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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erleichtern. Ich rufe Team Sieben.«
    »Hier Sieben. Taffy. Sir?«
    »Auf dem Aldebaran Square rotten sich bewaffnete Verdächtige zusammen. Ich greife selbst ein. Vielleicht treffen wir dort Baluchman oder Anulphe. Team Acht bleibt in Bereitschaft und deckt uns den Rücken.«
    »Verstanden, Team Eins.«
    Wir steckten unsere Waffen ein und halfen uns gegenseitig beim Anlegen der Triebwerkstornister. Während wir uns bereit machten, beobachteten wir weiterhin die Bildschirme. Der Himmel begann sich hellgrau zu färben. In einer halben Stunde würde die Sonne über den Ringwall des östlichsten Raumhafens gestiegen sein. Die Menge der Versammelten, die so taten, als würden sie sich auf dem Platz zufällig treffen, nahm zu.
    »Keine Eile«, sagte ich einige Atemzüge später. Grenzenloser Optimismus erfüllte mich. Wir würden mühelos jeden Angriff abschmettern. »Die Leute dort warten, bis sich Orloff oder Gale zeigen. Oder beide. Das wird noch eine Weile dauern, denn der Platz ist ziemlich leer.«
    Bisher schienen sich die Massenunruhen auf das kontrollierte Gebiet zu beschränken. Die übrigen Bewohner der Stadt hatten wahrscheinlich ungewöhnliche Vorfälle gesehen, waren aber offensichtlich kaum beunruhigt. Wir hatten noch nicht zu wirklich harten Maßnahmen gegriffen. Die Belieferung der Supermärkte in Kunshun war nicht gestoppt worden. MEINLEID vergriff sich nicht an diesen notwendigen Transporten. Aber noch brannte die Straßenbeleuchtung, Energie und Wasser wurden nach wie vor geliefert, und das Gebiet war nicht durch Prallschirmfelder abgeriegelt. Dies konnte sich schnell ändern, aber ich war sicher, dass wir alle Angreifer entwaffnen und auch ohne den Einsatz von schweren Paralysatoren die Stadtviertel ruhig halten konnten. Inzwischen hatten wir mehr als elfhundert Festgenommene.
    »Wir legen los«, entschied ich ein paar Minuten später, »und verteilen uns um den Platz, an strategischen Punkten. Deflektoren an! Los.«
    Wir traten durch breite Flügeltüren auf die offene Terrasse hinaus, starteten unsere Flugapparate und stiegen auf. Einer nach dem anderen wurde unsichtbar. Hundert Meter über dem Boden schwebten wir langsam zwischen Hochhausfronten und über Flachdächer hinweg, über einen leeren Park, in dem sich nur die Maschinen bewegten, die den Rasen reinigten und mähten und die Wege vom Abfall befreiten. Ich blieb euphorisch. Es war undenkbar, dass ein Team, von Atlan Gonozal angeführt, nicht gegen eine gewaltige Übermacht siegen würde!
    Die Sterne waren verschwunden, der Himmel über uns zeigte ein fahles Graublau. Im Osten bildeten sich mächtige Wolkenberge, zwischen denen die Lichtbalken der Sonnenstrahlen zum Firmament hinaufschossen. Ein Streifen gelber und rötlicher Helligkeit erstreckte sich von Nordost bis Südost.
    Die Morgendämmerung kroch an die Stadtgrenze heran. Die Straßenbeleuchtung erlosch.
    »Ich setze mich auf den Wasserspeier links am Turm. Dritter Abschnitt«, sagte ich. »Team Sieben, Taffy, gegenüber im Halbkreis.«
    »Richtig. Etwa dreißig Meter. Gute Positionen, Sir.«
    Meine Begleiter schwärmten nach rechts und links aus und suchten sich strategisch günstige Plätze. Ich landete auf einer kleinen Plattform, die das Regenwasser sammelte und durch den Doppelrüssel und das Maul eines mannsgroßen Wasserspeiers leiteten. Die Fantasiefigur aus Kunststoff und Basalt hockte, ähnlich den dämonischen Gestalten an der Notre Dame in Paris, wie die anderen vier Verzierungen des fünfeckigen Bauwerks, scheinbar schwerelos vorgebeugt an einer Ecke. Sie starrten aus schrägen Augen, mit mörderischem Gebiss und wie bereit, sich auf die Beute zu stürzen. Ich setzte mich vor die stachelbewehrten Stummelflügel, klinkte den Gurt an einem der geringelten Rüssel fest und sagte: »Bevor es zu hell wird – einmal kurz die Deflektoren ausschalten. Wir müssen sehen, an welchen Plätzen wir Stellung bezogen haben. Drei, zwei, eins.«
    Wir schauten uns um. Neun Männer standen und hockten etwa auf gleicher Höhe und in gleichem Abstand über dem Platz. Jeder wusste jetzt, wo der Partner war. Ich winkte kurz und aktivierte den Projektor.
    »Wir warten auf den großen Auftritt. Hören wir zu, was die Anführer befehlen.«
    »Die Helligkeit treibt jetzt mehr Leute aus den Häusern. Alles klar.«
    Der Lärm letzter Gefechte drang aus weiter Entfernung zu uns herüber. Die ersten Sonnenstrahlen zuckten waagrecht über Terrania und ließen die Spitzen der höchsten Gebäude golden

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