zur nächsten Schaufel und beteiligte mich an der Arbeit. Nach und nach legten wir ein Gebilde aus Stahlträgern, Rohrverbindungen und Kunststoffverkleidungen frei, das mit einiger Fantasie der Ladefläche eines Lastengleiters ähnlich sah. Jeder Quadratzentimeter der Konstruktion war von nassem und festgebackenem Schlamm bedeckt, der sich mit Pressluft nur unvollständig entfernen ließ. Aber je mehr wir von der harten, bröckelnden Kruste herunterschlugen, desto deutlicher war zu erkennen, was wir gefunden hatte.
    »Auf diesem Ding muss der Sarkophag gelegen haben«, sinnierte ich. »Also eine Transportplattform. Hoffentlich ein terranisches Erzeugnis, das wir identifizieren können.«
    Zwanzig Minuten später zerrte und hob ein Robot die Konstruktion in die Höhe. Knapp sechs Meter lang und drei Meter breit, mit Klemm- und Haltevorrichtungen für einen ovalen Gegenstand von etwa drei Metern Durchmesser. Das Gerät war an einigen Stellen bis zur Unkenntlichkeit verrostet, an anderen Stellen war der ehemalige Zweck noch zu erkennen. Hier auf dem Boden des Flussbettes nach einer Seriennummer oder der Herstellerangabe suchen zu wollen, war nahezu sinnlos – in der AVIGNON verfügten wir über ganz andere technische Möglichkeiten.
    Ich wischte den Schlamm von meinen Handschuhen und sagte: »Wir schleppen diese Plattform zum Transmitter und schaffen sie an Bord. Dort rücken wir diesem Relikt zu Leibe.«
    »Verstanden, Sir. Sofort.«
    Innerhalb der folgenden dreißig Minuten transportierten die Robots die Plattform in die Nähe des Transmitters, auf einen Vorsprung, der hoch über dem Flussbett herausragte, also von Hades 4 nach Hades 3, laut Tristans Definition. Der Transmitter und das Energieaggregat standen zwanzig Meter abseits einer Art Turm aus übereinander liegenden Räumen; einer von ihnen war beleuchtet. Dies also war Tristans Basis, sagte ich mir. Eine andere Maschine schwebte von rechts heran und schleppte in einem Transportnetz die Austernmuschel in den Bereich der Scheinwerfer. Zwischen der technischen Ausrüstung bewegten sich die Spezialisten und bauten die Transmittersteuerung auf. Ich konzentrierte mich auf die metallisch graue Muschel. Beide Hälften, die drei Meter im Durchmesser und an der dicksten Stelle etwa halb so dick aussahen, waren ohne Spalt zusammengeklappt. Die Oberfläche war mit jenen Schriftzeichen bedeckt, die ich als »pseudominoisch« bezeichnet hatte. Sie waren in gerundeten Bändern angeordnet, die der Wölbung der Muschel folgten. Neben der Transmitterplattform setzte der Robot seine Last ab, und meine Männer sicherten das verrutschte Tragnetz. Tristan Li kam herangestolpert und stützte sich auf einen Robot. Der Junge sah erbarmungswürdig aus.
    Augenscheinlich hat ihn die depressive Phase im Griff , bemerkte mein Logiksektor.
    Ich sagte leise zu Nachim: »Schafft zuerst den Sarkophag weg. Dann bringt den Jungen in die Medoabteilung. Er braucht Hilfe, dringend.«
    »In fünf Minuten ist alles vorbei, Chef.« Nachim Emcheba war mit wenigen Schritten, am Transmitter vorbei, bei Tristan. Kurz darauf war der Transmitter sendefähig und wurde getestet.
    »Fertig, Luella?«, rief Nachim.
    »Fertig. Die Verbindung steht!«
    »Also los – ins Schiff!«
    Die Transmittersäulen glühten auf. Der Robot, unter sich die Muschel am verkürzten Tragseil, schwebte auf die Plattform zu und verschwand mitsamt unserem Fund. Kurze Zeit später folgte Nachim, der Tristan untergehakt hatte und auf ihn einredete. Als sie der Transmitter verschluckt hatte, war ich beruhigt. Anschließend kam die mehr als schrottreife Transportplattform an die Reihe, dann zogen sich einige Besatzungsmitglieder ins Schiff zurück.
    »Wir haben also den Sarkophag, jene Illusionsmaschine, dem Zugriff von Simmi Orloff und Greta Gale entzogen«, sagte ich. »Die Mannschaft, die der Gleiter am Ausgangspunkt unseres Vorstoßes abholt, wird den Transmitter demontieren und mit Roboterhilfe den

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